G.F. Barner 1 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner 1 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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flüstert Steingesicht Byrd und lächelt, doch niemand hört ihn reden. »Viel treuer als ein Mensch. Bravo, Dingo – braver Hund!«

      Drüben aber, drüben liegt der Indianer und bewegt die Hand. Er sieht auf den Griff seines Messers, der aus dem Schlamm ragt und zieht sich mühsam weiter.

      Es wird schwarz vor seinen Augen, ehe er das Messer erreichen kann, doch der letzte Befehl ist an die Muskeln gegangen, er schiebt sich das letzte Stück und hat den Griff in der Hand.

      Saguaro sieht den Hund kommen und nach ihm packen. Er hört ihn knurren und will sein Messer heben, doch die Hand ist wie gelähmt.

      »Bestie, bringen um, müssen sterben – müssen sterben!«

      »Du stirbst nicht – du stirbst nicht, Saguaro. Du bist doch mein bester Freund und Bruder, du stirbst nicht!«

      Das ist Trevor, denkt der Indianer, ist Trevor …

      Ich, denkt der Rote, ich bin nur ein roter Bastard für viele, aber für ihn … Ist schön, ist schön. Bester Freund und Bruder.

      Er macht die Augen auf und sieht Trevors blasses Gesicht über sich.

      »Wo – die Bestie – tot, ja?«

      »Ja, der Hund ist tot, schon lange, Saguaro. Du stirbst nicht, die Kugel sitzt zu hoch.«

      »Mein Bruder, du mein Bruder, ja?«

      »Ja, Saguaro, ja!«

      »Schön, jetzt Indianer gern sterben!«

      Und dann verliert er das Bewusstsein.

      Vielleicht ist ein Tier doch nicht treuer als der Mensch?

      Aber sicher gibt es wenige unter den Menschen, die wirklich treu sind, so treu wie Saguaro, der Chihuahua.

      Sicher wenige.

      Und der Kampf ist vorbei!

      *

      Sie haben noch viele Tage gebraucht, ehe sie Sedalia erreichten. Sie, darunter ist Eddy, der vom Fluss aus die Spur von Trevor genau verfolgt hat, dabei über die Cavanal Berge gemusst hat, wie die Spur nun eben lief. Vielleicht ist Eddy Swartz damals darum langsamer als der Indianer gewesen, der wie ein Wilder und richtiger Roter auf seinem großen Pferd losgefegt ist, alle anderen weit hinter sich gelassen hat.

      Sie – das sind sie alle … Wes, Tonio, die Mannschaft Trevors und die von Adam Sherburn. Es hat auch keiner mehr gemeutert, nicht einmal die Gruppe um Dalby und Bassett.

      Nicht zuletzt ist noch jemand an der verwaisten Remuda mitgeritten, jemand mit Haaren, die in den Wochen langsam gewachsen waren. Jemand, der dauernd Angst gehabt hat, wenn der große Trevor fort gewesen ist, seinen Trail der Furchtlosen geführt hat.

      Nun, schließlich ist die große vereinigte Herde verkauft, und die Männer warten alle im Saloon auf den Boss, denn es verspricht eine mächtige Feier zu werden.

      Draußen, aber hinter dem Tor des Saloons, dort kommt eine Lady heraus. Sie hat ein richtiges Kleid an, einen Hut auf dem Kopf und geht langsam dem Mann entgegen, der die Straße heraufmarschiert kommt.

      Der Mann sieht diese Lady und zieht kurz den Hut, als er an ihr vorbeigeht. Er erkennt sie nicht, geht beinahe weiter.

      Dabei sieht er dann doch noch in ihre Augen und bleibt mit einem Ruck stehen.

      »Oh«, sagt Trevor Joslyn beinahe erschrocken. »Lady, du siehst prächtig aus, viel zu prächtig. Du wirst sicher alle Herzen knicken, wenn ich dich so zu der Mannschaft lasse!«

      »Oh, Trevor«, murmelt sie und legt ihm die Hand auf den Arm. »Trevor, ich muss dir etwas ins Ohr sagen. Bückst du dich einmal?«

      Nun ja, wenn eine Lady etwas zu flüstern hat?

      Also bückt er sich und fühlt ihre Hand in seinem Nacken. Und dann sagt sie leise: »Trevor, ich danke dir für alles, dafür, dass du mich mitgenommen hast. Die Herde ist da, Slim gibt es nicht mehr. Ich möchte dir auf meine Art danken. Trevor, aber du musst ganz stillhalten.«

      Er hält still, er hält nur zuerst still, dann hebt er sie etwas hoch.

      Und Miss Bouldingwater vom Moralistenverein aller Jungfrauen aus Sedalia sagt ein Stück weiter, durch ihr Stielglas starrend: »Unerhört – unerhört! Jetzt küssen sich diese fremden jungen Leute schon mitten auf der Straße!«

      Wahrscheinlich gibt es nicht nur eine Miss Bouldingwater auf der Welt, sicher aber viel mehr ›freche junge Leute‹.

      Diese frechen jungen Leute kommen mit etwas Verspätung, aber Arm in Arm in den Saloon, in dem es zuerst ganz still wird. Dann aber brüllen hundert Löwen so laut, dass die ganze Stadt davon aufwacht.

      Well – und dann haben sie alle gefeiert, das glückliche Ende des Trails, ihre verschiedenen Siege und natürlich Mr Trevor Joslyn und seine zukünftige Frau.

      Es muss eine schrecklich mächtige Feier gewesen sein. Den Mut, immer wieder anzufangen, hatten die Burschen alle.

      Bestimmt sind sie auch in späteren Jahren noch oft nach Norden gezogen. Vielleicht auch mit Trevor Joslyn.

      Und ganz sicher haben sie sich dann alle an ihren ersten gemeinsamen Trail erinnert, an den Trail der Furchtlosen.

      - E N D E -

Cover Ohne Posaune bist du verloren, Jericho

      David Jericho setzte seine Perinet-Posaune an die Lippen. Dabei blickte er über die Menge in der kleinen Kirche von Jerome in Arizona hinweg und sah die Bewohner dieser Stadt, soweit sie an diesem Sonntag zur Kirche gekommen waren. Er sah Ben Ritchie, den Schnapshersteller, und Alan Price, der den Fusel dann in seinem Saloon verkaufte. Er sah Josh Granger, den Kirchenvorsteher, Adam Harris, den Fleischer, den Sattler Hank Davis und dessen hübsche Frau Eve, und er sah schließlich die ehrbare Witwe Amy Carlton, Vorsitzende der Anti-Alkohol-Union von Jerome. Danach glitt David Jerichos Blick über die erste Bank, in der Masterson Douglas saß, vormals Major, dann Lehrer und nun Pensionär.

      Der Mann David Jericho, den sie Jericho nannten, weil irgendwer einmal gesagt hatte, er könne mit seiner Posaune Mauern umblasen wie jene einstmals in Jericho, lächelte dünn. Dann sah er sich nach dem Harmonium um, an dem in aller Lieblichkeit und Anmut Masterson Douglas’ Tochter Ireen blond und schlank saß, um den Einsatz zu geben, damit Jericho in seine Posaune blasen konnte.

      Schließlich entdeckte er Mary Maloney, die rundliche, gemütliche Witwe, die ihm seinen Haushalt besorgte. Sie hatte den Sonntagsbraten im Stich gelassen, um ihren Mister David Posaune blasen zu hören. Sie stand an der Tür und nickte ihm zu.

      Es war schön still in der Kirche. Die Leute hielten den Atem an wie dieses ganze Nest Jerome an diesem schönen Frühlingstag.

      David Jerichos letzter Blick ging zum Fenster hinaus, ehe er Ireen ansah, die er liebte und die wahrscheinlich auch eine ganze Menge Gefühl für ihn übrig hatte. Er sah aus dem Fenster und dachte, daß heute ein wirklich schöner Tag sei.

      Es war kein schöner

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