Non lupus sit homo homini sed deus (Teilband 2). Richard A. Huthmacher

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Non lupus sit homo homini sed deus (Teilband 2) - Richard A. Huthmacher

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über-

      irdisch

      rein?

      Sie kam

      am Tag

      der wilden

      Rosen, der

      Chrysan-

      themen,

      duftend

      schwer.

      Sie kam

      wie eine

      Märchen-

      weise, derartig

      heimlich, still und

      leise, als wär´s ein

      Traum, dass ich an

      sie gedacht in einer-

      langen hellen Nacht.

      In einer langen hellen Nacht.

      (Der weniger geschulte Leser sei auf die Symbole hiesiger Carmina figurata [i.e.: Kalligrame] hingewiesen: die Urne [als Zeichen des Todes], den siebenarmigen resp. siebenstufigen Leuchter [Menora; Wurzel und Baum Jesse, der, aus dem Tod, wieder in die Höhe wächst] sowie die brennende Kerze [als Symbol von Licht, Hoffnung und Neubeginn]. Aperçu: Offensichtlich ist die Kerze nicht tropffest.)

      Wie dem auch sei – Trotz alledem:

      Freund´ und Feinde als Gemeinde dereinst liegen unter einer Decke. Die der Erde. Auf dass neues Leben werde. Gleich den Blumen Friede sprieße, der, gleichermaßen, Freund und Feind umschließe.

      Dass sie vereint in Ewigkeit. Fernab der Menschen Zwist und Streit.

NON LUPUS SIT HOMO HOMINI SED DEUS: EIN HÖRSPIEL. MIT REGIEANWEISUNGEN. MANCHMAL SOLCHEN DES SCHICKSALS

      EINFÜHRENDE ERLÄUTERUNG

      „NON LUPUS SIT HOMO HOMINI SED DEUS“ ist ein Hörspiel, eine Szenische Lesung; in diesem Kontext sind die „Regieanweisungen“ und die „Stimme aus dem Hintergrund“ zu verstehen.

      Die URLs der Regieanweisungen bezeichnen Songs und sonstige Musik- und Wortbeiträge, die bei einer Aufführung als Hörspiel resp. bei einer Szenischen Lesung von der Regie eingespielt werden. Dem geneigten Leser wird empfohlen, sich die Beiträge mit Hilfe der angegebenen URLs und im Kontext des jeweiligen Dialogs der beiden Protagonisten anzuhören. Denn sie, die Musik- und Wort-Beiträge, sind essentieller Bestandteil des Hörspiels, sie sollen – wie das Zwiegespräch selbst – berühren und bewegen, sollen sich – ebenso wie die Worte der Protagonisten – einschleichen in die Herzen und Seelen der Leser und Hörer.

      Ich wünsche dem geneigten Rezipienten, dass ihm derart ein (noch) umfassenderes Erlebnis zuteil wird, als dies durch bloßes Lesen des Hörspiel-Dramas der Fall wäre.

PROLOG

      REGIEANWEISUNG:

      Gloomy Sunday (https://www.youtube.com/watch?v=8Kkxbw3s2pM)

      REINHARD:

      Am Grab

      Als ich, Liebste, kam zu deinem Grab, fiel der Himmel, bleiern schwer, auf mich herab.

      Es glühte der Mond rot wie Blut, in ihren Strahlen gleißte der Sonnen Glut, wie Sturm brüllte die Sommerluft, wie Pech und Schwefel wähnte mich der Blumen Duft.

      Im Chaos tanzten die Gedanken, und mein Entsetzen ließ mich wanken und taumeln wie ein Blatt im Wind, das, im Herbst, geschwind, vom Baum herab gen Boden sinkt.

      Ein stummer Schrei entrang sich meiner Brust, versiegte Tränen flossen über meine Wangen – umsonst all mein zagend Bangen, mein Kampf, mein Hoffen.

      Und all meine Fragen – nach Recht und Gerechtigkeit, nach Gott und Gottes Wille – offen.

      So unendlich offen.

      Ohne Antwort, ohne Hoffen.

      REINHARD:

      Armen-Begräbnis

      Das also ist von dir geblieben, der du gelebt, geliebt, gehofft, gebangt.

      Weil alle, die einst waren deine Lieben, sind gestorben, haben sich von dir gewandt, gibt es nun hienieden keinen, der noch den Weg zu deinem Grabe fand.

      Sozialbestattung wird genannt, wie man dich nun verscharrt – damit du, voll des Dankes, weißt, welch staatlich Wohlfahrt deiner, noch nach dem Tode, harrt.

      Früher wurd in geliehnem Sarg, im Pappkarton begraben. Heute, welch Fortschritt, sollst du ´ne richtge Urne haben.

      Der Totengräber trägt sie, unwillig, schlecht bezahlt. Schnell die Urne senkt sich ins kleine Urnen-Grab.

      Das also war´s.

      Nichts von dir geblieben, ein bisschen Asche nur, der Rest von dem, was einst der Liebe Gott dir gab:

      Dein Leben, deine Hoffnung und dein Mut – welch gewaltig Gut, von dem nichts blieb, nur dies erbärmlich kleine Grab.

      Hier also ruht nun deine arme Seele, nur Not war ihr Geleit.

      Die schlich bis hin zu deinem Grab; dann schlich sie weiter und überließ dich ewiger Vergessenheit.

      Auch wenn hienieden kaum einer dich vermisst: Nun schmerzt dich nichts mehr, und ich hoffe, dass süß dein Schlummer ist – durch diesen Schlaf, den nur der Tod verleiht, als letzter Engel der Barmherzigkeit.

      REINHARD:

      So denn mein Vermächtnis sei:

      Wenn ich selbst, dereinst, gestorben bin – ich bitte euch, ich bitte dich, betrauert und beweint mich nicht.

      Am Grab lasst keinen Pfaffen aus der Bibel lesen, der euch dann sagt, wie gut ich doch gewesen.

      Sei.

      Als ob dies wahr, zudem nicht gleichermaßen wäre einerlei.

      Was ihr begrabt ist ohnehin nur Hülle. Für meine Seele, meinen Geist. Für das, was man, eigentlich, den Menschen heißt.

      Und das fortleben soll in eurem Kopf, in euren Herzen, anfangs zwar mit vielen Schmerzen, dann aber, nach und nach, sich wandle in Gedenken.

      An einen Menschen. Das möcht der Herrgott euch, als mein Vermächtnis, schenken.

1. AKT

      REGIEANWEISUNG:

      Die

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