Mörderisches Kärnten. Dorothea Böhme

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Mörderisches Kärnten - Dorothea Böhme

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einmal springt dieser depperte Kerl aus den Büschen uns direkt vor die Motorhaube!«

      »Ich bin doch ganz langsam gefahren«, weinte Clara. »Er hätt’ höchstens einen verstauchten Knöchel haben sollen.«

      »Aber dann ist er unglücklich gefallen«, ergänzte Bernhard.

      »Und wer von euch beiden hatte die Idee mit dem Seil?«

      »Ich«, gab Bernhard zu. »Damit dachte ich, könnten wir sie auf eine falsche Fährte locken. Wenn es aussieht wie ein Mord, kommen sie nicht drauf, dass es ein zufälliger Unfall war.«

      Da hatte Bernhard tatsächlich Nerven bewiesen. Wilma machte sich eine mentale Notiz, beim nächsten Notfall Bernhard anzurufen.

      »Und was passiert jetzt?« Clara schnäuzte sich lautstark in ein Taschentuch und sah Wilma aus tränennassen Augen an.

      »Folgendes.« Wilma holte ein Stück Papier und einen Stift aus ihrer Handtasche. »Ich schreibe euch eine Adresse auf, da werden keine Fragen gestellt, da lasst ihr Claras Wagen ordentlich lackieren. Und dann werdet ihr den Rest eures Lebens anständige und gute Menschen sein. Waisenkinder adoptieren. Ehemaligen Kriminellen eine zweite Chance geben. So etwas.« Wilma drückte Bernhard den Zettel in die Hand, gab Clara noch einen flüchtigen Kuss auf die Wange und stieg in ihr Auto. Schon war die Welt wieder ein besserer Ort. Hochzufrieden mit sich selbst machte Wilma sich auf den Weg zum Termin mit ihrem Bewährungshelfer. Noch ehemaliger als sie konnte eine ehemalige Kleinkriminelle gar nicht sein. Ehrenwort.

      1 Burg Hochosterwitz: Weithin sichtbar eine der eindrucksvollsten Burganlagen und Hauptattraktion Kärntens im Privatbesitz der Familie Khevenhüller. Erste urkundliche Erwähnung als castrum (Burg) um 1200. Ein Erlebnis ist der Aufstieg zur Burg über den um den Felskegel geschlungenen Fußweg durch 14 individuell gestaltete, wehrhafte Torbauten hindurch (alternativ Schrägbahn), wobei jedes Tor einen Namen und seine Besonderheit hat. Nahezu uneinnehmbar bot sie der Bevölkerung beispielsweise in den Türkenkriegen Zuflucht. Hochburg mit Söller, Bergfried und Zisterne. Sehenswerte Wand- und Deckenmalereien in der Burgkapelle. Burgmuseum. Gaststätte im Burghof. Zahlreiche kulturelle Veranstaltungen wie das Akkordeonfestival im Juli und August.

      2 Magdalensberg: Mittelalterliche Filialkirche der Heiligen Helena und Maria Magdalena am Gipfel des Aussichtsberges mit eindrucksvollem Fernblick über das Zollfeld und das Klagenfurter Becken.

      Gipfelhaus Magdalensberg mit Hotel und empfehlenswertem Restaurant. Ideal auch als Familienausflugsziel mit großem Erlebnisspielplatz, Kinder-Gokarts, Tiergehege. Im Winter Rodelbahn.

      3 Perchtenläufe und Krampusumzüge: Die Perchten (Schicksalsfrauen, weibliche Masken- und Sagengestalten) trieben ursprünglich zum Jahreswechsel, meist Anfang Januar, den Winter aus, verschmolzen aber zunehmend mit den Krampussen als Begleiter des Nikolaus. Ab Anfang November bis Dezember finden in verschiedenen Orten Kärntens zu fixen Terminen spektakuläre Schauläufe statt, wobei meist mehrere schaurige Perchtengruppen mit tollen Showeinlagen (Feuer etc.), Riesenglocken, Ketten und Ruten für den nötigen Nervenkitzel sorgen. Als Besucher ist man hinter den Absperrungen recht sicher – nur werden die am Ende des Laufes gerne aufgehoben … Rette sich, wer kann!

      Hinweis: Kleinen Kindern gegenüber zeigen sich die meisten Perchten sehr freundlich, lassen sich streicheln und nehmen selbstverständlich auch ihre furchterregenden Kopfbedeckungen ab, um zu beweisen: Alles nur Verkleidung!

      4 St. Veit an der Glan: Residenzstadt der mittelalterlichen Herzöge, bis 1518 Landeshauptstadt von Kärnten. Altstadt mit mittelalterlichem Kern, Reste der Stadtmauer, Herzogburg. Außerhalb der alten Stadtmauern ehemaliges Bürgerspital mit Spitalskirche (Oktoberplatz 5) aus dem 14. Jahrhundert.

      Ausflugsziele und Freizeittipps

      Ca. 40 Wander- und Rundwanderwege im Raum St. Veit. Besonders lohnenswert ist eine Wanderung zum Schloss Frauenstein (spätgotische Wasserburg, Privatbesitz), zu den Kraiger Schlössern (Burgruinen, mittelalterliches Aquädukt zwischen Hoch- und Niederkraig), zur Burgruine Nussberg und zur Feste Freiberg.

      Heilige Dreifaltigkeit (Schaumboden, Gemeinde Frauenstein): Wallfahrtsort. Einzige Holzblockbaukirche Kärntens. Kräutergarten mit mehr als 300 Kräutern mit Führungen zur Volksheilkunde.

      Kraigerberg: In der Zeit der Gegenreformation zogen sich viele Protestanten nach Eggen (Gemeinde Frauenstein) am Kraigerberg zurück, sehenswert sind ein altes Gehöft und die evangelische Kirche. Wanderwege, Aussichtslage. Empfehlenswert ist die Buschenschenke Zietner mit schönem Gastgarten und Kinderspielplatz, Zwein 4.

      Wimitztal – Goggausee: Der idyllische, kaum besiedelte Wimitzgraben mit Moorlandschaft, ideal für einen Ausflug mit dem Fahrrad oder als Wanderung, führt ausgehend von St. Veit (über die Ortschaft Kraig mit mittelalterlicher Pfarr- und Propsteikirche, wehrhafter Friedhofsmauer, Wehrturm, gotischem Propsteihof) zum kleinen Goggausee (Badesee im Landschaftsschutzgebiet).

      Frei- und Hallenbad mit sehr schöner Saunalandschaft.

      St. Veiter Wiesenmarkt, traditionelles Volksfest (Michaelimarkt) Ende September/Anfang Oktober. Turbulenter Jahrmarkt mit Vergnügungspark. Freier Eintritt.

      5 Hauptplatz: mit spätgotischem Rathaus, Walther-von-der-Vogelweise-Brunne, Pestsäule sowie einem Museum für Verkehrs- und Stadtgeschichte.

      6 Kirchplatz: nahezu quadratischer Kirchplatz. Urkundlich ab 1131 erwähnte Stadtpfarrkirche mit einem romanischen Karner (Beinhaus).

      7 St. Georgen am Längsee: Stift St. Georgen (1002 gegründet) – wird heute als Bildungshaus, Seminarzentrum, Hotel und für kulturelle Veranstaltungen genutzt. Strandbad, zusätzlicher FKK-Bereich. Wanderwege.

      Region Oberkärnten/Weissensee

      Dorothea Böhme

      »Und nimm ja genug Teelichter mit!«, rief seine Mutter ihm hinterher, als Robert schon fast aus der Tür war. Als ob er Teelichter vergessen würde. Seit Jahren, ach, Ewigkeiten war er in Eva verliebt, jetzt hatte er endlich ein Date mit ihr und natürlich alles bis ins kleinste Detail geplant. Gut, dass seine Mutter von dem Date erfahren hatte, war nicht geplant gewesen, aber die kriegte einfach alles raus, und als er sie nach ihrem Kuchenrezept gefragt hatte, hatte sie nur die Augenbrauen hochgezogen und gesagt: »Eva gibt dir eine Chance?« Woher zum Kuckuck sie das wusste … Egal. Robert schnallte den Picknickkorb auf dem Beifahrersitz seines Golfs an, blies sich auf die kalten Finger und startete dann den Wagen.

      Heute war der große Abend, und es musste romantisch werden. Als Mitglied im Eislaufverein und begeisterter Hockeyspieler fand er, dass ein Picknick auf dem jetzt endlich vereisten Weißensee 8 – natürlich auf einer dick isolierten Decke – genau das Richtige war, um Evas Herz zu erwärmen. Von Winklern 9 bis zum Westufer des Weißensees dauerte es durch das obere Drautal 10 eine knappe Stunde, in der Robert leise Rockmusik aus dem Autoradio laufen ließ.

      Er parkte seinen Wagen, führte Eva hinaus auf die Eisfläche – die größte Eisfläche der Alpen! – und packte seinen Picknickkorb aus: Teelichter, Rosen und Glühwein aus der Thermoskanne, dazu der leichte weiße Schneeschimmer auf der Eisfläche, gemütlich eingebettet zwischen den bewaldeten Anhöhen, perfekt. Wenn das nicht romantisch war.

      »Wow, Robert, das ist ja megacool.« Eva strahlte ihn an. Das war fast schon Lohn genug. Er strahlte zurück.

      »Bitte, setz dich doch.«

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