Eine Geschichte des Krieges. Группа авторов

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sowie Mosquito Empires. Ecology and War in the Greater Carribean 1620–1914 (Cambridge 2001).

       Literaturhinweise

      Zwei bemerkenswerte Sammelbände leisteten viel, um das Thema Krieg und Umwelt in der Geschichtswissenschaft zu etablieren: Charles Closmann (Hg.), War and the Environment Military Destruction in the Modern Age (College Station 2009), und Richard Tucker und Edmund Russell (Hg.), Natural Enemy, Natural Ally (Corvallis 2004).

      Über den Amerikanischen Bürgerkrieg gibt es ausgezeichnete Monografien, unter denen man die von Lisa Brady, War upon the Land. Military Strategy and the Transformation of Southern Landscapes during the American Civil War (Athens 2012), und die von Kathryn Meier, Nature’s Civil War (Chapel Hill 2014), heranziehen kann. Weitere Forschungsarbeiten sind im Gange.

      Zum Ersten Weltkrieg bietet eine Übersicht bislang nur das Buch von William Storey, The First World War. A Concise Global History (Lanham 2009), das den umweltbedingten Sachzwängen ebenso wie den Auswirkungen des Krieges auf die Umwelt außergewöhnlich viel Aufmerksamkeit schenkt, trotz all der verschiedenen Kriegsschauplätze. Tait Keller arbeitet zurzeit an einem neuen Buch zu diesem Thema.

      Unter den Spezialstudien sind zu nennen: Axel Bader, Wald und Krieg. Wie sich in Kriegs- und Krisenzeiten die Waldbewirtschaftung veränderte. Die deutsche Forstwirtschaft im Ersten Weltkrieg (Göttingen 2011), über das Notmanagement der Wälder in Deutschland während des Ersten Weltkrieges, welches sich 1916 zu einem regelrechten Krisenmanagement auswuchs; Christoph Nübel hingegen wählt in Durchhalten und Überleben an der Westfront. Raum und Körper im Ersten Weltkrieg (Paderborn 2014) einen kulturellen Ansatz zur Thematisierung der Umwelt an der Westfront im Ersten Weltkrieg, mit spezifischen Details über den Angriff eines bayerischen Regiments 1916; und Tait Keller bietet in Apostles of the Alps. Mountaineering and Nation Building in Germany and Austria, 1860–1939 (Chapel Hill 2016) eine unerschöpfliche Informationsquelle zum Ersten Weltkrieg. Über die »rote Zone« von Verdun existiert eine detaillierte Umweltstudie: Georges Parent, Trois Études sur la »zone rouge« de Verdun, une zone totalement sinistrée: I. L’herpétofaune. – II. La diversité floristique. – III. Les sites d’intérêt botanique et zoologique à protéger prioritairement (Luxemburg 2004).

      Über den Zweiten Weltkrieg verfügen wir bislang noch nicht über eine Gesamtstudie. Eine Einschätzung bestimmter Aspekte des Problems ist möglich über die Lektüre des Buchs von Franz-Josef Brüggemeier, Mark Cioc und Thomas Zeller (Hg.), How Green were the Nazis? Nature, Environment and Nation in the Third Reich (Athens 2005), das die Widersprüche zwischen der Naturromantik der Nationalsozialisten und ihrer Kriegführung untersucht; Micah Muscolino, The Ecology of War in China (Cambridge 2015), ist eine detaillierte Studie der Provinz Henan während des Krieges und danach, die außerdem interessante methodologische Neuerungen vorschlägt. Ein weiteres wichtiges Buch über den Pazifikkrieg ist das von Judith Bennett, Natives and Exotics. World War II and Environment in the Southern Pacific (Honolulu 2009). Während sich die folgenden beiden Bücher auch mit vielen anderen Dingen außer dem Zweiten Weltkrieg beschäftigen, nähern sie sich ihm auf höchst unterschiedliche Weise: Chris Pearson, Mobilizing Nature. The Environmental History of War and Militarization in Modern France (Manchester u. a. 2012), und Edmund Russell, War and Nature. Fighting Humans and Insects with Chemicals from World War I to Silent Spring (Cambridge u. a. 2001). Für einen historiografischen Überblick möchte ich schließlich noch auf Martin Gutmann, »The Nature of Total War. Grapsing the Global Environmental Dimensions of World War II«, in: History Compass, Nr. 13, 2015, S. 251–261 (DOI: 10.1111 / hic3.12236), verweisen.

      Ein guter Startpunkt für den Vietnamkrieg ist das Buch von David Biggs, Quagmire. Nation-Building and Nature in the Mekong Delta (Seattle 2010).

       Querverweise

      Die Zeit der Bürgersoldat*innen78

      Technologie ist nichts ohne Strategie132

      Guerilla und Aufstandsbekämpfung236

      Der Bombenkrieg, vom Boden aus betrachtet568

      Aus Ruinen767

      1Maclyn P. Burg / Thomas J. Pressley (Hg.), The Great War at Home and Abroad, Manhattan, Kan 1999, S. 81.

      2»Fighting a Gas Attack in the Trenches«, in: Popular Science Monthly 91, Nr. 4 / 1917, S. 580.

      Michael Neiberg

       Technologie ist nichts ohne Strategie1

      Technologischer Vorsprung verschafft einer Armee Überlegenheit. Doch er allein bringt keinen Sieg. Alles hängt von der Art des Gebrauchs ab, den Armeeführung und Staat davon machen.

      Eine Geschichte von zweifelhaftem Wahrheitsgehalt berichtet von einem amerikanischen Offizier, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts einen Indianerhäuptling gefragt habe, was er von der modernen Artillerie der US-Armee halte. Dieser habe geantwortet, er finde das schon sehr beeindruckend, doch keiner seiner Krieger sei so dumm, auf seinem Pferd still davor sitzen zu bleiben. In dieser Fabel steckt die einfache, aber entscheidende Idee, dass der bloße Besitz einer Technologie für sich genommen nicht so wichtig ist wie der Gebrauch, den eine Gesellschaft davon macht, sowie die Art und Weise, wie die Gegenseite darauf reagiert. In der Geschichte haben sich nur wenige Soldat*innen nicht von überlegener tödlicher Technologie in gegnerischer Hand beeindrucken lassen. Ausnahmen bilden der »Geistertanz«, jene Sioux-Bewegung der 1880er Jahre, und der Boxeraufstand in China, die beide auf einem religiös-chiliastischen System beruhten, das seinen Anhänger*innen spirituelle Unantastbarkeit durch die Waffen des Westens versprach. In beiden Fällen handelte es sich um Versuche, die Technologie des Gegners mit immateriellen Mitteln zu kontern.

      Im Krieg versucht jeder, überlegene Waffensysteme des gegnerischen Lagers zu umgehen, auch wenn es vorkommt, dass eine Minderheit den extremen Weg der Sioux oder Boxer einschlägt. Der preußische Philosoph Carl von Clausewitz, der in einer Zeit relativer Stabilität der technologischen Entwicklung schrieb, fasst den Krieg als Konfrontation zweier Willen. Die Technologie spielt kaum eine Rolle in seiner detaillierten Analyse der napoleonischen Zeit. In dieser Epoche verfügte jedes Lager über einen technologischen Vorteil, den das gegnerische Lager nicht erlangen oder ausgleichen konnte. In den Augen von Clausewitz lag der Schlüssel zum Sieg weniger in der Technologie selbst als in ihrer Verwendung durch die Heerführer und Staaten im Rahmen eines strategischen Gesamtplans.

      Nichtsdestotrotz ist die Frage der technologischen Überlegenheit von Bedeutung, insbesondere in symmetrischen Auseinandersetzungen zwischen Armeen, die dieselbe Doktrin, dieselbe Philosophie und dieselbe Art, Feldzüge durchzuführen, teilen. In diesen Fällen kann ein technologischer Zugewinn die Balance kippen lassen. Denken wir an die Atombombe, mit der die Vereinigten Staaten im Zweiten Weltkrieg den Konflikt mit Japan beendeten,

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