Lesbische Träume und 11 andere erotische Novellen. Sarah Skov
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Er hört auf zu sprechen. Einen Augenblick sitzen wir schweigend da. Jetzt liegt es an mir. Sebastian schaut nicht auf, stattdessen betrachtet er die Blätter, die zwischen uns liegen.
„Mich?“, frage ich, ohne zu wissen, wie ich reagieren soll, als mir einleuchtet, dass er mich hiermit um ein Date gebeten hat.
Ich schweige viel zu lange, und das beunruhigt ihn. Er fährt fort:
„Ich habe Sie jetzt schon so oft dort gesehen. Es sieht also so aus, als würden wir unsere Leidenschaft fürs Kino teilen. Tatsächlich kann ich mir keinen besseren Gast als Sie vorstellen. Ich weiß schließlich, dass Sie gute Filme wertschätzen.“
Sebastians Wangen sind rot. Er zieht einen Fetzen Papier aus seiner Hosentasche und liest zwei Filmvorschläge vor. Es sind gute Filme, gute Vorschläge. Filme, die ich gerne einmal sehen würde, die nicht zu Mainstream sind. Ich weiß nicht, wie ich reagieren soll, und denke aus unerfindlichen Gründen, dass ich meine offenkundige Freude nicht herausschreien sollte. Ich räuspere mich.
„Wann wäre das?“, sage ich und tue so, als würde ich meinen Terminkalender checken.
„Freitag“, sagt Sebastian. „Oder wann auch immer es Ihnen passt, wirklich. Ich weiß ja nur zufälligerweise, dass Sie freitags gern ins Kino gehen.“
Er unterbricht sich selbst, peinlich berührt von seinem Eifer. Ich lächle.
„Okay“, sage ich.
Unser Verhältnis entspricht immer noch dem einer Dozentin und ihrem Studenten. Ich bin ein hoffnungsloser Fall, was Flirten angeht. Ich tue so, als notierte ich den Termin in meinem Kalender am Computer, was ich bei privaten Verabredungen nie mache.
„Cool“, sagt Sebastian und steht gleichzeitig auf.
Bevor er das Büro verlässt, dreht er sich noch einmal um.
„Ich freue mich“, sagt er und verschwindet durch die Tür, ehe ich antworten kann.
Er hat den Zettel mit den Filmvorschlägen auf dem Tisch liegenlassen. Ich nehme ihn in die Hand. Sebastians Schrift ist eine konfuse Mischung großer und kleiner Buchstaben, ohne erkennbares System. Er hat außerdem die Namen der Regisseure auf den Zettel geschrieben.
Es wird Freitag, und ich warte darauf, dass das Kino schließt. Wir treffen uns dort nach Mitternacht. Als ich ankomme, ist die Außenbeleuchtung gedämpft, die Türen fest verschlossen. Sebastian steht in der Lounge. Ich sehe durch das Fenster in der Tür, dass er auf mich wartet. Ich habe mich absichtlich nicht zu sehr herausgeputzt, obwohl ich große Lust darauf hatte. Nur ein kleines bisschen Lippenstift. Nur ein kleines bisschen Parfum. Als Sebastian mich vor der Tür erblickt, drückt er die Klinke herunter, und öffnet die Tür. Ich nehme die magische Stimmung wahr, die im Kino herrscht, wenn keine anderen Menschen da sind. Er trägt seine Premierenuniform. Sein Haar ist mit Gel nach hinten gekämmt, und wir lachen, als mir auffällt, dass er zudem weiße Handschuhe anhat.
„Ein bisschen wie im Spielzeugladen mitten in der Nacht“, sagt Sebastian, als er mich hereinbittet. Jetzt wünsche ich mir doch, ich hätte mehr aus mir gemacht.
Wir gehen zur Bar, wo Sebastian zwei Gläser Wein bereitgestellt hat. Die Deckenbeleuchtung ist aus, er hat mehrere Kerzen angezündet. Durch die Spiegel erhellen sie den Raum ausreichend.
„Wir haben hier zwar nicht den besten Wein, aber das weißt du ja“, sagt er.
Wir stoßen vorsichtig an. Hinter dem Tresen holt er einen kleinen Hut hervor.
„So, das musst du gesehen haben“, sagt er.
Er zieht den Gummi unter das Kinn und präsentiert sich in dem ganzen Outfit. Er ähnelt einem Piccolo.
„Ist das nicht cool?“, fragt er. „Eigentlich gehört der Hut auch zur Uniform, aber die anderen wollen ihn nicht aufsetzen. Sie finden ihn albern.“
„Aber du blühst richtig darin auf“, lächle ich.
Er könnte sich alles auf den Kopf setzen und sähe immer noch fantastisch aus. Er nimmt den Hut wieder ab und zieht die Handschuhe aus.
Während wir uns unterhalten, merke ich, dass sein Blick immer wieder zu meinem Ausschnitt wandert. Ich habe eine lockere Bluse angezogen. Mir ist bewusst, dass sich die Lücken zwischen den Knöpfen so bewegen, dass man manchmal freie Aussicht auf meinen BH erhält. Auch die Halskette stoppt kurz vor dem ersten Knopf. Ich denke an den Strand zurück. Ich weiß, wie er unter der Uniform aussieht. Gebräunte Haut und angespannte Bauchmuskeln.
Wir machen die Kerzen aus. Sebastian bittet mich in den Vorführraum. Es ist ein ganz kleines Zimmer und nicht so romantisch, wie ich es mir vorgestellt habe. Er müht sich mit dem Film ab. Der Kinosaal vor uns ist dunkel, aber vollkommen leer. Die klassischen Notausgangsschilder leuchten immer noch. Ich betrachte Sebastians Arme, während er den Film abspielbereit macht. Er blinzelt, konzentriert sich. Ich trinke von meinem Wein und lasse ein paar Worte fallen, wie faszinierend es hier ist.
„Sollen wir in den Saal gehen?“, fragt er.
Als wir den Vorführraum verlassen, legt er ganz leicht seine Hand auf meinen Rücken. Ich beginne unter der Bluse zu schwitzen.
„Wo willst du sitzen?“, fragt er, als wir in den Saal kommen. Auf der Leinwand läuft Werbung. Ich denke, Sebastian lässt sie laufen, damit wir genug Zeit haben, unsere Plätze einzunehmen. Eigentlich braucht man sie nicht, wenn es nur er und ich sind.
„In der Mitte“, sage ich und steuere die auserwählte Reihe an.
Ich drehe mich um, um zu fragen, wo er sitzen will, aber da Sebastian direkt hinter mir ist, stoße ich mit ihm zusammen. Ich reiße die Arme hoch. Sebastian legt seine Hände an meine Hüften und hält mich fest. Wir finden die Balance wieder, lachen leise, aber er nimmt seine Hände nicht weg. Er beugt sich ein Stück vor, dann küssen wir uns. Lange und feucht. Er lässt die Hände in meinen Nacken und in mein Haar wandern. Ich rieche, wie sich mein Parfum mit Sebastians mischt. Lust und die Fantasien der letzten Zeit entflammen in meinem Körper. Durch seine Jacke fühle ich, wie durchtrainiert und jung er ist. Wie warm seine Haut ist. In seinem Eifer liegt so viel Jugendlichkeit. Seine Bewegungen werden von seiner Lust gesteuert. Ich überlasse ihm, wie schnell und wohin wir uns bewegen.
Mitten im Saal bleiben wir stehen. Obwohl wir allein und die Türen verschlossen sind, fühlt sich diese Art von Intimität an solchem Ort verboten an. Uns umgibt die Atmosphäre anderer Menschen, obwohl wir allein sind. Eine Atmosphäre, die man unter anderen Umständen als die Seele eines Ortes bezeichnen würde.
Sebastian umklammert meinen Rock, sodass sich der Saum über meine Hüfte hebt. Er bewegt seine Hand unter meine Strumpfhose, fährt mit den Fingern den Saum meines Slips entlang, der Feuchtigkeit entgegen. Der ganze Aufzug hat mich vorbereitet. In seinen Bewegungen liegt starker Wille. Das hier ist etwas, was er wirklich will. Die ganze Zeit überlege ich, ob ich ihn stoppen soll, aber ich bringe kein einziges Wort über die Lippen. Ich drehe den Rücken und spreize die Beine ein wenig. Sebastians Atemzüge werden schwerer. Sein Nacken ist feucht. Wärme schießt in unsere Wangen. Seine eine Hand hält