Lesbische Träume und 11 andere erotische Novellen. Sarah Skov
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„Ich will dich nackt sehen“, sagt er.
Ich räuspere mich und richte mich auf. Langsam knöpfe ich die Bluse auf. Meine Brust ist gerötet. Sebastian berührt sie. Ich fühle mich, als wäre ich frisch verliebt. Danach öffne ich den Rock, schlüpfe so weiblich wie möglich heraus. Die Strumpfhose ist eng. Ich stehe auf. Sebastian küsst meinen Bauch und meine Schenkel. Nach jedem Kuss schaut er mir in die Augen. Dann zieht er die Nylonstrümpfe herunter, wie aus einer zweiten Haut steige ich aus ihnen heraus.
Neben dem Kino ist meine Wohnung klein und privat. Ich fühle, dass ich hier sicherer bin, und es schmeichelt mir, dass Sebastian anscheinend Lust auf mehr hat. Er wirkt aufrichtig begierig. Er zieht mir den Slip aus. Nackt setze ich mich rittlings auf ihn. Seine Hände sind groß. Sie wandern über meinen Körper, und während seine Lippen leicht in meinen Hals und meine Brüste beißen, bewegt er den Unterleib vor und zurück. Ich lehne mich ein Stück nach hinten, während er seine Hose aufknöpft. Der Sex hier ist genauso intensiv wie im Kino. Sebastian hat ganz bestimmt nicht seine Potenz verloren. Die Hände leicht an meinen Hüften, führt er mich auf und nieder. Ich höre, wie meine Seufzer mit dem gewohnten Summen des Kühlschranks verschmelzen. Ich verlagere das Gewicht auf die Fußsohlen, sodass ich das Tempo selbst steuern kann. Sebastians Hände wandern auf meinen Hintern und folgen den Bewegungen. Meine Brüste schaukeln vor seinem Gesicht. Er betrachtet sie, stößt mit steigender Geschwindigkeit zu. Er umfasst meinen Leib, stößt noch ein paarmal vor, und sinkt nieder. Schon jetzt, nachdem wir erst zweimal miteinander geschlafen haben, erkenne ich seine Laute wieder. Er zieht sich heraus und lehnt sich so zurück, dass ich auf ihm liege.
„Ich will, dass du auch kommst“, sagt er und küsst meinen Haaransatz.
Es schmeichelt mir ungemein, dass er mich befriedigen will. Er ist reifer als meine früheren Männer, denen es ausnahmslos um den eigenen Orgasmus ging.
„Zeig mir wie“, sagt Sebastian und führt meine Hand zwischen meine Beine, hält sie weiterhin fest.
Ich liege rücklings auf ihm. Spreize die Beine und schließe die Augen. Die Haut unter unseren Fingern ist geschwollen und warm. Ich befriedige mich mit Sebastians Zeige- und Mittelfinger. Beide Beine liegen auf dem Sofatisch. Ich schwebe. Unter mir ist Sebastian ein lebendiges Fundament. Eine warme und starke Erde, zwei kräftige Arme, die mich tragen. Er hält mich fest, während ich mich dem Höhepunkt nähere. Ich halte mich nicht zurück, die Krämpfe strömen durch meinen Körper, während ich ihn an mich drücke.
„Sowas Verrücktes habe ich noch nie erlebt“, sagt er anschließend.
Wir schenken Wein in die Gläser. Ich mache Anstalten, mich wieder anzuziehen, aber davon hält Sebastian nichts. Stattdessen greift er nach der Decke auf der Armlehne und wickelt uns darin ein.
Am nächsten Morgen werde ich von Sebastian wach, der sich anzieht. Ich sage erst einmal nichts, sondern schaue ihn nur an. Er sieht ernst aus. Ich sehe, wie er sich auf dem Sofa die Schuhe bindet. Dabei fällt sein Blick auf mich, und er merkt, dass ich wach bin.
„Ich muss gehen“, sagt er.
Meistens heißt das, dass man sich nicht wiedersieht, aber ohne verletzte Gefühle. Mein Körper ist bleich in der Morgensonne, die durchs Fenster scheint. Ich frage ihn nicht, was er vorhat. Er darf jederzeit gehen, Ausrede oder nicht.
Sobald ich auf den Beinen bin, ziehe ich meinen Morgenmantel an. Ich habe einen Kater. So ist das, wenn man in die Jahre kommt. Auch wenn ich nur ein kleines bisschen trinke, spüre ich es am nächsten Tag garantiert. Die Weinflasche und die zwei sauberen Gläser stehen immer noch neben Sebastian auf dem Couchtisch. Ich halte mich am Türrahmen fest.
„Es war superschön gestern“, sagt Sebastian und wirft sich die Jacke über die Schulter.
Ich lächle und antworte mit einem leisen Geräusch. Ich halte Abstand, bleibe in der Türöffnung stehen.
„Willst du was frühstücken?“, frage ich.
„Schaffe ich nicht mehr“, sagt er und schaut auf seinem Handy nach der Uhrzeit.
Er macht die Jacke zu und kommt zu mir. Er beugt sich vor und küsst mich flüchtig auf den Mund.
„Danke für gestern“, sagt er.
„Schönes Wochenende.“
Im Gehen dreht er sich noch einmal um und fragt, welche Transportmöglichkeiten es in der Nähe gibt. Ich beschreibe ihm die Wege zum Bus und zur nächsten U-Bahn. Er sagt nicht, welchen er nimmt, bevor er in den Flur verschwindet und die Haustür hinter sich schließt.
Nachdem er gegangen ist, ist es still in der Wohnung. Nur der Kühlschrank brummt. Ich schalte das Radio an. Frühstücke im Morgenmantel. Nach einem Bad versuche ich zu lesen, kann mich aber nicht konzentrieren. Ständig wandert mein Blick zum Fenster, zum Sofa oder zum gestrigen Tag.
Das Wochenende verbringe ich wie immer. Ich ziehe meine schweren Stiefel und warme Kleidung an, und mache einen langen Spaziergang in der Natur. Ich folge dem Fahrradweg, den wir gestern gekommen sind, bis zur Küste, wo ich den Deich entlanggehe. Der Wind ist kalt, und ich schaudere in meiner Jacke. Nach kurzer Zeit muss ich mich wieder zwischen die Häuser begeben, weil meine Ohren zu kalt werden. Es ist, als nahte der Winter. Der frische Wind klärt auch meine Gedanken. Als ich wieder nach Hause komme, habe ich einen gewissen Abstand zum Vortag gewonnen. Die Gedanken kreisen nun hauptsächlich darum, was Sebastian von mir will. Er ist toll. Ich glaube kaum, dass es eine Herausforderung für ihn ist, an andere Frauen heranzukommen, Frauen in seinem Alter. Ich bin älter als er, aber nun auch wieder nicht so alt, um seine Mutter sein zu können. Ich bin mit niemandem vertraut genug, um von den jüngsten Ereignissen erzählen zu können, erst recht nicht, was gestern anbelangt. Für einen Moment gerate ich in Panik und frage mich, ob das ein Entlassungsgrund sein könnte, beruhige mich dann aber damit, dass er erwachsen ist, und ich von anderen Verhältnissen zwischen Dozenten und Studenten weiß.
Es wird Montag. Ich stehe auf und mache mich fertig, um an die Universität zu fahren. Es wird wieder eine lockere Bluse mit engem Rock. Ein Outfit, das ich schon unzählige Male getragen habe. Ich ziehe die Strumpfhose über Beine und Hintern, und kann dabei ununterbrochen Sebastians Seufzer hören, seinen Blick vor dem inneren Auge sehen, als ich mich am Freitag vor ihm ausgezogen habe.
Den ganzen Tag lang sitze ich ungestört im Büro. Nachmittags hole ich meinen Kaffee aus der Kantine, genau wie immer. Die beiden Frauen unterhalten sich freundlich mit mir. Ich komme gerade zurück ins Büro, da klopft es an der Tür. Sebastian steckt den Kopf herein.
„Hey“, sagt er.
Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl umher. Er kommt herein und schließt die Tür hinter sich.
„Wie geht’s?“, fragt er.
Der