Mörderisches Kärnten. Dorothea Böhme

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Mörderisches Kärnten - Dorothea Böhme

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Grund mehr, bei Eva aufzutauchen.

      Conny Böhnstett wohnte am Iselsberg 12 oben, was glücklicherweise nicht weit war. Von Michis Wohnung nahe dem Wahrzeichen Winklerns, der aus dem 13. Jahrhundert stammende Mautturm 13, aus kamen sie bald bei Conny an, die glücklicherweise daheim war. Ihre Augen und die Nase waren stark gerötet, ihr liefen immer noch Tränen die Wangen herunter.

      »I hab’s grad ghört«, heulte sie. »Das mit dem Josef. Die Polizei war da.«

      Dann stürzte sie sich Michi in die Arme, der sie verwirrt in ihre Wohnung führte und aufs Sofa setzte, wo sie ihren Kopf auf seine Schulter legte.

      »Oh Gott, i hab ihn ja so gliebt! Und jetzt ist er tot!« Schniefend zog sie die Nase hoch.

      »Na, so ein hübsches Maderl.« Michi tätschelte ihren Arm. »Du findest in Nullkommanichts an neuen Haberer.«

      »Meinst?« Sie sah ihn durch einen Tränenschleier an. »Ma, aber nicht so einen Depp wie den kleinen Hannes. I will a gstandenes Mannsbild.« Sie kroch noch näher an Michi heran.

      Robert kratzte sich am Kopf. »Soll i vielleicht an Tee machen? Oder an Kaffee?« Michi zuckte mit den Schultern, aber da er keine Anstalten machte, sich von der anschmiegsamen Conny zu befreien, fand Robert, ein taktischer Rückzug wäre vielleicht nicht das Schlechteste. Tatsächlich hörte er die beiden kurze Zeit später murmeln, Michi wusste ja, welches die wichtigsten Fragen waren.

      »Aber sicher. Ob sie solo ist. Und der Josef hat ihr zwar das Herz gebrochen, aber sie ist drüber weg und bereit für eine neue Beziehung«, erzählte sein Kumpel grinsend auf dem Heimweg.

      »Michi!«

      »Keine Panik, Robbie, natürlich hab i sie gfragt, wann sie Josef das letzte Mal gsegn hat. Vor zwei Wochen beim Spiel gegen die Villacher, sie wollt’ danach mit ihm reden, aber er hat sie kurz abgefertigt und sie ist wütend heimgefahren. Dafür gibt es auch eine Zeugin, ihre beste Freundin.«

      »Hast du andere Namen?«

      »Freilich.« Michi grinste breit und holte einen Zettel aus der Hosentasche. »Hab mir sogar Vor- und Nachnamen geben lassen. War aber nur ein Maderl, die Viki aus Klagenfurt, wegen der hat der Josef die Affäre mit der Conny beendet.«

      Weil es ohnehin noch früh am Tag war, beschlossen sie, Viki in Klagenfurt aufzusuchen, nicht allerdings, ohne ihr kurz über Facebook eine Nachricht zu schicken, ob sie daheim war. Sie war mit ihrem Freund am Hörzendorfer See 14 eislaufen, schrieb sie fünf Minuten später zurück.

      »Neuer Freund? Das können wir vergessen, dann hat sie den Josef nicht auf dem Gewissen«, sagte Michi.

      »Oder der Freund war’s? Aus Eifersucht?«

      »Na, ein, zwei Runden können wir ja auch drehen, in drei Wochen ist das Rückspiel gegen die Villacher.«

      Sie fuhren also zum Hörzendorfer See, der zwar viel kleiner war als der Weißensee, aber ein wenig Training würde nicht schaden, wie Michi sagte. Am Hörzendorfer See war einiges los, da es dort neben dem obligatorischen Glühweinstand auch einen Schlittschuhverleih gab, sodass er Anlaufpunkt nicht nur für viele Touristen, sondern auch Kärntner ohne eigene Schlittschuhe war.

      Viki war nicht schwer zu erkennen. Auf ihrem Facebook-Profil war schon zu sehen gewesen, dass sie gern bunte Sachen trug. Sie drehten ein paar Runden auf dem See, und als Michi die Hockeyschläger aus dem Auto holte, fuhr Robert auf das bunt gekleidete Mädchen zu, das mit ihrem Freund am Rand der Eisfläche einen Glühwein trank.

      »Du bist die Viki?«

      »Und du untersuchst den Mord am Josef?« Sie blinzelte ihn an, kein bisserl traurig, Schuldbewusstsein suchte er ebenfalls vergeblich. Sie stellte ihm gleich ihren Freund vor, der so zufrieden und gelassen wirkte, dass Robert sich beim besten Willen nicht vorstellen konnte, wie der den Josef ermordet haben sollte.

      »Es sind immer die stillen Wasser!«, sagte Michi später beim Spielen.

      »Der war aber kein stilles, sondern ein rundum glückliches Wasser.«

      »Möglicherweise eben deshalb, weil er weiß, dass er kan Konkurrenten mehr hat.«

      »Er wusste nichts vom Josef. Viki hat ihn vor aner Woche beim Fortgehen kennengelernt und sofort gewusst, dass er der ane ist. Am gleichen Abend hat sie Josef eine SMS geschickt und Schluss gmacht.«

      »Hm.« Michi blieb auf seinen Hockeyschläger gestützt stehen. »Dann brauchen wir eine andere Spur. Herr Meisterdetektiv, bitte eine neue Theorie.«

      Robert verdrehte die Augen, schlug Michi seinen Schläger weg, und die nächste Stunde verbrachten sie mit Hockeyspielen, bis sie völlig außer Atem waren.

      Am Abend versuchte Robert sich abzulenken, von Josef, hauptsächlich von Eva – mit diesem Fleischhauer! –, aber so richtig klappte es nicht.

      »Was schreibst denn da dauernd?«, fragte seine Mutter. »Die Einkaufsliste hängt am Kühlschrank.«

      Robert seufzte und steckte den Notizzettel in die Hosentasche. Wer hatte Josef gehasst? Nicht nur einfach nicht leiden können, wie die meisten seiner Kollegen vom Eishockey, sondern wirklich gehasst?

      »I bin müd’, i geh ins Bett«, erklärte er. Dort wälzte er sich jedoch noch weitere zwei Stunden herum, bevor er einschlief und von Eva, Josef und einem Gartenzwerg träumte. Es war hauptsächlich konfus, und als der Wecker klingelte, fühlte er sich wie gerädert. Er brauchte einen Kaffee und ein kräftiges Frühstück, um den Tag zu überstehen, sie hatten eine schwierige Kundin, und das an einem Montag.

      »Wir könnten zu seiner Familie.« Michis Anruf kam in der Mittagspause.

      »Josefs Eltern wohnen in Oberösterreich.« Das konnte doch nicht sein Ernst sein.

      »Hast a bessere Idee?«

      »Heute Abend will i duschen, a Käsekrainer und dann früh ins Bett.« Die Kundin war wie erwartet schwierig, dauernd stand sie hinter ihnen, während sie den Fußboden im Bad neu verlegten, und nicht amal Kaffee hatte sie ihnen angeboten.

      »Quatsch nicht, Robbie. Duschen darfst, aber um sechs kommst zu mir. Deine Krainer besorg i dir, dann entwerfen wir einen Schlachtplan.«

      Den Rest des Nachmittags verbrachte Robert mit schweißtreibender Arbeit, wobei er sich fragte, ob er Eva wohl eine SMS schreiben sollte oder ob sie dann nur wieder vom Kriminalinspektor Fleischhauer schwärmte. Er musste wirklich diesen Fall lösen, danach würde Eva nur noch von ihm schwärmen und der Fleischhauer würde blöd schauen.

      Die Dusche nach Feierabend war ein Segen. Bevor er jedoch zu Michi fahren konnte, erwischte seine Mutter ihn, die eben erst aus dem Radio vom ›Mord am Hockeyspieler‹ erfahren hatte.

      »Wo fährst du denn jetzt schon wieder hin? Und geht’s dir gut? Der Josef war doch bei dir im Verein.«

      Er schickte Michi eine kurze SMS, dass es später werden würde, und erzählte seiner Mutter von den Geschehnissen am Freitagabend.

      »Aber warum hast denn nichts gesagt am Wochenende?«

      Es dauerte eine Zeit, bis er sie beruhigt hatte. »Wirklich, Mama, mir geht’s gut, und Eva auch. Die Polizei kümmert sich drum.«

      »Der

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