G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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      Er hat ihn zu finden.

      *

      Saguaro kauert auf dem Küchenwagen und verabreicht die dritte Ladung Tee an jeden Mann der Mannschaft. Es ist neun Uhr früh. Der Tag ist mit einem rostroten Himmel gekommen, der die Männer weit um die Herde verstreut gesehen hat. Sie haben auf Trevor Joslyns Anweisung hin die Gewehre mitgenommen und einen Ring um die Herde gebildet. Männer, die immer wieder von den Anfällen des Brechdurchfalles heimgesucht werden und doch wenigstens auf ihren Posten sind, bereit, jeden Gegner mit Kugeln zu empfangen.

      Einigen geht es um diese Zeit schon besser, der Tee – ein fürchterlich bitteres Zeug, von dem Saguaro behauptet, dass es pulverisierte Galle enthält schmeckt widerlich, aber sie trinken. Die Stimmung aber ist auf den Nullpunkt gesunken. Zwar äußert sich diese gereizte, beinahe bösartige Stimmung nicht bei den alten Partnern Joslyns, aber bei den anderen sechzehn Mann ist sie deutlich spürbar. Die Männer fluchen nur noch, wenn sie jetzt auch reiten können. Aber sie haben kaum geschlafen, kaum gegessen, sie rauchen nur die dreifachen Tabakmengen als sonst. Hunger, Brechdurchfall und wenig Schlaf machen sie zu gereizten Löwen. Sie brüllen sich gegenseitig ohne jeden ersichtlichen Grund an und fluchen dauernd.

      Trevor beobachtet sie kühl und wachsam. Er kann reiten. Wes Turner, genauso hart wie er, schafft es auch. Dann hält noch Saguaro die Augen auf. Und selbst dem Koch geht es besser.

      Trevor sieht die Männer zum Wagen kommen, den heißen Tee schlürfen und beobachtet sie verstohlen.

      Trevor aber zieht sich auf den Wagen, kauert sich neben Bill Lawson an die andere Seite der Sitzbank und sagt nach einem Blick in die Runde: »Passt ein wenig auf. Du auch, Tonia. Die Stimmung ist verdammt schlecht geworden. Das kann nur ein Anfang gewesen sein, das dicke Ende kann noch kommen. Ist das alles Holz, Bill?«

      »Ja, Boss. Du meinst doch nicht, dass die Burschen weglaufen werden, was?«

      »Verrückt wird man immer dann, wenn man nicht genug essen und schlafen kann. Passt also auf. Saguaro, du reitest nach links um die Herde. Tonio, du nach rechts. Eddy, was macht deine Wunde?«

      »Alles in Ordnung, Trevor«, erwidert Swartz. »Nun gut, dann werden wir aufpassen. Und du?«

      »Ich werde mal nach verlaufenen Rindern sehen. Sind genug in der einen Nacht weggekommen!«

      Die Männer verschwinden. Er wartet, bis sie außer Sichtweite sind und greift dann nach dem Zuckersack.

      »Wo willst du mit dem Sack hin, Boss?«, fragt Bill Lawson heiser. »Wenn du nichts von dem Kalb gesagt haben würdest, das den Zucker schlecken soll – ich hätte ihn schon weggeschüttet. Willst du …«

      »Nun ja«, meint Joslyn, »aber halte den Mund.«

      Bill nickt nur. Trevor klemmt sich den Sack unter den Arm, nimmt sein Pferd und reitet los.

      Er tut so, als suche er die Spuren von verlaufenen Rindern, entdeckt gleich die Fährte eines Mavericks und reitet ihr nach. Nicht weit vom Camp entfernt, im Einschnitt des Baches, der sich hier durch den kiesigen Untergrund seinen Weg gebahnt hat, findet er das Kalb zwischen den Uferbüschen.

      Das Maverick frisst das unter den Büschen wachsende Gras und will weglaufen, als er sich nähert.

      Es dauert keine drei Minuten, dann hat Trevor es eingefangen, bringt es dicht an den Bachlauf und nimmt seinen Hut. Er füllt den Hut beinahe halb voll Zucker, schöpft dann Wasser und verrührt alles mit der Hand. Schließlich gibt er dem Maverick zu saufen. Das Tier säuft den Hut leer, grast dann friedlich weiter und blökt manchmal.

      Es vergehen drei Minuten, zehn, zwanzig – nichts geschieht. Das Maverick frisst seelenruhig weiter, käut wider und glotzt Trevor aus seinen schwarzbraunen Augen manchmal dreist an.

      »He, warum fällst du nicht um?«, fragt Trevor verstört. »Du müsstest doch schon längst umgefallen sein, glotzendes Ungeheuer? Nichts, gar nichts passiert. Warten wir noch fünf Minuten, vielleicht ….«

      Aber es gibt kein Vielleicht. Das Maverick bleibt auf den Beinen. Es zeigt keinerlei Anzeichen einer Vergiftung.

      »Alle Wetter«, brummt Trevor schließlich und stiert auf den halb geleerten Zuckerbeutel. »Das ist ja nicht zu glauben! Der Zucker kann es nur sein, denn von allem anderen hat Bill gekostet, nur von dem Kaffee nicht … Halt! Das Kaffeepulver!«

      Er sitzt eine halbe Minute bestürzt am Boden, dann greift er entschlossen in den Beutel, nimmt sich eine Handvoll Zucker und steckt den Zucker in den Mund.

      Er kaut, mahlt mit den Zähnen, bereit, den Zucker auszuspucken, sobald er einen bitteren Geschmack bemerkt. Aber es kommt kein bitterer Beigeschmack.

      »Ich Narr«, sagt er schließlich heiser. »An den Kaffee hätte ich auch denken können. Also zurück.«

      Er nimmt den fast leeren Sack, reitet zurück und nimmt das Maverick gleich mit. Allerdings lauscht er unterwegs manchmal den grummelnden und bullernden Geräuschen in seinem Bauch, doch stellt sich nichts von einer Vergiftung ein.

      Er bringt das Maverick in die Herde zurück, reitet zum Wagen und klettert auf den Bock.

      Vor Bills Augen greift Trevor in den Sack, holt sich eine Handvoll Zucker heraus und stopft sie sich in den Mund.

      »Ha – halt«, japst Bill entsetzt. »Bloß nicht – nicht!«

      »Der Zucker ist in Ordnung, du Narr«, erwidert Trevor grimmig. »Es muss der gemahlene Kaffee sein. Wo hast du die Büchse, Bill?«

      »Aber – der Sack war doch halb aufgebunden und …«

      »Eben, dadurch hast du dich bluffen lassen, Mensch. Wo hast du die Kaffeebüchse?«

      »Hier – hier! Was – nicht der Zucker? Dann bin ich – ich bin – vergiftet!«

      Bill verdreht entsetzt die Augen und stiert Trevor furchtsam an.

      »Was – was bist du, Bill?«

      »Vergiftet«, lallt Bill und sinkt vom Sitz nach hinten. »Oh, ich habe Kaffee gefressen. Kaffee gefressen, weil es gut gegen Durchfall sein soll. Oh, mein Bauch!«

      »Ist dir schlecht? Mensch, ist dir schlecht? Antworte!«

      Er packt Bill am Kragen und hebt ihn hoch. Bill glotzt ihn an, betastet seinen Bauch und sagt nach einer Pause: »Ist nichts mit meinem Bauch, nicht schlecht, nein!«

      »Und du hast aus der gleichen Kaffeedose genommen, aus der du gestern den Kaffee aufgebrüht hast?«

      »Ja!«

      Trevor angelt nach der Kaffeedose, auf die Bill mit zitternder Hand deutet, nimmt den Löffel, stopft sich einen gehäuften Löffel Kaffee in den Mund und kaut.

      »Schmeckt wie Kaffee und sonst nichts. Wann hast du angefangen, Kaffee zu essen, Bill?«

      »Oach, vor mehr als zwei Stunden!«

      »Dann würdest du also jetzt praktisch halb tot, wenn nicht ganz tot sein müssen, he?«

      »Was – halb tot, ganz tot. Oah, mein Bauch …, fürchterlich!«

      »Du

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