Zwischen Gerechtigkeit und Gnade. Michael Blake

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Zwischen Gerechtigkeit und Gnade - Michael  Blake

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      Die Originalausgabe ist auf Englisch bei Oxford University Press unter dem Titel Justice, Migration & Mercy erschienen.

      © Oxford University Press 2020

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.

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      wbg Academic ist ein Imprint der wbg.

      © der deutschen Ausgabe 2021 by wbg

       (Wissenschaftliche Buchgesellschaft), Darmstadt

      Die Herausgabe des Werkes wurde durch die Vereinsmitglieder der wbg ermöglicht.

      Lektorat: Sophie Dahmen, Karlsruhe

      Satz: Arnold & Domnick GbR, Leipzig

      Einbandgestaltung: Harald Braun, Helmstedt Gedruckt auf säurefreiem und alterungsbeständigem Papier

      Printed in Europe

      Besuchen Sie uns im Internet: www.wbg-wissenverbindet.de

      ISBN 978-3-534-27254-9

      Elektronisch sind folgende Ausgaben erhältlich:

      eBook (PDF): 978-3-534-74630-9

      eBook (epub): 978-3-534-74631-6

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       Innentitel

       Inhaltsverzeichnis

       Informationen zum Buch

       Informationen zum Autor

       Impressum

      Inhaltsverzeichnis

       Vorwort

       1 Über Moral und Migration

       2 Gerechtigkeit und die Ausgeschlossenen, Teil 1: Offene Grenzen

       3 Gerechtigkeit und die Ausgeschlossenen, Teil 2: Geschlossene Grenzen

       4 Gerechtigkeit, Gebietshoheit und Migration

       5 Zwang und Zuflucht

       6 Auswahl und Zurückweisung: Über Migration, Ausschluss und das Veto des Heuchlers

       7 Menschen, Orte und Pläne: Über Liebe, Migration und Aufenthaltspapiere

       8 Reziprozität, die Undokumentierten und Jeb Bush

       9 Über Gnade in der Politik

       10 Migration und Gnade

       Anmerkungen

       Literaturverzeichnis

       Register

      Vorwort

      Es war der fünfte September 2017, als ich einen Vortragssaal im Süden Seattles betrat, meine rechte Hand hob und ein Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika wurde. Am selben Tag verkündete Präsident Donald Trump das Ende des Programms Deferred Action for Childhood Arrvials (DACA) – ein Programm, das undokumentierte Immigrantinnen und Immigranten, die als Kinder in die Vereinigten Staaten gebracht worden waren, vor der Abschiebung schützen soll – zugunsten einer nicht näher spezifizierten, zukünftigen Regelung. Während ich darauf wartete, meinen Eid zu leisten, verkündete der damalige Justizminister Jeff Sessions, dass die Regierung sich dazu entschieden hatte, selbst den geringen Schutz aufzuheben, den DACA bis dahin geboten hatte. Diese Entscheidung erschien mir damals wie heute als zugleich ungerecht und grausam. Mein Weg zur amerikanischen Staatsbürgerschaft war lang und mit den üblichen bürokratischen Hürden versehen, aber er verlief doch so reibungslos, wie es sich für einen solchen Prozess nur wünschen lässt, und am fünften September endete er schließlich damit, dass ich Staatsbürger der Vereinigten Staaten wurde. Für viele andere Menschen jedoch stellte der fünfte September eine andere Art von Ende dar: Ihnen wurde eine Möglichkeit genommen, sich ein für sie wertvolles Leben aufzubauen, und in der Folge mussten sie sich einer neuen, unsicheren Realität stellen. Als ich nach der Zeremonie nach Hause kam, begann ich dieses Buch zu schreiben.

      Diese Tatsachen führe ich aus zwei Gründen an. Der erste ist die Anerkennung der simplen Wahrheit, dass Migration und Migrationspolitik sich stetig verändernde Gegenstände politischer Kontroversen sind. So unterscheidet sich die heutige politische Landschaft von derjenigen, die ich zu Beginn meiner Reflektionen über dieses Thema vorfand, und zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Buches wird sie sich weiter verändert haben. Ich habe versucht, diesen Tatsachen nach Möglichkeit dadurch Rechnung zu tragen, dass ich einen moralischen Rahmen für die Bewertung neuer Gesetze und Vorhaben in dieser sich stetig verändernden politischen Landschaft suche; und ich hoffe, dass diese Überlegungen uns auch dann leiten oder zumindest an unsere besten ethischen Werte erinnern können, wenn sich die spezifischen Details der Migrationspolitik ändern. Der zweite Grund besteht darin, anzuerkennen, dass ich eine bestimmte Position innerhalb des Kosmos der Migration einnehme: Ich bin selbst ein Migrant, allerdings

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