Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

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Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

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die Übertragung nicht gesehen, aber Kitai Okura glaubt, Sie danach zu erkennen. Gut, wir werden Vulcanus verständigen, um sicherzugehen. Sie werden solange in eine Zelle gebracht, denn noch ist nichts erwiesen.«

      »Danke, General«, sagte Caine lächelnd. Er erntete einen wenig freundlichen Blick, aber das machte ihm jetzt nichts mehr aus.

      Die Sammelzelle, in die sie nun gebracht wurden, besaß keinerlei Komfort, wurde dafür aber von vier schwerbewaffneten Polizisten bewacht. Es gab aber immerhin eine Dusche, so dass sie sich endlich wieder richtig säubern konnten. Später brachte man ihnen auch Essen. Es war zwar nur simpler Synthobrei, aber er sättigte ungemein.

      Inzwischen setzte sich das Räderwerk der Polizei in Bewegung. Der Offizier unterrichtete den Polizeipräfekten, es gab eine kurze Beratung und dann ein Videogespräch mit der Polizei in Vulcanus. Diese verständigte wiederum das Sekretariat des Shoguns, von dem dieser über das Geschehen in Meliai ins Bild gesetzt wurde. All das geschah noch voller Skepsis, denn so recht mochte niemand an die Angaben der Terraner glauben.

      Toburu-Chan dagegen atmete auf, denn er hatte seit zwei Tagen vergebens auf ein Lebenszeichen von Demosthenes und der Crew gewartet. Sobald sich die Lage in der Hauptstadt wieder halbwegs normalisiert hatte, war eine große Suchaktion nach den Vermissten durchgeführt worden, naturgemäß ohne Erfolg. Trotzdem hatte er noch immer gehofft, denn er kannte die Qualitäten der Raumfahrer und seines Freundes Taff Caine.

      Angesichts der Personenbeschreibung gab es für ihn keine Zweifel an der Identität der Gefangenen. Er setzte sich sofort mit dem Präfekten in Meliai in Verbindung und ordnete an, dass diese aus der Haft zu entlassen und von jeder Anklage freizustellen wären. Dann brach er mit seinem Sonderzug auf und kam knapp drei Stunden später in Meliai an. Dort hatte man die Terraner inzwischen in die Polizeipräfektur gebracht und ihnen ihre Ausrüstung zurückgegeben.

      Es gab eine herzliche Begrüßung, aber kein Wort des Tadels für die übereifrigen Polizisten. Toburu lobte sie sogar für ihr »vorbildliches Verhalten« und bewies damit einmal mehr, dass er beachtliche staatsmännische Fähigkeiten besaß, denn dadurch gewann er sich neue Freunde.

      »Und nun zu Ihnen, Taff«, sagte er dann. »Wir haben Ihre Spuren verfolgen können, die dann aber in einem leeren Gewölbe endeten. Wo, beim Magma aller Vulkane, haben Sie so lange gesteckt?«

      Caine und Demosthenes berichteten, und der Shogun schüttelte immer wieder den Kopf. »Sind Sie sicher, auf Hades gewesen zu sein?«, fragte er, als sie geendet hatten. »Dieser Mond ist nach der Flucht Tonagas gründlich abgesucht worden, aber man hat weder von ihm noch von irgendwelchen Anlagen auch nur die geringste Spur gefunden.«

      Taff zuckte mit den Schultern. »Vielleicht gab es Tarnfelder, durch die die Instrumente irregeführt wurden. Die Technik der ausgestorbenen Mondbewohner war ungemein hochstehend, es ist außerordentlich bedauerlich, dass ihre Anlagen nun zerstört sind.«

      »Ich werde demnächst trotzdem eine Expedition auf diesen Mond entsenden«, sagte Toburu nachdenklich. »Vielleicht existiert die Kuppelhalle noch, in der Sie zuerst herausgekommen sind, oder es finden sich sonstige Anhaltspunkte. Vorerst werden wir uns aber um den Verbotenen Palast kümmern. Er war früher Tonagas Residenz und wurde nach seinem Sturz versiegelt, sein Betreten verboten. Möglicherweise entdecken wir dort Anhaltspunkte, die zur Entlarvung der Anhänger des verrückten Despoten führen können.«

      Sie fuhren zu dem Gebäude, dessen oberes Drittel vollkommen zerstört war. Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute durchsuchten die Überreste gründlich, fanden jedoch nichts von Bedeutung. Der Zeittransmitter hatte sich bei der Explosion restlos zerstört, und der zweite in Vulcanus war abgebaut und zweifellos in ein Versteck gebracht worden. Er war jetzt nutzlos, da es keine empfangsbereite Gegenstation mehr gab.

      Inzwischen hatte sich eine größere Anzahl von Nimboiden außerhalb der angebrachten Absperrungen angesammelt. Die Terraner registrierten zufrieden, dass der Shogun von ihnen reichen Beifall erhielt, sobald er sich zeigte, von Gegendemonstrationen war nichts zu bemerken. Die Position der neuen Regierung festigte sich mehr und mehr, die Bevölkerung hatte kein Interesse an sinnlosen kriegerischen Abenteuern. Ohne ihre Unterstützung mussten auch die gegen Toburu eingestellten Chans auf verlorenem Posten stehen.

      »Kommen Sie, meine Freunde«, sagte der Shogun schließlich, »wir kehren mit meinem Zug nach Vulcanus zurück. Sie alle haben viel durchgemacht und sollen sich erst einmal gründlich ausruhen können. Die Stadt sieht zwar noch immer chaotisch aus, wird aber schöner und vor allem sicherer wieder aufgebaut werden. Wir Nimboiden sind ein zähes Volk und an Rückschläge gewöhnt.«

      Epilog

      Am nächsten Tage wurde in dem reichlich mitgenommenen Palast der Kriegsgötter feierlich ein Abkommen über Frieden und Zusammenarbeit zwischen Nimboid und der Erde unterzeichnet. Eine große Anzahl von Politikern und anderen wichtigen Persönlichkeiten war anwesend, ein Videoteam sorgte für die Übertragung dieses wichtigen Ereignisses in alle Untergrundstädte des Vulkanplaneten. Ein großes Festbankett sollte folgen.

      Während Alexandros Demosthenes eine lange und schwungvolle Rede hielt, winkte Taff Caine die Mitglieder seiner Crew unauffällig beiseite.

      »Kommt, wir ziehen uns in unsere Gemächer zurück, bei dem allgemeinen Trubel wird unsere Abwesenheit kaum auffallen. Die Art, in der hier gefeiert wird, liegt mir ohnehin nicht sonderlich. Alexandros wird Terra auch allein würdig vertreten.«

      Mitani nickte.

      »Nimboid ist und bleibt ein Planet der Extreme. Vor Kurzem sind hier erst Zehntausende gestorben, aber das scheint bereits wieder vergessen zu sein. Diese Leute sind an den ständigen Tanz auf dem Vulkan gewöhnt.«

      »Unter dem Vulkan«, berichtete Lars trocken. »Er führt zudem den beziehungsvollen Namen Mont Mortus, und das zu Recht.«

      Man hatte ihnen neue Quartiere in einem weniger betroffenen und inzwischen halbwegs wieder aufgeräumten Teil des Gebäudes zugewiesen. Die Crew versammelte sich in dem Aufenthaltsraum, der zu ihren Zimmern gehörte, und versorgte sich mit Getränken. Alle waren nachdenklich, die sonst übliche gelöste Stimmung wollte sich diesmal nicht einstellen. Zuviel war geschehen, das es erst einmal geistig zu verarbeiten galt.

      »Ich würde einiges dafür geben, unter anderen Umständen auf den Mond der Amazonen gelangt zu sein«, sagte Taff und nippte sparsam an dem Kristallglas mit einer grünlichen, sektähnlichen Flüssigkeit. »Bisher haben wir von dem Erbe der alten Kosmischen Supermächte stets nur Relikte gefunden, die mehr oder weniger vom Zahn der Jahrtausende angenagt waren. Dieses leuchtende Prismatoid dagegen war noch vollständig erhalten, wenn es auch seine Erbauer offenbar nicht mehr gab. Aus ihm hätten sich, bei einer sowohl gründlichen wie auch vorsichtigen Erforschung durch kompetente Wissenschaftler, wichtige Erkenntnisse gewinnen lassen.«

      »Ein einziger verwirrter Geist hat es geschafft, das alles zu vernichten«, meinte Orvid Bashkiri resigniert. »Dieser Nobu Tonaga in seinem kriegerischen Wahn wäre ein würdiger Vertreter des Drajur gewesen, er war mindestens ebenso bösartig. Leider scheint das die Seele des Prismatoids zu spät bemerkt zu haben, sonst wäre es wohl kaum soweit gekommen.«

      »Ob dieses Bauwerk wohl einst dem Jarun gehört haben mag?«, fragte Dorit nachdenklich. »Ihm oder einem seiner Hilfsvölker wohl noch am ehesten, denn das Positive schien zu überwiegen, es wurde nur falsch gesteuert. Was meinst du, Taff?«

      Caine hob die Schultern. »Das werden wir wohl nie mehr erfahren, fürchte ich. Heute ist Hades tot, Toburus Expedition wird nichts von Belang mehr finden können. Wir werden auf eine andere Gelegenheit

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