Sweet Florida Keys. Klaus Barski

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Sweet Florida Keys - Klaus Barski cabrio

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Zeilen in Schönschrift drauf. Der letzte Satz lautete:

      Und lieb dich voller Leidenschaft

       Bis hin zur letzten, ew’gen Nacht!

      Ich steckte das Gedicht in einen Umschlag und nahm es am nächsten Tag mit zur Schule. Vorne am Tor wartete ich mit klopfendem Herzen auf Sie.

      Dann kam Meta, die «blonde Göttin», kichernd angeschlendert, Arm in Arm mit ihrer besten Freundin, der dicken, lustigen Veronika.

      Ich drückte ihr den Umschlag mit den hastigen Worten «Für dich, Geliebte!» in die Hand und rannte wie ein Besessener in das Schulgebäude.

      Vom Klassenfenster aus beobachtete ich dann heimlich die beiden. Sie verzogen sich in eine Ecke des Schulhofs und öffneten neugierig den Umschlag. Meta las Veronika mein Gedicht vor, und beide kicherten aufgeregt. Meta faltete das Blatt sorgfältig zusammen und steckte es in ihre Schultasche.

      Es hat ihr gefallen, sagte ich mir. Ich merkte, daß ich mich regelrecht nach ihr verzehrte. Das mußte wahre Liebe sein …

      Ein paar Minuten vor Unterrichtsbeginn kam Meta in die Klasse. Ich saß hinten in der letzten Bank. Sie vorne in der zweiten. Gott, sah sie wieder schön aus!

      Sie lächelte und nickte mir unauffällig zu.

      Himmel, sie nahm meine Liebe an! Meta … Süßes!

      Aus Mutters Blumenvase klaute ich eine Rose, und am Nachmittag saß ich auf der Böschung der Aue-Schleife. Dort wartete ich mit der Rose in der Hand und träumte von Metas blauen Augen, ihrem goldenen Haar, ihrem Schmollmund, ihrem …

      Und dann stand sie auf einmal vor mir, glücklich lächelnd, wie ein Engel. In weißer Bluse und weißem Rock.

      Ich reichte ihr die Rose. Sie nahm sie und legte die Blüte an ihre Lippen. Dabei summte sie «Du schwarzer Zigeuner». Ich fand das Lied gar nicht mehr so beschissen …

      Dann balancierte sie langsam über die blanken Steine des fast ausgetrockneten Flusses.

      «Wozu die Rose?» fragte sie mich mit unschuldigem Augenaufschlag.

      «Ein Zeichen meiner Liebe», sagte ich und balancierte hinterher.

      Als ich sie am anderen Ufer erreichte, hielt ich sie fest, drehte sie zu mir und küßte sie. Meine Zunge drang in ihren Mund ein. O köstliches, berauschendes Spiel … Ich faßte ihr behutsam unter die Bluse und streichelte zärtlich ihre Brust. Sie ließ es geschehen. Wir spürten unsere Wärme und hämmernden Herzen. Ich drückte sie vorsichtig in das hohe Böschungsgras, um noch mehr, noch leidenschaftlicher von ihr zu kosten. Glück, trunkene, süße Illusion, Moment der höchsten Glückseligkeit, bleib doch für immer!

      Danach verbrachten wir jede freie Minute zusammen. Immer häufiger ging ich nach der Schule zu Meta nach Hause, um gemeinsam mit ihr Schularbeiten zu machen.

      Ihre Mutter sah genauso aus wie Meta, nur zwanzig Jahre älter. Sie war von meinem Erscheinen amüsiert. Wahrscheinlich, weil sie zwei Töchter im Haus hatte, und ein junger Kerl darum etwas ganz anderes, besonderes war.

      «Was willst du machen, wenn du mit dem Abi fertig bist?» fragte sie mich.

      Meta sah neugierig zu mir rüber.

      «Journalist will ich werden. Ich fange als Volontär beim Bremerhavener Tageblatt an», erwiderte ich, überzeugt, dort Karriere zu machen. «Als Hobby schreibe ich schon jetzt … Gedichte.»

      «Journalist bei einer bekannten Tageszeitung. Das ist ein interessantes Berufsziel», sagte Frau Wertheim und nickte wohlwohlend. Und Meta stimmte ihr schwärmerisch zu.

      Frau Wertheim war lieb. Sie steckte die Kerze auf dem Eßzimmertisch an und schenkte uns ein Glas Moselwein ein. Wie bei Erwachsenen. Dann prostete sie uns zu:

      «Kinder … Genießt die Zeit der unbeschwerten Jugend. Die ja so schnell verfliegt.»

      Wir hoben die Kristallkelche, sahen uns dabei beide tief in die Augen, kurz zu Frau Wertheim rüber und tippten unsere Gläser kurz an.

      «Ping!» ein kleiner heller Glockenklang.

      «Auf unsere Zukunft!»

      Mutter machte Wäsche und war beim Durchsehen der Kleidung.

      «Peter, woher kommt dieses Bild?» rief sie mich und zeigte mir, als sie meine Hose in den Wäschekorb legte, entsetzt das Gemäldefoto vom Dachboden.

      «Sie stammt vom Speicher … aus Vaters Bücherkiste.»

      Entgeistert starrte sie auf das Foto und sagte: «Ich dachte, die Kiste wäre mit auf den Müll gewandert. O Gott, das ist ein Gemälde aus seiner Sammlung. Das hat er doch im ausgebombten Haus in Bremen gefunden. Während der Besatzungszeit.»

      «Hat er die Sammlung mit nach Amerika genommen?» fragte ich interessiert.

      «Ja, dieses Bild … und noch etwa zehn andere. Davon verstand er ja was. Die wären heutzutage wohl ein Vermögen wert.» Sie reichte mir das Foto und sagte kopfschüttelnd:« Er soll ja arm gestorben sein. Da wird er sie wohl über die Jahre alle verkauft haben.» Sie nahm den Korb in den Arm und verließ den Raum.

      Die nächsten Tage ging ich immer wieder auf den Dachboden. Holte mir nach und nach alle Bücher runter.

      Sie waren die Ursache für meine leidenschaftliche Liebe zu alten Gemälden und generell zur Malerei.

      Meta war meine erste große Liebe und ich ihre. Wir probierten gemeinsam alles aus. Das fing ganz harmlos an mit Küssen und ging dann über Petting weiter zum ersten gewagten Verkehr. Wir schworen uns ewige Liebe und glaubten fest daran.

      Während ich nur vage Träume von meiner Zukunft hatte, erklärte mir Meta mit gläubigen Kinderaugen ihre festen Vorstellungen von ihrer: «Ein Haus mit Garten, viele Blumen … Zwei Kinder, Junge und ein Mädchen … Ein tolles Auto… Und viel, viel Urlaub am Mittelmeer.»

      «Ich werde dir die Welt zu Füßen legen, mein Schatz», sagte ich und versprach ihr alles: Spaß, Reichtum, Glück und vor allem, daß wir zusammen die Welt bereisen würden.

      «Nach meinem Studium suche ich mir einen Traumjob als Volontär einer großen Tageszeitung. Nebenbei werde ich viel schreiben. Kurzgeschichten, Gedichte und Romane. Damit mache ich das Geld, das ich als Reiseschriftsteller brauche. Dann kaufen wir uns eine Segelyacht und fahren rund um die Welt. Solange es uns Spaß macht.»

      Das hörte sie immer wieder gern. Sie schloß dann schwärmerisch die Augen und hielt mir ihren geöffneten süßen Mund hin. Und ich küßte sie leidenschaftlich.

      Das gefiel ihr. Und mir.

      Willy Krawitz stellte Meta nach, wo er nur konnte. Sie ließ sich gerne umschwärmen. Aus erzieherischen Gründen wurde sie knapp mit Taschengeld gehalten. Auch für sie war Kino das Größte. Ihr Geld langte nur für seltene Besuche. Und bei mir war da nichts drin.

      Eines Tages lud Krawitz sie ins Kino ein. Mit anschließendem Besuch des Birkumer Eissalons. Mir erzählte sie, daß sie ihre Oma besuchte.

      Die beiden wurden von Klaus Ott gesehen.

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