Ein Wagnis aus Liebe. Susan Anne Mason
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Ein Wagnis aus Liebe - Susan Anne Mason страница 11
„Und du willst es mir nicht irgendwo geben, wo wir unter uns sind?“, hakte sie nach und ließ dabei verführerisch einen Finger über seinen Arm gleiten.
Andrew war überrascht. „Das würden deine Eltern und auch die anderen Gäste aber nicht so gern sehen, oder?“
Sofort spiegelte sich Enttäuschung in Cecilias Gesicht wider und Andrew bereute seine Antwort. Er wusste genau, wie sehr Celia und auch ihre und seine Eltern sich wünschten, dass die beiden endlich ihre Verlobung bekannt gaben. Aber die ganze Geschichte mit Christian hatte Andrews Leben völlig auf den Kopf gestellt – ihm blieb einfach kaum noch Raum für Cecilia.
„Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie bezaubernd du heute aussiehst?“, versuchte Andrew sich mit Komplimenten aus der Affäre zu ziehen. „Dein Kleid passt perfekt zu deinen Augen.“
Ein zurückhaltendes Lächeln erschien auf Cecilias Lippen. „Bezaubernd genug, dass du mich zum Tanz aufforderst? Ich glaube, das Orchester beginnt jeden Moment zu spielen.“ Andrew verdrängte sein Unbehagen, stellte den Cocktail auf einem der Tischchen ab und nahm mit einer kleinen Verbeugung Cecilias Hand. „Es wäre mir eine Ehre.“
Lachend schob sie ihn auf die Tanzfläche. Musik lag in der Luft und Andrew zog Cecilias schlanke Taille näher zu sich heran. So nah, dass er den Duft ihres neuen, vermutlich sehr teuren Parfums wahrnahm und ihre Locken sein Kinn kitzelten. Und doch spürte Andrew nichts: kein Begehren, keine Leidenschaft. Nicht einmal sein Puls beschleunigte sich. Wie sehr hatte er gehofft, dass sie seine Gefühle wieder entfachen würde, doch mehr als Zuneigung empfand er nicht. Konnte sich dieses bisschen wirklich in Liebe verwandeln? Oder eine Ehe am Leben halten?
Nachdenklich betrachtete Andrew seine Tanzpartnerin. Cecilia sah umwerfend aus. Sie konnte zweifelsohne jeden Mann in dieser Stadt haben, doch aus unerklärlichen Gründen schien sie ausschließlich ihn zu wollen. Andrew musste ein Seufzen unterdrücken. Er war es ihr und seiner Familie schuldig, dieser Beziehung mit mehr Enthusiasmus zu begegnen.
Sobald das Lied zu Ende war, nahm Cecilia ihn zur Seite. „Dort drüben sind Rosalyn und Danica. Komm, wir gehen Hallo sagen.“
Erneut musste Andrew ein Stöhnen zurückhalten. Cecilias beste Freundinnen waren die schlimmsten Tratschtanten, die er je kennengelernt hatte. Sie kannten sich schon seit der Schulzeit, hatten damals gemeinsam die private Mädchenschule besucht. Aber ihr bedeuteten sie die Welt, also musste Andrew sich zusammenreißen.
Nachdem die jungen Damen sich mit Küsschen und Umarmungen begrüßt hatten, setzte er – wie von ihm erwartet – sein freundlichstes Lächeln auf. „Guten Abend, die Damen.“
„Guten Abend, Andrew. Gut siehst du heute aus.“
„Danke. Und ihr beiden seht ganz wundervoll aus.“
Rosalyn hakte sich bei Andrew ein und lächelte ihn kokett an. „Ach Celia, wenn du dich doch gegen ihn entscheiden solltest, trete ich gerne an deine Stelle und kümmere mich um sein gebrochenes Herz.“
„Oh, das würde ich auch tun“, entgegnete Danica. „Du wärst sicherlich nicht lange allein, Andrew.“
Andrew bemühte sich, sein Lächeln aufrechtzuhalten, obwohl sich alles in ihm zusammenzog. Nicht in tausend Jahren würde er sich auf Frauenzimmer wie diese einlassen. Und doch fragte er sich, worin Cecilia sich von ihnen unterschied.
„Keine Sorge, aber so weit wird es nicht kommen“, erwiderte Cecilia, schlang ihren Arm besitzergreifend um den seinen und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
„Heißt das etwa, dass wir heute Abend eine gewisse Bekanntmachung hören werden?“, fragte Rosalyn mit aufgerissenen Augen.
Cecilia lachte. „Also das musst du Andrew fragen. Tatsächlich macht er ein großes Rätsel aus meinem Geburtstagsgeschenk.“
Die jungen Frauen kicherten und Andrew musste sich wirklich zusammennehmen, seine aufkochende Wut unter Kontrolle zu behalten.
Glaubte denn jeder in diesem Raum, dass ihre Verlobung bevorstand? Wenn ja, erwartete sie eine große Enttäuschung. Andrew ließ seinen Blick über die Menge wandern und landete schließlich bei seinem Vater. Dieser erwiderte seinen Blick, hob sein Glas auf ihn und sagte etwas zu Mr Carmichael. Andrews Magen zog sich weiter zusammen. Hoffentlich hatte er Cecilias Eltern gegenüber keinerlei Andeutungen gemacht. Falls und wenn Andrew um Cecilias Hand anhalten würde, dann zu seiner Zeit und auf seine Art, ganz bestimmt nicht vor den Augen Hunderter Fremder. Besser beseitigte er jeden Zweifel darüber, bevor ihm die Situation aus den Händen glitt.
„Entschuldigt mich, meine Damen. Ich muss kurz zu meinem Vater.“
„Aber beeil dich. Gleich gibt es Kuchen. Und Geschenke.“
Mit einem Kuss auf die Wange versicherte er ihr: „Ich bin gleich wieder zurück.“
Andrew gesellte sich zu seinem Vater und wartete, bis er das Gespräch mit einem Kollegen beendet hatte.
„Da bist du ja, Andrew. Amüsierst du dich?“
„Nicht besonders. Aber du weißt ja, dass mir diese Abendgesellschaften nicht liegen.“
„Betrachte es als Teil der Arbeit. Gute Beziehungen sind das A und O eines erfolgreichen Unternehmers.“ Dann rückte er näher und sagte: „Apropos Beziehungen. Es freut mich zu sehen, dass du und Cecilia den Abend Seite an Seite verbringt. Auch Harrison wartet schon auf eure Verlobung.“
Wütend ballte Andrew seine Hände. „Vater, darüber haben wir bereits gesprochen. Und wenn es so weit ist, wirst du der Erste sein, der davon erfährt. Abgesehen von Cecilia natürlich.“
Etwas nervös drehte sich sein Vater zu Harrison Carmichael um und schüttelte leicht den Kopf.
In Andrew brodelte es. „Ich weiß nicht, was ihr euch für einen Plan zurechtgelegt habt, aber das ist mein Leben. Und das heißt, ich allein bestimme, ob oder wann ich heirate.“ Das Orchester setzte erneut ein und der gedrungene Klang der Trompete spiegelte Andrews Anspannung wider. „Und jetzt entschuldige mich bitte. Ich habe schreckliche Kopfschmerzen und werde mich nur noch kurz von Cecilia verabschieden.“
„Du kannst noch nicht gehen. Es gab noch nicht einmal Kuchen.“
„Hier wird mich keiner vermissen, keine Sorge. Und du brauchst auch nicht das Auto holen zu lassen, ich gehe lieber zu Fuß.“
Andrew blickte starr nach vorne, und während er sich durch die Menge zu Cecilia vorkämpfte, bereitete er sich innerlich auf ihre Reaktion vor. Doch das nahm er in Kauf, um dieser Feier zu entkommen. Er würde ihr morgen einen Strauß Blumen nach Hause kommen lassen, als Entschuldigung.
Ein paar Minuten und eine eisige Verabschiedung später schritt Andrew durch die große Tür ins Freie und schlenderte die lange Einfahrt der Carmichaels entlang. Als er die Straße erreichte, lockerte er seine Krawatte, öffnete die obersten drei Hemdknöpfe und konnte endlich wieder durchatmen. Er holte tief Luft und genoss den Hauch von Kaminfeuer in der kühlen Nachtluft. Der Frühling war Andrews Lieblingszeit im Jahr; alles erwachte aus dem Winterschlaf und begann von Neuem.
Genau