Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman. Patricia Vandenberg

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Chefarzt Dr. Norden Paket 1 – Arztroman - Patricia Vandenberg Chefarzt Dr. Norden Paket

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schließlich. Nach einem Blick auf die Uhr sah er Fee fragend an. »Hast du noch einen Wunsch?«

      »Einen Abend mit dir auf der Couch bei einem schönen Glas Wein.«

      »Dein Wunsch ist mir Befehl.«

      Nachdem Daniel die Rechnung beglichen hatte, traten sie nach draußen in die Dämmerung und genossen die kühle Luft auf den erhitzten Wangen. Ein gedämpftes Klingeln ließ Felicitas aufhorchen.

      »Ist das dein Handy oder meines?«, erkundigte sie sich bei ihrem Mann. Gleichzeitig machte sie sich auf die Suche nach ihrem Mobiltelefon.

      »Alle beide.« Daniel war bereits fündig geworden und warf einen Blick auf das Display. »Das ist Danny.«

      Auch Fee hatte inzwischen Erfolg gehabt. »Was will denn Lammers von mir?« Sie schickte Daniel einen fragenden Blick, ehe sie das Telefonat annahm.

      Ihr Mann tat es ihr gleich. Wenige Augenblicke später waren beide Gespräche beendet und Daniel drehte sich wieder zu seiner Frau um.

      »Jetzt passiert genau das, was ich gefürchtet habe, als ich die Leitung der Klinik übernommen habe.« Das schlechte Gewissen stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Ich muss in die Klinik. Eine Transplantation.«

      »Ach ja?« Statt enttäuscht oder gar böse zu sein, lächelte Felicitas. »Dann muss ich ja keine Schuldgefühle haben. Mein Typ wird nämlich auch verlangt. Wir operieren parallel.«

      Daniel wandte sich in die Richtung, in der die Klinik lag.

      »Lohnt es sich, nach Hause zu gehen und den Wagen zu holen? Oder sind wir von hier aus schneller in der Klinik?«

      »Kommt darauf an, wie gut du zu Fuß bist, alter Mann«, scherzte Felicitas und griff nach seiner Hand.

      Diese Bemerkung konnte Daniel natürlich nicht auf sich sitzen lassen.

      »Der alte Mann wird dir gleich zeigen, wo der Hammer hängt.« Er zog Fee zurück und überholte sie.

      »He, das ist unfair!« Mit den Ellbogen drängte sie sich wieder an ihm vorbei.

      In diesen fröhlichen Wettstreit vertieft, war der Weg zur Klinik ein Katzensprung. Völlig außer Atem kam Daniel dort an. Fee folgte ihm auf den Fersen.

      Danny erwartete seinen Vater schon ungeduldig. Bei seinem Anblick stutzte er.

      »Was ist denn mit dir passiert? Hast du noch schnell einen Saunagang eingelegt?«

      »Deine Mutter hat mich zum Wettlauf herausgefordert«, gestand Daniel. Er deutete auf seine Frau, die sich keuchend zu ihnen gesellte, und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

      Der Junior bedachte seine Eltern mit einem Kopfschütteln und machte sich auf den Weg. Die Vorbereitungen waren in vollem Gang. Sie hatten keine Zeit zu verlieren.

      »Sagt mal, wie alt seid ihr eigentlich? Solltet ihr nicht langsam vernünftig werden?«, fragte er, während sie Seite an Seite den Flur hinunter eilten.

      »Dafür haben wir später noch genügend Zeit.« Fee blinzelte ihren Mann an. »Nicht wahr, Dan!«

      »Ich bin mir gar nicht so sicher, dass es überhaupt einmal so weit kommen wird. Du bist mein Jungbrunnen. Mit dir an meiner Seite werde ich jeden Tag jünger, aber nicht unbedingt vernünftiger.«

      »Sprachen der Klinikchef und die Leiterin der Pädiatrie.« Danny stöhnte auf. »Ein Glück, dass euch keiner zuhört.«

      Daniel und Fee lachten.

      »Nachdem wir das jetzt geklärt hätten, können wir uns den wichtigen Dingen des Lebens zuwenden.«

      Sie näherten sich dem Operationsbereich, wo die beiden Patienten auf den Eingriff vorbereitet wurden.

      »Bevor ich Lammers treffe, brauche ich ein paar Details über den Jungen«, bat Felicitas.

      Bereitwillig gab Danny die gewünschten Informationen, wenn auch nur in kurzer Form. Das ganze Ausmaß des Dramas musste bis später warten.

      »Die Werte von Vater und Sohn passen perfekt zusammen. Wir erwarten keine Komplikationen«, beendete er seinen Bericht. »Die beiden Teams stehen bereit. Wir haben zwei nebeneinanderliegende OPs gewählt. Dad, du operierst mit Dr. Lorentz, die Kollegin Neubeck assistiert. Die Anästhesie übernimmt Frau Dr. Räther.«

      »Perfekt.« Daniel Norden war einverstanden. Aller Schalk war aus seinen Augen verschwunden. Doch die vergnüglichen Stunden mit seiner Frau waren nicht ohne Wirkung geblieben. Voller Energie und Optimismus betrat er den OP-Bereich und begann, sich auf den Eingriff vorzubereiten.

      Unterdessen wandte sich Danny an seine Mutter.

      »Lammers hat euer Team zusammengestellt. Ihr beide operiert mit Frau Dr. May. Anästhesist ist Dr. Klaiber.«

      »Lammers und May?« Fee schickte einen Stoßseufzer in den Himmel. Seit dem Ende ihrer Affäre waren sich Volker Lammers und Carola May spinnefeind. »Wenn das mal gut geht!«, orakelte sie, ehe sie es ihrem Mann gleichtat und sich umzog. In Operationskleidern ging sie zum Waschbecken. Auch Danny steckte inzwischen in kleidsamem Grün.

      »Welche Rolle übernimmst du?«, erkundigte sie sich bei ihrem Ältesten.

      »Ich bleibe bei dir und werde die beiden Streithähne trennen, falls es zu bunt wird«, beantwortete er die Frage seiner Mutter und zwinkerte ihr zu.

      Daniel war inzwischen ans Bett von Bertram Quadt getreten. Er hatte sich vorgestellt und den Ablauf der Operation erläutert.

      »Wie fühlen Sie sich?«, fragte er am Ende seiner Erläuterungen.

      »Ehrlich?« Bertram lächelte gequält.

      »Sie müssen nicht den Helden spielen. Aber ich verspreche Ihnen, dass wir unser Bestes geben, damit die Familie am Ende wieder glücklich vereint ist.«

      »So weit wird es wohl nicht kommen«, erwiderte Bertram Quadt geheimnisvoll. »Aber ehrlich gesagt bin ich schon froh, wenn Leo und ich die Klinik auf unseren eigenen Beinen verlassen können.«

      »Dann sind wir ja schon mal zu zweit!« Dr. Daniel Norden nickte seinem Patienten aufmunternd zu, Er trat zu seiner Frau und wünschte ihr mit einem Kuss viel Glück. Eine Schwester half ihm in den Kittel und verknotete die Gesichtsmaske im Nacken. Derart vorbereitet, betrat Daniel den Operationssaal, wo das Team schon auf den Klinikchef wartete.

      *

      »Ach, du liebe Zeit!« Fassungslos starrte Marita auf den Bildschirm des Computers. »War ja klar. So was kann auch nur mir passieren.«

      »Was ist los?«

      Renate, die beschlossen hatte, bei ihrer Freundin zu bleiben und ihr zu helfen, bahnte sich einen Weg durch das Chaos hinüber zum provisorischen Schreibtisch. »Hast du etwa Antwort von deinem Märchenprinz?«

      Marita saß auf dem Stuhl. Sie hatte die knallroten Wangen in die Hände gelegt und starrte auf die Zeilen, die ihr Flirt ihr geschrieben hatte. Ihre Hände waren eiskalt, ihre Wangen glühten wie Feuer.

      »Und ob«, stöhnte sie.

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