G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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      *

      Kellogg hört die Stimme, die er nie vergessen hat. Die Stimme klingt tief und ruhig.

      Eine Tür klappt unten.

      Und dann kommt Blair herauf. Die Treppe knarrt, seine Stiefel dröhnen dumpf. Er blickt Kellogg an, Furcht in den Augen. Der Mann hat Angst.

      Es schadet nichts, er kann ruhig gepreßt oder unruhig sprechen, denkt Kellogg. Wenn mit dem Pferd etwas ist, dann nimmt ihm Lowman die Unruhe ab.

      Blair betritt den Gang und geht nach hinten. Doch er sieht sich zweimal um. Kellogg steht nun dicht neben der Tür an der Schloßseite und wartet.

      In diesem Augenblick klopft Blair und sagt laut:

      »Mr. Lowman? Mr. Lowman?«

      Lowman spricht nicht mehr. Es knarrt einmal im Zimmer, dann schurrt ein Stuhl leise.

      »Mr. Lowman!«

      Blair klopft nicht mehr, Blair kommt zurück, langsam und ängstlich. Er hat Angst, darum geht er langsam. Es kann sich auch anhören, wenn man nur auf die Tritte achtet, als ob Blair zaudert und nicht weiß, was er tun soll, wo er Lowman zu finden hat.

      Blair nähert sich nun der Tür, neben der Kellogg steht. Im Zimmer ist es völlig ruhig geworden. Kellogg hört kein Geräusch mehr.

      Blair zögert, tritt dann auf die Tür zu und klopft einmal.

      »Miss Merrill? Hallo, Miss Merrill, ich bin es, Blair!«

      Eine Sekunde Stille, dann die Stimme der Merrill:

      »Blair, der Stallhelp? Was ist, Blair?«

      »Miss Merrill, ich suche Mr. Lowman. Sein Pferd hat sich am Halfterknoten das Fell aufgerieben. Ich wollte es nur sagen. Unten habe ich Salbe, ich kann das schon machen, es ist nicht weiter schlimm!«

      Wieder still.

      Nun überlegt er, denkt Kellogg. Was denkt er jetzt, kommt er?

      »Blair, keine Salbe, ich komme selber herunter.«

      Kellogg holt tief Atem, kein Argwohn in der Stimme, aber man weiß nie bei Lowman, ob er sich nicht verstellt. »Ist in Ordnung, Mr. Lowman!«

      Kellogg winkt Blair zu gehen. Der Mann dreht sich um. Hoffentlich rennt er nicht. Lowman kommt schon.

      Die Schritte nähern sich der Tür, schnelle, hastige Schritte. Und dann die Stimme der Merrill:

      »Du hast doch gehört, es ist weiter nichts. Mußt du jetzt gehen?«

      »Ja, ich will das selbst sehen. Das ist der beste Gaul, den ich jemals gehabt habe. Keine Sorge, ich komme gleich wieder!«

      Blair ist die ersten Stufen der Treppe hinab. Er geht nicht zu schnell.

      Der Schlüssel dreht sich im Schloß vor Kellogg, der sich umgewandt hat. Kellogg hält den Arm erhoben, in der Hand den Revolver.

      Einen blitzschnellen Blick noch zu Doan. Doan ist von der Tür weggetreten.

      Die Türklinke wandert nach unten. Lowman kommt. Die Tür wird aufgestoßen.

      Lowman tritt auf die Schwelle und macht die Tür weit auf. Seine Hand ist noch am Türgriff, als er den Mann sieht.

      Es ist unheimlich, es ist wie damals. Kaum sieht er den Mann, als er auch schon zurückschnellt wie jemand, der sich verbrannt hat.

      Kellogg blickt mitten in sein Gesicht, als er sich abstößt. Es ist Kelloggs volle Absicht, Lowman niederzuschlagen, aber Lowman ist einfach zu schnell. Blitzschnell wirft sich der Bandit, der keine Schrecksekunde kennt, zurück und reißt die Tür mit. Und es ist die Tür, die Kellogg, der mit einem Satz auf Lowman zufliegt, behindert. Die Tür schlägt gegen Kelloggs rechte Schulter. Und so kurz der Augenblick auch ist, – er genügt, um den Hieb Kelloggs, der nach Lowman zielt, vorbeigehen zu lassen. Kellogg kommt nicht an Lowman heran, er blickt jedoch in sein Gesicht.

      Dieses Gesicht drückt innerhalb einer Sekunde eine derartig mörderische Wildheit aus, daß selbst Kellogg erschrocken ist. Die Augen Lowmans scheinen förmlich zu glühen, der Atem steigt fauchend wie das Zischen einer gereizten Schlange aus Lowmans Nase. Und dann sagt Lowman nur ein Wort, aber in ihm liegt alle Wildheit eines gestellten Mannes:

      »Verflucht!«

      In derselben Sekunde jedoch handelt auch schon Jim Doan. Seine rechte Hand faßt blitzschnell nach dem Türgriff, dann reißt Doan, sich mit aller Macht nach hinten werfend, auch schon die Tür zu sich.

      Durch diesen Ruck, dem Kellogg durch das Abstoßen seines Körpers nachhilft, wird Lowman die Tür aus der Hand gerissen. Lowman läßt die Tür fahren, er wirbelt unheimlich schnell herum und reißt seinen Revolver heraus.

      »Doan, Vorsicht!«

      Kellogg erkennt die Bewegung, die Lowman mit ungeheurer Schnelligkeit ausführt, bereits im Ansatz. In diesem Augenblick weiß Kellogg, daß er nie wieder so schnell sein muß wie jetzt. Als Lowman zieht, dabei zurückspringt und mit einem Satz nach hinten zwei Schritte Abstand gewinnt, übersieht er nur eins. Es ist sein Fehler, der Fehler eines Mannes, der an nichts anderes denkt als daran, seinen Gegner zu töten.

      Lowman hat nicht an den Waschständer gedacht, den ihm Kellogg nun samt Schüssel in die Seite stößt. Die Schüssel prallt auf seine Hand, sie reißt seinen Arm nach hinten.

      Und dann ist Kellogg bereits da. Er ist ungeheur schnell und weiß, daß Lowman selbst aus der schlechtesten Situation feuern wird. Auf die Entfernung von einem Schritt hebt Lowman noch den Revolver erneut hoch, will schießen.

      Kellogg tritt aus wilder Verzweiflung mit dem linken Fuß zu. Dieser Tritt schleudert Lowmans Revolverhand hoch. Und als Lowman nach hinten ausweicht und gegen den Tisch prallt, schlägt Kellogg seinen Re-

      volver auf den Unterarm des Banditen.

      Lowman stößt einen schrillen, heiseren Laut aus. Er verliert den Revolver, aber er gibt nicht auf. Sein blitzschneller Sprung kommt. Er stößt sich am Tisch ab, dreht sich seitlich und prallt ehe Kellogg den Arm wegziehen kann, auf Kelloggs rechte Seite. Dabei umklammert er mit der linken Hand, fauchend wie eine Wildkatze, Kelloggs Handgelenk und drückt den Revolver nach unten.

      Im nächsten Moment kommt Doan herein und rennt mitten in den Tritt hinein, den der keuchende Lowman an Kelloggs Seite vorbeiführt.

      Doan knickt ein. Einen Moment bekommt er keine Luft mehr. Er hört das laute, rasselnde Keuchen von

      Lowman, stürzt zu Boden und sieht Lowman den linken Ellbogen herumreißen.

      Der Stoß zielt auf Kelloggs Seite, doch Kellogg muß es geahnt haben. Er läßt seinen Revolver fallen. Der Colt poltert zu Boden, Kellogg duckt sich, reißt den rechten Arm hoch und stößt ihn unter die Achsel Lowmans. Dieser Treffer drückt den angreifenden Lowman zurück, er schiebt ihn fort und gibt Kellogg Platz für seine Linke. Mit einem einzigen Hieb trifft Kelloggs Faust den Banditen. Verbissen krümmt sich Lowman zusammen, springt an und läuft genau in den zweiten Hieb des Marshals hinein.

      Er

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