Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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wie im Weltraum ...«

      »Was hast du, Freund meines Herzens?«, fragte Mitani N’Kasaa, die seine besorgte Miene beobachtete.

      Taff winkte kurz ab. »Nichts von Belang, mein schwarzes Juwel«, entgegnete er ruhig. »Wir haben alles ausdiskutiert, es gibt nichts mehr zu sagen. Konzentrieren wir uns also auf unsere Umgebung, auf den Weg, den auch die Amazonen genommen haben müssen. Über Kurz oder Lang wird sich etwas Neues ereignen, dessen bin ich sicher.«

      »Mich kannst du nicht täuschen, Taff Caine!«, raunte das Mädchen, für die anderen unhörbar. »Okay, ich kann mir aus langer Erfahrung vorstellen, was dich bewegt, und deine Sorgen sind auch die meinen. Wieder einmal volles Risiko, wie eh und je?«

      »Genau dieses«, bestätigte der Commander und widmete seine Aufmerksamkeit nun wieder der Umgebung.

      Sie hatte sich in der Zwischenzeit nur unwesentlich verändert. Nach wie vor trieb das Boot mitten auf dem Fluss dahin, der hier schätzungsweise hundertzwanzig Meter breit und überraschend klar war. Im Licht der höher steigenden Sonne sah man im Wasser die blitzschnell umherhuschenden Körper von bunten Fischen aller Größen. Kleine, schillernde Insekten schwirrten durch die Luft, und aus dem farbenfrohen Dschungel waren immer wieder schrille und dumpfe, schreiende und krächzende Geräusche zu hören.

      »Im Grunde eine vollkommen normal und friedlich wirkende Welt«, sagte Dorit versonnen. »Abgesehen von den Abnormalitäten des Dschungels gibt es nichts, das diesen Eindruck stören würde. Es ist nur fraglich, wie lange wir diesen Frieden werden genießen können. Ich fühle instinktiv, dass die Unbekannten, die hier hausen, über kurz oder lang auf unser Erscheinen reagieren werden.«

      »Damit stehst du nicht allein da, Dorit-Mädchen«, meinte Lars, tauchte eine Hand ins Wasser und benetzte sein Gesicht. Aus der Richtung der Wüstenregion strich ein stetiger, heißer und trockener Wind herüber, der die vom Wasserspiegel aufsteigende Kühle verdrängte. »Es ist unserer Crew nun einmal nicht gegeben, heiter und unbeschwert ihr Leben zu genießen, wie es andere tun. Wohin wir auch kommen mögen, immer geschieht etwas, geraten die Dinge in Fluss. Wir scheinen so etwas wie ein Katalysator zu sein, der das bewirkt.«

      »Oder auch die galaktischen Troublemaker«, sagte Alexandros Demosthenes, hintergründig lächelnd. »Im Gegensatz zu einem normalen Katalysator, der von den durch ihn ausgelösten Vorgängen unberührt bleibt, ist die PROKYON-Crew nämlich ein Faktor, der aktiv in diese Vorgänge eingreift, statt sich passiv zu verhalten. Sie wecken nicht nur die schlafenden Tiger, Sie reiten sie auch, Freunde!«

      Luca verdrehte in gespielter komischer Entrüstung die Augen und sah anklagend zum Himmel empor.

      »Jetzt fängt er schon wieder an, die gleiche Art von pseudo-weisen Sprüchen zu klopfen wie der gute Min Jian-Ksu«, beschwerte er sich. »Bitte, tun Sie uns das nicht weiter an, Alexandros, Sie sind doch ansonsten ein für einen Minister relativ normaler Mensch. Oder ist Ihnen unsere Freundschaft gar nichts wert?«

      »Das sollte sie aber«, hieb Orvid Bashkiri in die gleiche Kerbe. »Wir sind Ihnen schließlich nur gefolgt, um Sie zu retten, erinnern Sie sich? Ohne uns säßen Sie noch immer allein auf diesem seltsamen Mond, schutzlos und verlassen. Oder haben Sie sich in Ihrer Rolle als Minnesänger der Amazonen gar so richtig wohl gefühlt, Reserve-Apoll?«

      Taff Caine verfolgte leicht amüsiert diese nicht ernstgemeinten Plänkeleien, beteiligte sich jedoch nicht daran. Sein Hauptaugenmerk galt nach wie vor der Umgebung, seine Sinne lauerten förmlich auf die ersten Anzeichen sich abzeichnender Veränderungen. Er wusste aus langer Erfahrung, dass diese oft so unmerklich einsetzten, dass sie einem nachlässigen Beobachter entgingen. Nachlässigkeit war aber das letzte, das er sich leisten konnte, denn im Endeffekt trug er die Verantwortung für seine Gefährten.

      Er selbst fühlte sich wieder vollkommen fit, die Wunden am Kopf und der Schulter schmerzten nicht mehr. Auch die Kleidung der drei, die unfreiwillig im subplanetaren Fluss gebadet hatten, war inzwischen getrocknet, schädliche Folgen waren nicht aufgetreten. Nur das Nahrungsmittelproblem bereitete ihm Sorgen, denn der geringe Vorrat an Konzentraten ging zur Neige. Ob es auf diesem Mond Dinge gab, Pflanzen oder Tiere, die zum menschlichen Verzehr geeignet waren, blieb noch dahingestellt.

      Die diesbezügliche Probe gedachte er erst vorzunehmen, wenn es gar nicht mehr anders ging. Gewiss, die neun Amazonen hatten sich zweifellos von einheimischen Lebensmitteln ernährt, aber sie stammten offenbar auch von dieser Welt. Was sie ohne Schwierigkeiten vertrugen, konnte bei Menschen im günstigen Fall allergische Reaktionen hervorrufen, im ungünstigsten sogar den Tod.

      Während sich Demosthenes mit gespielter Entrüstung gegen Orvids scherzhaften Vorwurf verteidigte, kam eine Biegung des Flusses in Sicht. Sie führte in sanftem Bogen nach links, und gleichzeitig trat dort der Dschungel immer weiter zurück. Bald war er nur noch eine bunte Mauer im Hintergrund, an seine Stelle traten zuerst niedrige, relativ flache Hügel, mit Gras und Buschwerk bewachsen.

      Allmählich änderte sich jedoch auch dieser Charakter. Die Hügel wurden nach und nach höher und steiler, immer öfter traten nackte Felspartien zutage. Schließlich dominierten sie ganz, auch auf der anderen Uferseite, wo von der Wüste nichts mehr zu sehen war. Der Fluss wurde immer schmaler, und entsprechend nahm nun auch seine Strömung wieder zu.

      »Aufpassen, Freunde!«, mahnte Taff. »Haltet das Boot genau in der Mitte, an den Seiten kann es Klippen geben, auf die wir auflaufen könnten. Zum Aussteigen ist es jetzt zu spät, wir müssen die etwaigen Gefahren meistern. Vielleicht wird es auch bald wieder besser.«

      Diese Hoffnung erfüllte sich jedoch nicht.

      Die Felswände wurden immer steiler und rückten näher heran. Das Rauschen des Flusses und seine Geschwindigkeit nahmen weiter zu, es wurde immer schwieriger, das Boot in seiner Mitte zu halten. Caine übernahm nun selbst das Steuerruder, die anderen Männer unterstützten seine Bemühungen nach besten Kräften.

      Längst waren die Sonne und die allmählich höher steigende Kugel des Riesenplaneten ihren Blicken entschwunden. Die Felsen ragten mehrere hundert Meter hoch, der zuvor vorhandene sandige Uferstreifen existierte längst nicht mehr. Das Boot schoss durch einen Cañon, dessen Breite höchstens noch dreißig Meter betrug. Er war von einem dämmrigen Zwielicht erfüllt, das alle Konturen verzerrte. Die Sicht reichte bestenfalls noch fünfzig Meter weit.

      »Das sieht böse aus!«, rief Lars über die Schulter dem Commander zu. »Wenn wir Pech haben, geraten wir hier erneut in eine unterirdische Flussregion, und dann beginnt das alte Spiel von vorn.«

      »Irrtum, Alter«, brüllte Taff zurück. »Da vorn werden die Felswände bereits wieder niedriger, schlimmer kann es also kaum noch werden. Nur noch kurze Zeit, dann sind wir hindurch.«

      Das stimmte auch tatsächlich. Die Höhe der Felsbarrieren verringerte sich bald rapide, das Licht wurde entsprechend besser. Auch der Fluss verbreiterte sich langsam wieder, und Taff atmete auf.

      Zu früh allerdings!

      Plötzlich ertönten schrille Schreie von den Felsen an der linken Flussseite her. Alarmiert sahen die sieben Menschen nach oben und erblickten eine Reihe von Gestalten, die sich undeutlich gegen den Himmel abzeichneten. Schon im nächsten Moment begannen Geschosse auf sie und das Boot herabzuregnen – Speere und Pfeile, kleinere und größere Gesteinsbrocken.

      Das, was fast alle befürchtet hatten, war eingetreten: Der scheinbar so friedliche Mond zeigte seine Schattenseiten, der unbekannte Feind setzte zum Angriff an!

      5

      »Gefahr!«,

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