G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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doch nicht zuerst die Vergiftung erwischt, eher zuletzt. Hast du irgendeine andere Speise vorher probiert? Hast du alles probiert, Bill?«

      »Alles! Aber – aber, wenn nun kein Zucker und kein Kaffee vergiftet worden ist – was ist es dann, Boss?«

      »Siehst du, das Gleiche frage ich mich auch, mein Freund. Saguaro sagt, dass es ein Kristall sei, mit dem wir vergiftet worden sind, Kristall kann man in die Suppe werfen, aber die hat nicht bitter geschmeckt. Sonst haben wir nichts, was suppig gewesen ist, wie? Wann hast du die Suppe fertig gehabt, Bill?«

      »Oach, ’ne halbe Stunde vor den Steaks ungefähr. Habe gegessen und nichts gemerkt. Boss, es ist der Kaffee gewesen, ich lasse mich hängen, wenn es nicht der Kaffee gewesen ist. Der hat so verrückt bitter geschmeckt. Ist noch ein Rest davon da!«

      »Warum sagst du das nicht gleich. Her damit …, gib schon her, ich werde ihn probieren.«

      »Boss, um Gottes willen, lass das sein«, ruft Bill Lawson entsetzt und will den Topf festhalten. »Wenn er vergiftet ist, dann fällst du um. Und wir brauchen dich alle. Boss – lass sein!«

      Trevor nimmt ihm den Topf weg, sieht sich um, steigt dann vom Wagen und – bleibt durch den Wagen gedeckt. Er blickt kurz zur Remuda hin, nimmt dann den Topf in beide Hände und sagt knapp: »Ich lasse einen Gaul saufen. Saguaro hat gesagt, dass das Zeug selbst einen Gaul umwirft. Also werden wir es gleich haben. Der Junge ist nicht da, also los!«

      »Ich komme mit!«, sagt Bill heiser. »Das will ich sehen, verdammt.«

      Gemeinsam gehen sie zur Remuda, sehen niemand in der Nähe, da die Remuda hinter den Büschen im Seilcorral steht und setzen den Topf einem der Pferde vor. Die beiden Traufen, in denen Wasser ist, haben große Flecken, die beiden Eimer und die Trage fehlen, also holt Jesse wohl gerade vom Bach Wasser.

      Der Topf steht vor dem einen Braunen, der den Hals lang macht und säuft.

      »Er säuft den ganzen Rest aus«, sagt Bill gedämpft und mit düsterer Erwartung in der Stimme. »Boss, sie mögen Zucker und Zuckerwasser. Der säuft alles leer und …«

      In diesem Augenblick geschieht es. Der Gaul keilt jäh aus, trompetet dann einmal und steigt. Danach fällt er auf die Seite, stößt die Hufe keilend aus und hat Schaum vor den Nüstern.

      »Fünf Liter mindestens«, sagt Trevor heiser und starrt auf das braune Pferd. »Da, er steht auf – er will hoch und wird … Donner, er schafft es, aber er wankt wie betrunken hin und her.«

      Der Gaul steht nur eine knappe Minute, dann kracht er wieder auf die Seite, liegt mit pumpenden Flanken still und wiehert klagend.

      »Bill, hole Saguaro her, er wird ihm helfen. Dem Gaul macht das nicht viel aus, aber hole mir Saguaro trotzdem. Ich komme mir ziemlich gemein vor, ihm den Topf vorgesetzt zu haben. Geh, geh schnell, Bill!«

      »Ja, Boss. Alle Teufel – nicht im Kaffee – nicht im Zucker, also – das verstehe ich nicht!«

      Bill Lawson murmelt vor sich hin und rennt weg. Er ist kaum verschwunden, als sich Trevor umsieht, den Lagerplatz des Jungen betrachtet, der hinter einigen Büschen liegt und dann schnell zum Packen des Jungen geht.

      Trevor Joslyn weiß nicht, warum er das macht, aber er hat den Packen vor Augen und die Worte des Jungen noch in den Ohren, dass es keiner der drei Männer gewesen sei.

      Das kann ein Trick sein, ein Trick, weil er selbst auf dem Wagen gewesen ist, vielleicht eine Gelegenheit auskundschaften wollte und den Sack … Natürlich, vielleicht hat er versucht, den Sack aufzubinden. Außerdem – hat der Junge nicht immer Bill geholfen, Holz suchen?

      Mein Gott, denkt Trevor, der Junge wird doch nicht … Ich traue keinem mehr. Verrückt, aber ich traue eben niemandem mehr im Camp. Wenn er nun versucht hat, den Sack zu öffnen? Wenn er es nicht schaffte, und … Er hat genügend Gelegenheit gehabt, um in den Kaffee etwas hineinzuschütten, genügend Gelegenheit!

      Er reißt mit fliegenden Händen den Packen auf, sieht den Beutel aus Leder und löst den Knoten der Schnur.

      Und dann starrt Trevor Joslyn auf die Scheine, die ihm förmlich entgegenquellen. Er hat das Geld in den Händen, viele Scheine. Hundert – zweihundert – vierhundertachtzig Dollar und etwas Hartgeld.

      »Allmächtiger«, sagt Trevor ächzend und stopft das Geld in den Beutel zurück, knüllt es zusammen und wird ganz blass.

      »Der verdammte Junge, dieser Judas. Und hier …«

      Da ist ein kleiner Holzkasten mit irgendwelchen Initialen auf dem Deckel, mit Perlmutter eingelegt, ein kleines Schloss, aber nicht für eine Messerklinge haltbar genug.

      Trevor Joslyn drückt sein Messerheft einmal nach unten, der Kasten springt auf.

      Joslyns Augen schließen sich beinahe völlig. Da ist ein Schraubglas, dicht vor seinen Augen. In diesem Glas ist eine kristallbraune Masse, die leicht staubt, als er das Glas schüttelt. Tabletten, Pülverchen …, eine halbe Apotheke schleppt der Junge mit sich herum.

      »Oh, verdammt!«, sagt Joslyn nur und fühlt in sich die wilde Wut aufsteigen. »Ich werde dich lehren, ich werde dich … Wer weiß, ob du überhaupt Barts Neffe bist – bist zu spät gekommen – in letzter Sekunde! Kommt alles hin, passt alles. Slim hat Pech gehabt, sein Mann hat mich nicht erwischen können, da musste er schnell jemanden haben, der hier den Trail mitmachte und uns den Gifttrank vorsetzte. Ich hänge dich auf. Ich werde dich …«

      Er hört das Klirren der Ketten hinter sich, jener Ketten, die an der Holztrage baumeln. In die Haken der Kette wird an jeder Seite ein Eimer eingehängt.

      Der Junge.

      Trevor dreht sich jäh um, reißt seinen Revolver heraus und wartet in der Drehung auf den Knall. Doch es kommt keiner. Der Junge steht da, die Trage noch auf dem schmalen Rücken, die Eimer am Boden. Kein Revolver in seiner Hand.

      Und der Junge sieht ihn groß und verstört an.

      Er blickt mitten in Trevors Revolver.

      »Zieh schon, dann geht es schnell«, sagt Trevor fauchend und kann hinter dem Jungen Saguaro und Bill angerannt kommen sehen.

      »Nun, du Schuft, nun zieh doch! Zieh, dann brauche ich dich nicht aufzuhängen! Hat Slim dir genug über Barts Familie erzählt, du Halunke? Hat er das? Warum wirst du blass, he? Warum denn bloß? Zieh endlich.«

      Der Junge sieht ihn an und wird kreideweiß.

      »Trevor – ich – ich …«

      Trevor packt die Wut, jener selten kommende Zorn, der ihn rasend machen kann. Er springt mit einem Ruck hoch. Der eine Eimer fliegt um, die Trage saust davon und Trevors linke Hand hat den angeblichen Jesse am Kragen erwischt.

      »Ich bringe dich um!«, sagt Joslyn fauchend. »So wahr ich hier stehe, ich bringe dich um! Saguaro, sieh dir das an – sieh dir seinen Packen an.«

      Saguaro wirkt in diesem Augenblick wie ein Tier.

      Er hat sich geduckt und gleitet ohne ein Wort zu sagen um den Jungen und Trevor nach hinten.

      Dann bückt er sich, während Bill Lawson die Hand nach dem Revolver senkt und jäh schweigt, als Saguaro den Beutel aufmacht und das Geld zu Boden flattert.

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