Akkulader. Группа авторов

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Akkulader - Группа авторов Männer, unterwegs mit Gott

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»Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein« (1. Mose 12,2). Abrahams Geheimnis ist nicht, dass er einfach Abraham ist. Sein Geheimnis ist die Entscheidung Gottes, ihn, Abraham, auszuwählen, anzusprechen und mit ihm seine Geschichte zu schreiben. »Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt« (Johannes 15,16), sagt Jesus seinen Jüngern, als er sie zu einem vertraulichen Gespräch auf die Seite nimmt, um sie auf seinen nahenden Tod vorzubereiten.

      Eines dürfen wir wirklich verinnerlichen – aber das ist schwer, denn nur allzu schnell verkommt dieser Gedanke zu einer theologischen Floskel: Der Fixpunkt des Glaubens liegt nicht in uns selber, sondern außerhalb von uns, so wie der Anker des Schiffes Halt findet, wenn er nicht mehr an Deck, sondern am Meeresgrund liegt. Wer das begreift, der gewinnt eine immense Freiheit. Mein Glaube ist dann nicht mehr abhängig von meinem eigenen Zustand, von Sieg und Niederlage. Die Wellen können das Schiff zum Schwanken bringen, aber nicht zum Sinken. Abrahams Geschichte steht beispielhaft für einen Menschen, der sich wieder und wieder von Gott hat ansprechen lassen und der sich immer wieder neu auf den Weg gemacht hat. Ein Mensch wie du und ich.

FRAGEN:• Welchen Menschen und Umständen verdanke ich meinen Glauben? Wie hat er angefangen? Was hat dazu geführt, dass ich ihn in schweren Zeiten oder trotz Versagen nicht verloren habe?• In einem Kinderlied heißt es: »Vater Abraham hat viele Kinder, ich bin eins von ihnen und eins bist du, und so preisen wir den Herrn.« Was verändert sich in meiner Wahrnehmung eines anderen Menschen, wenn ich mich und ihn als gemeinsame Kinder Gottes betrachte?• Und noch ein Kinderlied: »Geh, Abraham, geh, mach dich auf den Weg«. Wohin bin ich unterwegs, welche Richtung verfolgt mein Tag, meine Woche, mein Leben? Gibt es dafür einen Ruf Gottes? Bin ich sicher, oder ist es an der Zeit, innezuhalten und mich neu auszurichten?

      POWERBANK

      Filmtipp: »Die Bibel – Abraham«,

      Zweiteiler von 1993

      UWE HEIMOWSKI

       [ Zum Inhaltsverzeichnis ]

      06. ISAAK – Wie man trotz allem gesund leben kann – »Was für eine Horrorvorstellung: Dein eigener Vater, zückt ein Messer, um dich seinem Gott als Opfer darzubringen.« – Bibelstelle: 1. Mose 21-22Kap

      WIR WISSEN heute viel über PTBS, die posttraumatische Belastungsstörung. Sie »tritt als eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis, eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes auf. Die Traumata können von längerer oder kürzerer Dauer sein, wie z. B. schwere Unfälle, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen oder Kriegshandlungen, wobei die Betroffenen dabei Gefühle wie Angst und Schutzlosigkeit erleben und in Ermangelung ihrer subjektiven Bewältigungsmöglichkeiten Hilflosigkeit und Kontrollverlust empfinden.«2

      GEFÄHRDETES LEBEN

      Von allen biblischen Personen scheint mir niemand prädestinierter für eine PTBS als Isaak. »Schließlich kamen sie an die Stelle, die Gott Abraham genannt hatte. Dort baute Abraham einen Altar und schichtete das Holz darauf. Dann fesselte er seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Abraham nahm das Messer, um seinen Sohn als Opfer für den Herrn zu töten« (1. Mose 22,9-10 NLB).

      Was für eine Horrorvorstellung: Dein eigener Vater fesselt dich, legt dich auf einen Altar und zückt ein Messer, um dich zu schlachten und seinem Gott als Opfer darzubringen. Da mischt sich Todesangst mit tiefster Enttäuschung und völligem Unverständnis. Ein solches Erlebnis wirst du dein Leben lang nicht mehr los, und eigentlich machst du angesichts eines solchen religiösen Fanatismus auch um Gott und seine Leute einen hohen Bogen.

      Doch Isaak scheint von alldem unberührt. Wir wissen nicht viel über Isaak. Von allen Patriarchen des Alten Testaments ist sein Leben am kürzesten und unspektakulärsten berichtet. Es ist ein gutes Leben. Isaak ist erfolgreich, glücklich verheiratet und Vater von Zwillingen. Er scheint ziemlich gesund zu sein, auch was seinen Glauben betrifft.

      Vielleicht wird bei der Auslegung der Geschichte mitunter übersehen, dass Isaak bereits 37 Jahre alt war. Also kein ergebenes Opfer, sondern ein erwachsener Mann, den sein alter Vater kaum ohne seine Zustimmung überwältigen konnte. Suizidal scheint er nicht gewesen zu sein. Vielmehr scheinen Isaak und sein Vater Abraham trotz der grotesken Situation, die wir Heutigen einfach nicht nachvollziehen können, von einem echten Vertrauen beseelt gewesen zu sein, dass Gott eine Lösung schafft. Woher nimmt Isaak dieses Vertrauen? Was macht ihn resilient gegenüber einer PTBS?

      GELIEBTES LEBEN

      Isaak ist ein Wunschkind. Seine Mutter liebt ihn über alles. Er ist von Kindesbeinen an religiös erzogen worden, als erster Jude wurde er am achten Tage beschnitten. Er ist der Träger einer Verheißung, die Gott der Familie gegeben hat. Wer mit einem solchen emotionalen Gerüst ausgestattet ist, den haut so schnell nichts aus der Bahn.

FRAGEN:• Gibt es Übertragungen in meinem Leben? Schlechte Erfahrungen mit Menschen, Verletzungen, die mein Gottesbild geprägt haben?• Welche guten, heilsamen Erfahrungen stehen dem gegenüber?

      POWERBANK

      Werde ein Erbsenzähler! Wenn die Seele verwundet ist, nimmt sie selektiv wahr. Wir beziehen negative Erfahrungen auf uns, verstärken diese, während wir positive Erlebnisse ausblenden. Man kann aktiv gegensteuern. Eine Zeit lang habe ich Erbsen gezählt: In meiner Hosentasche hatte ich einige Erbsen. Immer, wenn ich etwas erlebt habe, wofür ich dankbar war, habe ich eine Erbse in die andere Tasche gesteckt. Ich war erstaunt, wie schnell sich die eine Tasche leerte und die andere füllte – ohne den Erbsentrick hätte ich diese vielen tollen Momente glatt übersehen.

      Ähnlich habe ich es beim Bibellesen gemacht: Mit einem Textmarker habe ich die positiven Aussagen über Gott und mit einem anderen seine Zusagen an mich herausgestrichen. Ich war sehr erstaunt, wie farbig meine Bibel wurde – und wie sich mein Gottesbild veränderte.

      UWE HEIMOWSKI

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      07. JAKOB – Segen für einen schiefen Typen – »Gott kämpft für dich!« – Bibelstelle: 1. Mose 32,23-32Kap

      JAKOB ist eine faszinierende Person. Ein Typ mit Ecken und Kanten. Ein raffinierter Geschäftsmann, der seinem hungrigen Bruder das Erstgeburtsrecht für einen Teller Linsen mit Spätzle abluchst. Ein listiger Mann, der mit leckerem, gefälschtem Wild und angeklebtem Fell seinen blinden Vater täuscht, sich als Erstgeborener ausgibt und den Familiensegen erschleicht. Jakob bekommt den Segen und der Haussegen hängt schief! Jetzt muss er fliehen. Jahrelang arbeitet er bei seinem Onkel Laban, der ihn seinerseits übers Ohr gehauen hat. Jakob revanchiert sich und tritt den Heimweg an. Vor der Rückkehr zu Esau kommt es zum

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