Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Dr. Norden Bestseller Box 14 – Arztroman - Patricia Vandenberg Dr. Norden Bestseller Box

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blickte er Anne sinnend an. »Ist er noch hier?« fragte er.

      »Nein, Mario«, erwiderte Anne.

      »Und Stefanie?«

      »Sie ist mit Peters Bruder nach München gefahren.«

      »Ich weiß gar nicht, daß Peters Bruder gekommen ist.«

      »Du hast schon geschlafen. Es war ziemlich spät.«

      »Ihr habt ihn gerufen, Mami?«

      Anne nickte. »Dann habt ihr es schon geahnt«, sagte Mario.

      »Man mußte damit rechnen. Er wollte seinen Bruder sehen. Willst du jetzt nicht frühstücken, Mario?« fragte sie, um ihn abzulenken.

      »Ich würde gern erst noch ein bißchen rumlaufen, Mami«, sagte er. »Darf ich?«

      Anne küßte ihn auf die Stirn. Sie wußte, was er jetzt fühlte. Die Quelle, seine Quelle hatte kein Wunder vollbracht, und er glaubte doch so fest daran. Wurde ihm nun doch bewußt, daß allem Wünschen und Wollen Grenzen gesetzt waren?

      Sie griff zum Telefon. Sie mußte Daniel benachrichtigen.

      *

      »So schlimm es auch ist, für Peter Reinhold war es so am besten«, sagte Daniel zu Fee.

      »Leben wollen und sterben müssen«, flüsterte Fee. »Sein Wille mag erloschen sein, als er zu der Erkenntnis gelangte, wie schwer sein Leiden ist.«

      Stefanie und Ralph hatten auf der Heimfahrt viel gedacht, doch wenig gesprochen. Als Ralph dann vor seinem Haus hielt, sagte Stefanie: »Ich möchte heim.«

      »Hier bist du zu Hause«, sagte Ralph. »Peter wollte es so. Du sollst jetzt nicht allein sein, Stefanie.«

      Mit schreckhaft geweiteten Augen stand Katinka in der Diele. Ihre Lippen bewegten sich, aber sie brachte kein Wort hervor.

      »Stefanie wird jetzt bei uns wohnen«, sagte Ralph leise. »Peter wird nicht mehr heimkehren, nie mehr, Katinka.«

      Katinka schlug die Hände vor das Gesicht und schluchzte trocken auf. Tröstend legte Ralph den Arm um sie.

      »Wir alle werden Zeit brauchen, um es zu begreifen«, sagte er heiser.

      Obgleich Katinka nun nicht mehr allein in dem großen Haus war, herrschte doch diese beklemmende Stille. Das Telefon wurde auf den automatischen Anrufbeantworter gestellt.

      Ralph mußte sich gewaltsam dazu zwingen, all das zu tun, was nun noch getan werden mußte.

      Währenddessen fuhren zwei Wagen zur Insel der Hoffnung. Nicht hintereinander, sondern im Abstand von etwa einer Stunde. Im ersten Wagen saßen Julian Bartosch und seine Frau Daisy.

      »Übrigens traf ich gestern abend Gitta«, sagte er beiläufig.

      Daisy warf ihm jetzt einen ganz schrägen Blick zu. »Irgendwann mußte sie dir ja über den Weg laufen«, bemerkte sie. »Hast du ihr gesagt, daß wir verheiratet sind?«

      »Ich habe deinen Namen nicht erwähnt«, erwiderte er.

      »Sie wird es schnell herausbringen, und ich kann mir gut vorstellen, was sie sich in ihrem boshaften Hirn ausdenkt.«

      »Sie wird denken, daß ich dich deines Geldes wegen geheiratet habe.«

      War das nicht auch so gewesen? Julian wollte sich nicht belügen.

      »Schließlich habe ich dich geheiratet«, sagte Daisy mit einem leisen Lachen. »Ich habe dir keine andere Wahl gelassen, liebster Julian. Ich wollte dich haben und habe dich bekommen. Ich wollte ein Kind von dir, und wir werden es haben.«

      »Ja, wir werden es haben«, sagte er und strich ihr schnell und zärtlich über die Wange. Er hatte sie liebengelernt in diesen Wochen seiner Ehe. Sie war so ganz andes als jene Daisy, die ihm manchmal so auf die Nerven gefallen war, daß er sie ebenso oberflächlich einschätzte wie Gitta. Jetzt spielte ihr Geld keine Rolle mehr. Er wußte, daß sie mit ihm durch dick und dünn gehen würde.

      »Ich bin ein glücklicher Mann«, sagte er.

      »Und ich bin eine sehr glückliche Frau, und mir ist es wirklich ganz egal, was andere denken. Gitta soll sich nur giften.«

      Gitta saß in dem andern Wagen, und in ihrem boshaften Hirn, wie Daisy es genannt hatte, wirbelten die Gedanken durcheinander. Im Intrigenspinnen war sie Meisterin.

      Sie fieberte dem Augenblick entgegen, wo sie Verwirrung stiften und Aufregung verursachen konnte.

      *

      Vanessa und Christopher hatten erfahren, was sich in der Nacht zugetragen hatte. Dr. Cornelius hatte es ihnen schonend beigebracht, da sie Stefanie und Peter am Frühstückstisch vermißten, an dem sie sich immer gemeinsam eingefunden hatten.

      Die empfinsame Vanessa brachte keinen Bissen mehr über die Lippen. Christopher empfand nun erst recht, wie glücklich er selbst dran war, da ihm geholfen werden konnte.

      »Sie hatten gestern abend noch einen Anruf bekommen«, lenkte Dr. Cornelius ab. »Hoffentlich war es etwas Erfreuliches.«

      »Wir bekommen heute Besuch«, erwiderte Christopher. »Es ist doch gestattet?«

      »Selbstverständlich«, erkärte Dr. Cornelius. »Wir gestatten Besuche nur nicht, wenn sie unerwünscht sind. Würden Sie mir bitte den Namen nennen, damit wir Bescheid wissen?«

      »Herr und Frau Bartosch.«

      Eine halbe Stunde später erschienen Julian und Daisy. »Sag bitte den Benthams Bescheid, Mario«, rief Anne dem Jungen zu. »Sie machen einen Spaziergang.«

      Christopher und Vanessa hatten nicht damit gerechnet, daß Julian und Daisy schon so früh kommen würden, und die hatten nicht gedacht, daß sie so schnell zur Insel gelangen würden.

      Mario wußte schon, welchen Weg die Benthams eingeschlagen hatten. Er hatte sie getroffen, als er von der Quelle kam, wo er sich genau den Gedanken hingegeben hatte, die Anne vermutete.

      Aber Mario war zu der Überzeugung gelangt, daß die Quelle schon soviel Segen gestiftet hätte, daß man nichts Unmögliches verlangen dürfe. Am Ende war es doch der Herrgott, der über Leben und Tod bestimmte. Und weil man nicht zuviel wünschen durfte, wünschte sich Mario nur, daß der Herrgott die beschützen möge, die er so sehr liebte.

      Er lief Christopher und Vanessa entgegen. Mit ihnen hatte er sich längst angefreundet.

      »Ich möchte nur sagen, daß Herr und Frau Bartosch gekommen sind«, erklärte er atemlos.

      Die Freude, die beiden wiederzusehen, verdrängte die traurigen Gedanken, die beide bewegt hatten.

      Herzlich umarmten sich Vanessa und Daisy, die Hände der Männer fanden sich zu einem festen Druck.

      »Ihr habt euch ja ein wunderschönes Plätzchen ausgesucht«, sagte Daisy.

      »Sieht gar nicht aus wie

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