G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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      »Und heute, war er schon hier?«

      »Nein, Marshal.«

      »Nun gut, Blair, dann hat der Gaul sich am Halfterknoten das Fell aufgescheuert.«

      Blair blickt ihn verwirrt an und schüttelt den Kopf.

      »Aber er hat sich doch nicht...«

      »Er hat sich!« Gibt Kellogg knapp zurück. »Das ist nur eine kleine Stelle, du hast diese Stelle gerade entdeckt und weißt nicht, ob du ein Pflaster auflegen oder die Stelle salben sollst, verstanden?

      Du wirst nach oben gehen und

      Lowman Bescheid sagen. Ich bin sicher, er kommt in fünf Minuten nach unten.«

      Der Mann blickt ihn starr an, leckt sich über die Lippen und sagt dann stockend:

      »Marshal, wollen Sie Lowman haben? Und wenn er mich nun in das Zimmer bittet? Ist er oben oder im Saloon?«

      »Oben in Zimmer elf! Bei der Merrill, dem Girl. Zu der ist er. Ich denke wenigstens, daß er dort ist. Er hat dir doch gesagt, daß du auf das Pferd besonders achten mußt, wie? Es ist nicht nötig, daß du in das Zimmer der Merrill gehst. Du suchst ihn oben, wohnt er auf dem gleichen Gang?«

      Blair nickt, sieht aber unsicher zu Boden.

      »Well, dann gehst du zuerst zu seinem Zimmer, du klopfst dort, und wenn keine Antwort kommt, rufst du nach ihm im Flur, in der Nähe des Zimmers, das die Merrill hat. Er wird sich melden. Dann sagst du ihm, daß das Pferd sich am Halfterknoten das Fell aufgescheuert hat und fragst ihn, ob er es sich selbst ansehen will oder ob du es verpflastern sollst. Sage ihm, du wärest nicht ganz sicher, ob es ihm recht sei, wenn du es selber tätest. Du sagst, du hast eine Salbe unten, die sehr gut ist, er möchte sich nicht stören lassen, du schaffst es schon zu seiner Zufriedenheit. Er wird danach keine Ruhe mehr haben. Das Pferd macht ihn unruhiger, als wenn er drei Menschen erschossen hat.«

      »Drei Menschen erschossen?« fragt Blair stockheiser. »Marshal, soll das heißen, daß Lowman...«

      »Genau das heißt es«, erwidert Kellogg finster. »Keine Angst, Blair, du wirst oben im Flur nicht allein sein, wir sind auch noch da. Öffnet er dir, dann macht er uns die Tür auf.«

      Blair schluckt, sieht ihn bestürzt an und sagt leise:

      »Mr. Lowman soll getötet haben? Aber er ist freundlich zu mir gewesen und hat mir drei Dollar gegeben, wenn ich auf sein Pferd achte. Drei Menschen soll er...«

      »Neun bis heute«, antwortet Kellogg kühl. »Und du brauchst keine Sorge zu haben, daß du der zehnte bist, Blair. Wie kommt man ungesehen und ungehört nach oben?«

      Blair runzelt die Stirn, denkt einen Moment nach und sagt dann gepreßt:

      »Hinten rechts ist eine Außentreppe, du siehst sie, wenn du um den Küchenbau bist. Für die Gäste wird manchmal das Essen die Treppe hochgebracht. Man kommt am Ende des Ganges in das Geschoß.«

      »Und wo ist sein Zimmer?«

      »Links von dort aus, am Ende des Ganges zum Hof hin, dort oben, man kann von hier aus das Fenster sehen.«

      »Und das der Merrill?«

      »Das elfte Zimmer, es liegt rechts der Treppe, etwa zehn Schritte vor dem Aufgang vom Hof her. Marshal, ich habe Familie, das ist...«

      »Für dich ungefährlich«, antwortet Kellogg kurz. »Ist die Außentür der Wandtreppe verschlossen?«

      »Nein, nie, Marshal.«

      »In Ordnung, Blair. Du gehst in fünf Minuten durch die Hintertür nach oben und machst genau das, was ich gesagt habe. Es wird dir nichts geschehen.«

      »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagt Blair nervös. »Neun Menschen, und er sieht aus wie ein Gentleman.«

      Kellog gibt ihm keine Antwort, geht zur Stalltür und blickt hinaus.

      »Das erste Fenster links, Marshal.«

      Das Fenster ist dunkel, Kellogg blickt hoch und hat einen Moment das Gefühl, daß Lowman hinter dem Fenster in der Dunkelheit stehen und ihn sehen könnte. Er wartet, winkt dann Jim Doan und drückt sich aus dem Stall. Sie erreichen beide die Hintertreppe, gehen vorsichtig hoch und bleiben vor der Tür stehen.

      »Zieh die Stiefel aus, Jim!«

      Er bückt sich, entledigt sich der Stiefel und wartet, bis auch Doan auf Socken auf dem kleinen Viereck der Plattform bereit ist. Dann öffnet er vorsichtig die Tür. Aus dem Gang fällt matter Lichtschein auf seinen Revolver.

      »Jim«, sagt Kellogg flüsternd. »Dielen und ein Läufer in der Mitte. Laß mich vorgehen und komm mir nach, bis ich an der Tür vorbei bin. Du bleibst auf dieser Seite stehen. Tritt aber so weit von der Wand fort, daß du mit einem Satz um die Tür sein kannst, und sie nicht erst umrunden mußt.«

      »Ja!« murmelt Doan und schluckt, als er auf die Tür blickt. »Ernest, und wenn er gar nicht kommt?«

      »Wir werden sehen, laß mich dann machen, sei nur schnell, wenn du es sein mußt.«

      Sie stehen beide in der Nische des Ganges, haben einen großen dunklen Schrank vor sich und tasten sich behutsam über den Läufer und die Dielen in die Schrankecke vor. Nun hält auch Doan seinen Revolver in der Hand. Aus dem Zimmer, vor dessen Tür die beiden Männer nach einigen Sekunden sind, kommt das leise Trällern einer Frau.

      Er hat den sechsten Sinn, denkt Kellogg, ich weiß es. Aber vielleicht mit etwas Glück haben wir ihn. Ich kenne ihn, er wird sich Sorgen um das Pferd machen. Dafür würde er jede Frau und jeden Haufen Geld im Stich lassen. Nur langsam. Teufel, die Die-le!

      Die Diele knarrt. Und so leise das Knarren ist, Lowman könnte es hören. Kein anderer Mann würde auf ein so leises Geräusch etwas geben, aber Lowman ist kein gewöhnlicher Mann, Lowman ist ein halbes Tier, ausgestattet mit einem Instinkt.

      Er schiebt sich weiter, steht dann unmittelbar vor der Tür und zuckt zusammen.

      Lowman redet im Zimmer, er lacht nun. Es ist Kellogg, als wenn ihm etwas kalt über den Rücken rieselt, als er dieses Lachen hört. Die Erinnerung kommt wieder.

      Damals, vor sieben Jahren, hatten sie ihn fast. Sie wußten, er würde kommen. Einer aus der Bande, die Lowman damals besaß, hatte ihnen einen Wink gegeben, der Bruder des Mädchens, das nun Lowmans Besuch hat.

      Lowman hat nie erfahren, daß es Dave Merrill war, er weiß es nicht, daß die Falle bereit war und er in sie hineinlief.

      Und dann?

      Er sah sich um, als er gerade an Kellogg vorbei war und in die Falle ritt.

      Ich werde es nie vergessen, denkt Ernest Kellogg und friert leicht, denn er ist ihm näher als damals. Er ritt vor mir, ich stand hinter den Brettern des Neubaus, einem Stapel, der mir Deckung gab. Plötzlich nimmt er sein Pferd herum, aus dem heiteren Himmel reißt er das Pferd zur Seite, biegt um und kommt auf mich zu. Ich ziehe meinen Revolver, springe vorwärts, will ihm den Weg abschneiden, und er sieht mich, schießt augenblicklich und treibt sein Pferd über die Bretter hinweg.

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