Eine Geschichte des Krieges. Группа авторов

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der Welt, in denen der Militärdienst für Männer und Frauen gleichermaßen verpflichtend ist. Männer dienen drei Jahre, Frauen zwei Jahre; zudem müssen sie jedes Jahr einen Monat lang mit den anderen Reservist*innen – aktuell sage und schreibe rund 445 000 Personen – an Übungen teilnehmen. Dort vertritt niemand, dass die Wehrpflicht zu Qualitätseinbußen der Streitkräfte geführt hätte, die aus allen ihren Kriegen siegreich hervorgegangen sind und deren Ausstattung, von den Vereinigten Staaten bezogen, zu den modernsten der Welt gehört. Die Verbindung zwischen Staatsbürgerlichkeit und Militärdienst bleibt stark in dieser Gesellschaft, die jederzeit mit einem Angriff rechnet und in der die Regierung, wie in Frankreich während der Revolution, unablässig wiederholt, dass das Vaterland in Gefahr ist.

      Alan Forrest ist Prof. Emeritus an der University of York. Er ist Autor zahlreicher Arbeiten zum revolutionären Frankreich und der napoleonischen Zeit, insbesondere von Napoleon’s Men. The Soldiers of the Revolution and Empire (London 2002).

       Literaturhinweise

      Die Bedeutung, die der Bürgersoldat für die Kriegführung und den Aufbau der Nationen gehabt hat, ist bereits weitreichend erforscht worden, insbesondere in zwei hochwertigen Sammelbänden, dem von Maurice Vaïsse (Hg.), Aux armes, citoyens! Conscription et armée de métier, des Grecs à nos jours (Paris 1998), und dem von Lars Mjøset und Stephen Van Holde (Hg.), The Comparative Study of Conscription in the Armed Forces (Amsterdam 2002). Manche Forscher erachten den Bürgersoldaten als ein Produkt der Moderne und einer demokratischeren und repräsentativeren Gesellschaft. Dazu siehe Margaret Levi, Consent, Dissent and Patriotism (Cambridge 1997). Die Zeit der Revolutionskriege und der Napoleonischen Kriege ist mit der Entwicklung von Massenarmeen verbunden, die sich aus Bürgersoldaten zusammensetzten. Zu dem Thema, wie sich die Natur des Krieges auf beiden Seiten des Atlantiks veränderte, siehe Roger Chickering und Stig Förster (Hg.), War in an Age of Revolution (1775–1815) (Cambridge 2010). Eine Analyse der Verbindungen zwischen Wehrpflicht und Revolution findet sich in Thomas Hippler, Soldats et citoyens. Naissance du service militaire en France et en Prusse (Paris 2006; englisch: Citizens, Soldiers and National Armies, London 2008), sowie in Donald Stoker, Frederick Schneid und Harold Blanton (Hg.), Conscription in the Napoleonic Era (London 2009). Die größten Veränderungen hat die französische Armee in der Revolution erfahren. Die Klassiker zu diesem Thema sind Jean-Paul Bertaud, La Révolution armée. Les soldats-citoyens et la Révolution française (Paris 1979; englisch: The Army of the French Revolution, Princeton 1988), und auf operationaler Ebene John Lynn, The Bayonets of the Republic. Motivation and Tactics in the Army of Revolutionary France (Urbana 1984). Zur Tradition des Bürgersoldaten in Frankreich wird man das Buch von Annie Crépin, La Conscription en débat, ou le Triple Apprentissage de la Nation, de la Citoyenneté, de la République (Arras 1998), mit Gewinn lesen und zur Erfahrung der französischen Wehrpflichtigenarmee Alan Forrest, Napoleon’s Men. The Soldiers of the Revolution and Empire (London 2002). Für Deutschland siehe Ute Frevert, Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland (München 2001), und Karen Hagemann, Revisiting Prussia’s Wars against Napoleon. History, Culture and Memory (Cambridge 2015). Für die Vereinigten Staaten siehe Ricardo Herrera, For Liberty and the Republic. The American Citizen as Soldier (1775–1861) (New York 2015), und Lawrence Cress, Citizens in Arms. The Army and the Militia in American Society to the War of 1812 (Chapel Hill 1992). Für die Sowjetunion siehe Anna Krylova, Soviet Women in Combat. A History of Violence on the Eastern Front (Cambridge 2010). Den Kontext des britischen Weltreichs untersucht Ian Beckett (Hg.), Citizen Soldiers and the British Empire (1837–1902) (London 2012). Die chinesischen Militärtraditionen betrachtet Charles Hucker, China’s Imperial Past. An Introduction to Chinese History and Culture (Stanford 1975). Die Frage nach der Verknüpfung von Männlichkeit und Waffendienst hat kürzlich neues Interesse geweckt. Siehe dazu George Mosse, Das Bild des Mannes (Frankfurt am Main 1997); Paul Higate, Military Masculinities. Identity and the State (Westport 2003); und schließlich R. Claire Snyder, Citizen-Soldiers and Manly Warriors. Military Service and Gender in the Civic Republican Tradition (Lanham 1999).

       Querverweise

      Den Krieg denken45

      Die Söldner*innen, outgesourcte Soldat*innen95

      Nie wieder Krieg!203

      Die Mythen des britischen Imperialismus216

      Die »Fabrikation« von Soldat*innen301

      Die Freiwilligen350

      Ist der Krieg reine Männersache?369

      Bedarf an Held*innen408

      1Dekret des Nationalkonvents vom 23. August 1793, zit. n. Théophile Lavée, Histoire des Français, Bd. 2, Paris 1845, S. 445.

      2Zit. n. Annales historiques de la révolution française 27, 1955, S. 131.

      3Brief General Lees an James Bowdoin, 30. November 1776, in: Peter Force (Hg.), American Archives, Fifth Series, Bd. 3, Washington 1853, S. 934.

      4Zit. n. Debates and Proceedings in the Convention of the Commonwealth of Massachusetts Held in the Year 1788, Boston, 1856, S. 376.

      5William B. Skelton, »Samuel P. Huntington and the Roots of the American Military Tradition«, zit. n. Michael S. Neiberg, Making Citizen-Soldiers, Cambridge, MA u. a. 2000, S. 3.

      Christopher Kinsey

       Die Söldner*innen, outgesourcte Soldat*innen

      Im 21. Jahrhundert akzeptieren die demokratischen Gesellschaften immer weniger die Vorstellung, dass ihre Soldat*innen im Kampf getötet werden. Daher greifen sie auf Söldner*innen zurück, die für finanzielle Vergütung bereitwillig ihre Dienste anbieten.

      Am 16. September 2007 verübten Mitglieder des für das US-Außenministerium arbeitenden Sicherheitsunternehmens Blackwater, die einen Konvoi der amerikanischen Botschaft eskortierten, ein Massaker an siebzehn irakischen Zivilist*innen auf dem Nisour-Platz in Bagdad. Panzerbrechende Munition und Dutzende Kugeln wurden innerhalb von Sekunden auf Fahrzeuge abgefeuert, die keine ernsthafte Bedrohung darstellten. Der Angriff wurde international massiv verurteilt und erweckte das Bild des Wandersöldners zu neuem Leben, der in den 1960er und 1970er Jahren Afrika heimgesucht hatte. Doch die Lage hat sich seit der Zeit des Kalten Krieges deutlich gewandelt. Im Gefolge der Anschläge vom 11. September 2001 und mit den amerikanischen Interventionen im Irak und in Afghanistan ist eine neue Generation postmoderner

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