Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie. Harvey Patton

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton страница 70

Raumschiff Prokyon Band 1-18: Die ganze Serie - Harvey Patton

Скачать книгу

war auch nicht besser als die übrigen Feiglinge, die seit meinem Rückzug von Nimboid regiert haben. Keiner von ihnen konnte sich entschließen, Terra anzugreifen und endgültig auszuschalten, um die Herrschaft über die Raumkugel zu übernehmen. Ich habe ihn ignoriert und mir andere, bessere Leute ausgesucht. Leider waren es immer noch zu wenige, um den feigen Verrat eines Toburu-Chan verhindern zu können, der bereit war, Nimboid an den terrestrischen Imperialismus zu verschachern. Nun, ich habe dafür um so rascher zugeschlagen, als dessen Abgesandter in Vulcanus erschien.«

      »Was versprechen Sie sich davon?«, erkundigte sich Demosthenes, der sich inzwischen wieder erholt hatte. »Meine Person an sich ist unwichtig, andere werden an meiner Stelle kommen, um das Werk des Friedens zu vollenden.«

      Der Geistesgestörte stieß ein hohles Lachen aus.

      »Genau das wird nicht geschehen, dessen dürfen Sie sicher sein. Sie und Ihre Begleiter werden verschwunden bleiben, ohne dass Toburu Terra eine befriedigende Erklärung dafür geben kann. Es wird neue Spannungen geben, man wird die jämmerliche sogenannte Regierung des Verrats bezichtigen und annehmen, dass sie Sie beseitigen ließ. Toburu wird wohl oder übel abtreten müssen, es wird Verwirrung geben und ein zeitweiliges Vakuum. In dieses werde ich dann vorstoßen, ich habe meinen Leuten auf Nimboid bereits alle nötigen Anweisungen gegeben. Ich werde im Triumph in den Palast der Kriegsgötter einziehen und ein furchtbares Gericht unter all den Feiglingen meiner Rasse abhalten. Dann werde ich mit meiner Raumflotte gegen Terra antreten und dieses Nest der Intrigen endgültig vernichten. Danach wird es nur noch ein nimboidanisches Imperium geben, das die gesamte Raumkugel mit eiserner Strenge beherrscht!«

      Taff Caine schüttelte verzweifelt den Kopf.

      Nobu Tonaga mochte verrückt sein, aber seine Verrücktheit hatte zweifellos Methode. Sein kranker Geist war ganz auf das eine Ziel ausgerichtet, den Frieden zu sabotieren, jeden Widerstand zu brechen und ein Regime der brutalen Gewalt und Vergewaltigung zu errichten.

      Das Schlimmste dabei aber war, dass er gute Chancen hatte, sein Vorhaben auch zu verwirklichen!

      Auf der Erde war das Misstrauen gegenüber dem kriegerischen Volk der Nimboiden längst noch nicht erloschen. Min Jian-Ksu und Alexandros Demosthenes waren zwar guten Willens gewesen, aber die Erinnerung an die Vorfälle im NGC 188 war noch zu frisch. Wenn der Minister nun zusammen mit der PROKYON-Crew spurlos verschwunden blieb, war ein Rückschlag in den eben erst angebahnten besseren Beziehungen zwischen Terra und Nimboid unvermeidlich.

      Dabei musste der wirklich aufrichtige Toburu-Chan zweifellos auf der Strecke bleiben. Nicht nur die Erde würde ihn unter Druck setzen, sondern auch die gegen ihn intrigierenden, immer noch über eine große Anhängerschaft verfügenden früheren Despoten. Wenn Tonaga diese Gegebenheiten auszunutzen verstand – und vieles sprach dafür, dass er dazu imstande war –, ließ sich das Verhängnis kaum noch aufhalten.

      »Wie schön er doch reden kann, dieser Miniatur-Kriegsgott!«, spöttelte Luca Ladora in seiner bekannten Art. »Er glaubt tatsächlich an das, was er sagt, aber was steckt dahinter? Von seiner Macht hier auf Hades ist praktisch nichts mehr übrig, wir haben ihr erfolgreich widerstanden und seine Helfer ausgeschaltet. Jetzt versteckt er sich hinter einer Energiewand und ist nicht bereit, sein kostbares Leben aufs Spiel zu setzen. Wer ist denn hier wirklich der Feigling, Tonaga?«

      Der Nimboiden wollte heftig auffahren, beruhigte sich jedoch sofort wieder. Ein hämisches Grinsen huschte über seine narbenübersäten Züge.

      »Es kann niemals Feigheit sein, sich den momentanen Gegebenheiten anzupassen«, erklärte er überlegen. »Einen Krieg gewinnt immer der, der die ausschlaggebende Schlacht für sich entscheidet, und das werde ich sein, der Erbe der Kriegsgötter! Ich werde jetzt diesen Mond verlassen und nach Nimboid und in die Gegenwart zurückkehren, und Sie werden mich nicht daran hindern können. Sie werden hier in der Vergangenheit bleiben, während ich mich anschicken werde, die Macht über meine Welt wieder zu übernehmen. Vielleicht kehre ich irgendwann wieder hierher zurück – aber dann werden Sie längst tot sein!« Er drehte sich um und begab sich zum Transmitterpodest.

      *

      »Schnell zurück, so weit es geht«, sagte Caine hastig. »Orvid und Luca, stellt eure Waffen auf stärkste Bündelung, und dann nehmen wir die Energiewand unter Punktbeschuss. Vielleicht gelingt es uns, eine Lücke darin zu schaffen, so dass wir diesen Verrückten doch noch aufhalten können.«

      Die beiden Freunde nickten, die übrigen entfernten sich eilig nach den Seiten hin. Sekunden später schossen konzentrierte Bündel aus sonnenheller Energie auf die Schirmwand zu, die bei ihrem Auftreffen irrlichternd zu flackern begann.

      Doch schon im nächsten Moment stabilisierte sie sich wieder, als irgendwo unterhalb der Halle zusätzliche Energieerzeuger grollend anliefen. Die drei Männer mussten den Beschuss wieder einstellen, denn die Strahlbündel wurden nun zurückgespiegelt, und die Temperatur in dem schmalen Raum zwischen den beiden Sperrwänden stieg besorgniserregend an.

      Lars Gunnarsson fluchte unterdrückt, und das kam bei diesem sonst so ruhigen und besonnenen Mann äußerst selten vor. Mitani stieß Taff an und wies nach hinten.

      »Da kommen die Amazonen, die wir vorhin geschockt haben, schon wieder frisch und angriffslustig. Sie haben sich viel zu schnell von der Paralyse erholt, meine ich.«

      Der Commander nickte.

      »Das hängt vermutlich damit zusammen, dass sie keine richtigen Menschen, sondern eben Androiden sind. Außerdem scheint Tonaga in seinem Wahn irgendwelche Fehler begangen zu haben, die dann dazu führten, dass sich seine Dienerinnen gegen ihn und seine Leute wandten. Leider können sie uns jetzt keine Hilfe mehr sein, gegen die Energiewand kommen auch sie nicht an.«

      Seine Worte fanden ihre Bestätigung. Die spärlich bekleideten Mädchen schwangen ihre primitiven Waffen und stießen schrille Rufe aus, die eindeutig gegen ihren früheren Beherrscher gerichtet waren. Ihr Ansturm brach sich jedoch an der äußeren Energiebarriere, von der sie elastisch zurückgeschleudert wurden. Sie versuchten immer aufs neue, durchzubrechen, aber stets umsonst.

      Nobu Tonaga beherrschte die Lage vollkommen.

      Er drehte sich noch einmal um und bedachte die Terraner mit einer verachtungsvollen Grimasse. Dann nahm er einige Schaltungen an den Kontrollen des Transmitterpodests vor, und leise zischend erstand das Transportfeld zwischen den Polen der Sendeprojektoren.

      »Die gerechte Sache des Heiligen Krieges siegt – Tod wird Terra und alle Verräter ereilen!«, rief er pathetisch aus.

      Dann stieg er die Stufen am Podest empor und schritt in stolzer Haltung in das Transmissionsfeld.

      Taff schüttelte die Fäuste in ohnmächtiger Wut und murmelte leise Flüche vor sich hin, die anderen schwiegen niedergeschlagen. Ihnen allen war klar, dass nun nichts mehr das Verhängnis aufhalten und sie retten konnte. Dazu hätte schon ein Wunder geschehen müssen, aber sie waren viel zu realistisch eingestellt, um auf ein solches zu hoffen.

      Ihr unabwendbares Schicksal war, hier zwischen den beiden Energiebarrieren zu bleiben, bis sie elend umkamen! Es gab zwar einige Schaltpunkte in dem Bereich dazwischen, aber das konnten lediglich sekundäre Elemente sein. Die beiden Felder ließen sich nur von der Hauptschalttafel aus desaktivieren, und an diese kamen sie nicht heran.

      Und doch geschah in diesem Moment das Wunder, an das niemand zu glauben wagte!

      Das Transportfeld nahm den geistesgestörten Nimboiden auf, seine Gestalt begann zu verschwimmen. Plötzlich lief jedoch ein Zittern durch den Boden des Raumes,

Скачать книгу