KüstenSaat. Gaby Kaden

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KüstenSaat - Gaby Kaden

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noch komisch. Schau doch mal in den Wagen, bitte.“

      „Was …?“, fragte Hajo verwundert, ging dann aber doch auf das Fahrzeug zu. Er streckte seinen Kopf in das Innere des Fahrzeugs und schnupperte. „Es geht nicht um den Geruch, schau doch mal genau hin“, forderte Carsten seinen Kollegen erneut auf.

      Der betrachtete sich den Innenraum lange und vorsichtig, um selbst keine Spuren zu hinterlassen, denn die Männer und Frauen der Spurensicherung mussten hier noch ihre Arbeit tun. Dann erkannte er, was Carsten wohl meinte. Am Lenkrad wie auch am Türholm schienen Blut und Haare zu kleben. Das musste natürlich genau untersucht und festgestellt werden, aber es sah tatsächlich nach Blut aus. Dann fiel sein Blick auf die Schmutzspuren auf dem Fahrer- und Beifahrersitz.

      „Was ist denn das?“, rief er aus und stellte sich auf. Carsten verstand sofort.

      „Haste gesehen? Ich denke, das sind Spuren eines Hundes.“

      „Der Fahrer hatte einen Hund dabei?“, hakte Hajo nach.

      „Oder derjenige, der das Ganze hier ausgelöst hat.“

      „Überfall oder Entführung mit Hund?“

      „Oder es war der Wolf!“, meldete sich eine Stimme hinter ihm.

      Hajo drehte sich irritiert um. Bevor er etwas sagen konnte, schaltete sich Carsten ein.

      „Das ist Simon Weil, er hat uns den verlassenen Wagen gemeldet.“

      „Wie ist er Ihnen aufgefallen, der Wagen, meine ich.“ Hajo zeigte auf das Fahrzeug.

      Simon nickte die Straße entlang Richtung seiner Wiese.

      „Ich habe wie jeden Morgen nach den Schafen gesehen und dann die Sauerei entdeckt.“

      „Sauerei? Das Auto …?“

      „Nein, nicht das Auto, das habe ich erst später bemerkt. Ich meine das gerissene Schaf, mein Schaf, auf meiner Wiese.“

      „Ach so, hm, das wusste ich nicht. Wann ist es passiert? Heute Nacht?“

      „Jow.“

      „Haben Sie hier jetzt auch Probleme mit dem Wolf?“

      „Jow! Aber nicht mehr lange.“ Simon machte ein ploppendes Geräusch.

      Die beiden Kommissare verstanden sofort. Carsten hob den Zeigefinger.

      „Tztztz … das gibt aber großen Ärger. Wölfe stehen unter Schutz.“

      „Jow, weiß ich, ist mir aber egal. Das ist nun das siebte Schaf aus meiner Herde, meine Kollegen haben auch schon etliche verloren. Der Wolf steht unter Schutz, dass ich nicht lache!“ Simon lachte meckernd auf.

      „So geht’s nicht weiter, keiner greift ein, keiner hilft uns, dann helfen wir uns eben selbst.“

      Im Hintergrund war ein Schuss zu hören.

      „Das ist nicht euer Ernst!“, fuhr Carsten hoch.

      Simon drehte sich achselzuckend um und trabte, die Hände tief in der Hosentasche vergraben, davon.

      „Moment“, rief Carsten ihm nach. „So geht das nicht. Ihr könnt nicht in der Gegend rumballern und auf Wolfsjagd gehen. Es gibt Vorgaben, gerissene Schafe werden ersetzt, es gibt Zäune, die man aufstellen kann.“

      „Zäune?“, stieß Simon aus und drehte sich wütend um. „Zäune helfen nur den Wölfen, denn so stecken die Schafe in einem Gefängnis und werden den Biestern auf dem Silbertablett serviert. Und was soll ich mit der Entschädigung? Da drüben liegt ein Schaf, verstehen Sie, ein Schaf! Kein Kuhfladen, kein umgefallener Baum. Wir alle ziehen unsere Tiere von Geburt an auf. Natürlich werden sie auch irgendwann geschlachtet, aber nicht hingerichtet, so wie in der letzten Nacht wieder. Und was sollen wir mit einer finanziellen Entschädigung, wenn solch ein Sauvieh sie zu Tode beißt oder halbtot elend verrecken lässt?“ Simon kochte vor Wut.

      „Im Übrigen bin ich hier der Wolfsbeauftragte, sehe mich aber eher als Schafsbeauftragter, denn die gilt es zu schützen und unsere Existenzen. Nicht diese Bestien. Und außerdem bin ich der Wolfsbeauftragte der Schäfer, nicht der Wölfe oder dieser Tierschützer.“ Er zog die Augenbrauen hoch.

      „Was haben Sie gegen Tierschützer?“, wollte Hajo jetzt wissen.

      „Nichts, verdammt! Aber wer schützt unsere Tiere? Kommen Sie mal mit!“, forderte er die beiden Kommissare auf, „schauen Sie es sich an, den Anblick werden Sie so schnell nicht vergessen.“

      Er zerrte Hajo am Ärmel. „Kommen Sie, nun kommen Sie schon!“

      Der aber wehrte den Mann ab und erklärte: „Wir können hier nicht weg, ich glaube Ihnen ja, aber trotzdem …“ Simon hörte nicht mehr hin, wandte sich um und ging davon.

      „Feigling!“, murmelte er noch.

      Carsten winkte ab.

      „Lass, ich habe seine Daten, die Adresse und so, wir fahren später mal zu ihm auf den Hof.“ Sie ließen den Mann gehen.

      „Er hat ja recht, das ist wirklich ein großes Problem, aber im Moment nicht unseres.“ Carsten zeigte auf zwei ankommende Fahrzeuge und meinte: „Die Kollegen von der Spusi sind auch schon da, lassen wir sie ihre Arbeit machen.“

      Er erklärte einem der Spurensicherer mit wenigen Sätzen, was hier vorlag, und bat darum, die Spuren im Wagen mit denen an einem toten Schaf zu vergleichen.

      „Bitte was?“, der verstand nicht gleich. So unterrichtete Carsten ihn ausführlich über den Vorfall in einiger Entfernung auf der Schafswiese.

      „Okay, dann schicke ich gleich mal einen meiner Jungs los, nicht dass der Schäfer dort schon aufgeräumt hat.“

      Carsten nickte und fragte: „Wo ist Rikus heute?“

      „Unterwegs!“, bekam er zur Antwort.

      „Komm!“, forderte er dann Hajo auf. „Lass uns mal die Gegend ein wenig erkunden. Der Fahrer kann doch nicht vom Erdboden verschwunden sein.“

      Hajo nickte und wollte, als sie einen kleinen Feldweg in Richtung Wald liefen, wissen: „Hast du im Wagen eigentlich irgendwelche Papiere gefunden?“

      Carsten schüttelte den Kopf.

      „Nein, nur ein Smartphone, aber das ist gesperrt. Da müssen die Kollegen ran.“ Dann zückte er sein Handy, nahm einen Notizblock aus der Tasche und wählte eine Nummer.

      „Wir sind jetzt hier im Wald unterwegs, rufen Sie Ihre Leute zurück, damit die uns nicht abknallen.“ Kurz lauschte er auf die Antwort und meinte dann: „Ihr Wort in deren Gehörgang. Bis später, wir kommen noch bei Ihnen vorbei.“

      Kurz darauf war ein lang gezogener Pfiff zu hören.

      „Geht doch!“, sagte Carsten knapp und zufrieden.

      Sie streiften eine Weile durch die Gegend, nahmen dann aber den Weg zurück zum verlassenen Fahrzeug, als Carstens Handy klingelte.

      Es

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