Mörderisches Kärnten. Dorothea Böhme

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Mörderisches Kärnten - Dorothea Böhme

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wow. Nicht, dass i ihn so wahnsinnig gern ghobt hätt’, er war schon ein bisserl ein Arschloch, aber Chancen auf den Sieg nächste Woche haben wir ohne ihn nicht.«

      Robert zuckte mit den Schultern. Er hatte selbst ein schlechtes Gewissen, dass ihn Josef so wenig interessierte. »Wie fandest denn diesen Fleischhauer?«

      »Den Kriminalinspektor? Da frag mal lieber Eva.« Michi lachte.

      »Der hat sie ganz schön angebraten, oder?«

      »Sie war ja auch ziemlich durcheinander. Ist sicher net schön, so Aug’ in Aug’ mit einer Leich’.«

      »Aber muss er sie gleich anfassen? Hallo, schöne Frau, ich bin Kriminalinspektor. Dass er sich nicht selbst blöd vorkommt mit der Masche.«

      »Ah.« Michi nickte. »Eifersüchtig, hm?«

      »Was? Ich? Quatsch. Auf den Vollkoffer? Im Leben nicht!« Robert lehnte sich zurück. Jetzt fühlte er sich besser. Was dieser Fleischhauer sich einbildete.

      Michi grinste. »Ist klar, Robbie. Was sagt denn Eva zu dem? Hast schon mit ihr gesprochen?«

      »Die ist ja sooo beeindruckt. Martin hier, Martin dort.«

      »Martin?« Michi zog eine Augenbraue hoch. »Oh, oh.«

      »Ach, halt die Goschn.«

      Michi lachte wieder, dann schlug er Robert auf die Schulter. »Nimm’s net so tragisch. Du bist ein toller Kerl.«

      »Aber nur Fliesenleger.« Schnell nahm er einen Schluck Kaffee. Das war ihm so herausgerutscht. Eva studierte, Psychologie, da war ein Kriminalinspektor natürlich was Besseres.

      Michi war einen Augenblick still, dann kniff er die Augen zusammen. »Weißt was, Robbie? Du zeigst diesem Lakl von der Polizei einfach, wo der Hammer hängt, dann hat er keine Chance mehr bei Eva.«

      »Ja klar.« Robert sah in seinen Kaffee. »Und wie?«

      »Immer Onkel Michi fragen, i hab die Lösung.« Er stand auf, holte eine geöffnete Packung Lebkuchen aus dem Schrank und legte sie auf den Tisch. »Du, mein lieber Freund, wirst diesen Mord klären.«

      »Bitte was?«

      »Ganz anfach. Wir kennen Josef aus dem Verein, wir wissen, mit wem er unterwegs war, wer ihn leiden konnte, wer nicht. Wir haben einen riesigen Vorsprung vor der Polizei. Wir kriegen raus, wer ihn hamgedraht hat, und der Herr Kriminalinspektor ist Geschichte.« Er grinste breit.

      »Du bist doch verrückt.«

      »Außerdem, ist deine Tante nicht auch bei der Kriminalpolizei? Das liegt dir quasi im Blut!«

      Robert schob seine Kaffeetasse weg. Michis Vorschlag … war interessant. Und Tante Irene hatte ihm schon öfter mal bei einer Zigarette von der Polizeiarbeit erzählt. Er knabberte auf seiner Unterlippe.

      »Na was?«

      »Na okay.« Robert hob die rechte Hand und Michi schlug ein.

      »Wir lösen den Mordfall.«

      »Wie fangen wir an?«

      Michi zückte sein Handy. »Als Erstes sprechen wir mit der ganzen Mannschaft. Wir wissen ja noch nicht amal, seit wann Josef überhaupt verschwunden ist.«

      »Wieso ist das eigentlich niemandem aufgefallen?« Das hatte Robert gestern schon gewundert. »Der See friert schon seit einer guten Woche zua, das heißt, er muss vorher hineingeworfen worden sein. Und das hat niemand gmerkt, dass er so lang net da war?«

      »Super, Robbie, du hast ein kriminalistisches Gespür. Das ist genau dein Ding!« Michi grinste.

      Sie trommelten die Burschen für den Abend im Tauernstüberl zusammen, nach den Neuigkeiten des Vortags wollte jeder wissen, was passiert war, und alle sagten zu.

      »Josef, unser bester Stürmer seit 30 Jahren, ist ermordet worden«, eröffnete Michi das Treffen, nachdem jeder etwas zu trinken bestellt hatte. »Und Robert wird aussa­finden, wer’s war.«

      Damit richteten sich alle Augen auf Robert, der nach dieser Erklärung alle Mühe hatte, zurück zum Thema zu finden.

      »Ja, äh, also … ihr kennt – kanntet – Josef alle. Erst einmal sammel i alle Informationen, die uns einfallen.«

      Während des Essens erstellte Robert eine Liste mit Daten: Wer war Josef wann zum letzten Mal begegnet. Offenbar war das Spiel gegen die Villacher zwei Wochen zuvor für alle der Augenblick gewesen, an dem sie Josef zuletzt gesehen hatten.

      »Das wird als unser denkwürdigstes Spiel in die Vereinsgeschichte eingehen«, orakelte Michi. »Net nur das härteste Spiel des Jahrzehnts – ma, wie sie den Josef gefoult haben, der Torwart, der Drecksack –, auch das letzte Spiel unseres besten Stürmers. Auf Josef!« Er erhob sein Glas.

      Robert wandte sich dem nächsten Vereinskameraden zu. Fast keiner war näher mit Josef befreundet gewesen, der wor ein Oarsch, aber gut gspuilt hat er, war der allgemeine Tenor. Grund, ihn zu hassen, hatte keiner, dafür war er für die Mannschaft zu wertvoll.

      »Aber da gäb’s schon ein paar Madln, die ihm die Pest an den Hals gewünscht haben«, sagte der kleine Hannes. »Der war doch jeden Freitag und Samstag, egal ob Spiel oder nicht Spiel, in Klagenfurt und hat in der Burg oder im Teatro Frauen aufgrissen.«

      »Jedes Mal ane andere?«

      »Ex und hopp. Hin und wieder hat er mit aner a paarmal geschlafen, die Conny war so eine zum Beispiel.« Er machte eine kurze Pause. »Also, die Conny hat ihn sicher net hamgdreht, die Conny kenn i a. Aber eine der anderen. Puh. Josef hat sich net festlegen wollen, er is immer a paar Wochen mit aner zsamm gwesen und hat sie dann doch wieder abgschossen. Die hätten Grund genug, ihn um die Ecke zu bringen.«

      Conny, notierte Robert sich. Nur weil Hannes das Dirndl kannte, würde er sie sicher nicht als Mörderin ausschließen. Die anderen Namen wollten Hannes nicht einfallen. »Aber frag mal die Conny, die weiß sicher, wen es da noch gab.«

      »Wir könnten seine Facebook-Seite checken«, schlug Robert Michi vor. Dass sie da nicht schon am Vormittag drauf gekommen waren!

      Den Rest des Abends tauschten sie Erinnerungen an Josef aus. Robert erstellte eine zweite Liste mit Namen von Josefs Freunden, die sie schließlich mit seiner Facebook-Seite abglichen. Darüber würde er auch mit seinen beiden augenscheinlich wichtigsten Freunden aus der Schulzeit in Kontakt treten, ebenso mit besagter Conny: Der letzte Eintrag auf Josefs Facebook-Seite lautete Du bist das größte Arschloch, dem ich jemals begegnet bin. Ich hoffe, du brichst dir beim nächsten Spiel beide Beine!, geschrieben von Conny Böhnstett. So viel zum Thema ›Die Conny hat ihn sicher net hamgdreht‹.

      Schließlich verabschiedeten sie sich, und auf dem Heimweg überlegte Robert, ob er Eva noch eine SMS schicken sollte. Schlaf gut, war doch harmlos, aber nett? Er entschied sich dagegen, beschloss allerdings, ihr in der Früh einen Guten Morgen zu wünschen. Dann konnten sie unter Umständen noch Pläne für den Tag machen. Zufrieden schlief er ein, und setzte nach dem Aufwachen sein Vorhaben in die Tat um. Keine fünf Minuten später kam die Antwort: Danke, dir auch! Ich bekomme gleich Besuch von Martin, er hat noch ein paar Fragen an mich. Fragen? Von wegen, der hatte sicher eher eine Leibesvisitation im Sinn.

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