G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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zwei Pferde.

      Er ist keine fünfzig Meilen weiter, als er die andere Nachricht bekommt und sein Blick sich verdüstert.

      Sam Kellogg, Deputy-Sheriff – erschossen.

      Der kleine Vetter, der den großen nachzueifern trachtete. Sam Kellogg hat die beiden Pferde und den Mann verfolgt, allein.

      »Armer Bursche«, sagt Ernest Kellogg knirschend. »Das konntest du nicht wissen, ich habe es auch einmal nicht gewußt.«

      Er faßt unwillkürlich an seine Seite und kann die Narbe noch fühlen. Kelloggs Mann schießt erst und fragt dann.

      Daraufhin sucht der Marshal verbissener als sonst schon weiter. Der Draht summt, der Draht gibt Kelloggs Botschaft durch: Wo sind die beiden Pferde gesehen worden, wo ein Mann?

      Ein paar Tage später findet ein gewisser Talbot, von Beruf Frachtwagenfahrer, zwei Pferde, Williams Pferde sind wieder da.

      Seine beiden Deputies blicken ihn an, sie sehen nichts als ein düsteres, verkniffenes Gesicht. Und dann sagt der US-Marshal Kellogg:

      »Du reitest nach Norden, Jim. Hier ist die Karte, jeder bekommt einen Sektor. Er muß Pferde gekauft haben. Unser Freund kauft nur ein Pferd, das mindestens zweihundert Dollar kostet, die hat nicht jeder Pferdehändler. Er wird jetzt nicht mehr stehlen. Wenn er Geld hat, dann will er kein Low-Man mehr sein, dann kauft er sich eins. Jeder sucht in seinem Sektor, jeder hat drei Tage. Fragt überall und gebt seine Beschreibung jedem Händler.«

      Er teilt seine beiden Deputies ein. Dann trennen sie sich.

      Er hat neue Pferde gekauft, denkt Kellogg, ich kenne ihn. Aber wann kommt der nächste Schlag, wann ist sein Geld verbraucht? Sobald er keins mehr hat, wird er einen Store oder einen Saloon überfallen. Wo ist der Platz, an dem er auf einen Schlag eine größere Summe erwischen kann?

      Er grübelt. Und reitet nach Payetteville.

      In der Pferdehandlung erfährt er es, sein Mann hat hier ein Pferd gekauft, zweihundertzwanzig Dollar für ein Pferd, viel Geld! Aber nun hat er sein eigenes Pferd, ein schnelles noch dazu. Sein Mann hat die beiden Pferde nach Oregon zurückgebracht. Ein anderer Kellogg würde nun vermuten, daß der Gesuchte wieder in Oregon steckt, aber nicht Kellogg.

      Ein Trick, denkt Kellogg, das ist nichts als ein Trick. Wir werden sehen. Wohin kann er sein?

      Nach drei Tagen ist er wieder mit den beiden Deputies unterwegs. Er sucht seinen Mann nun schon genau sechs Wochen, er findet ihn nicht, er muß überall fragen, aber eines Tages trifft er jemanden. Der Mann heißt Mansfield, sie haben ihn erwischt, als er beim Spiel zu betrügen versuchte. Dieser Mansfield erzählt eine seltsame Geschichte, er redet von einem Lowman. Und von einem Saloon, den er einmal besaß und davon, daß ihn jemand hereingelegt haben muß. Er redet, er hat Angst, sagt er, er hat in Lowmans Augen gesehen, als der ihn aus der Truhe steigen ließ und ihm sein eigenes Pferd gab. Lowman hat Mansfield sein in Payetteville gekauftes Pferd gegeben. Und ihn dabei nur angesehen, nichts als das, aber der eine Blick hat genügt.

      »Verschwinde, Mansfield«, hat

      Lowman beim Abschied gesagt. »Und komm niemals wieder her, sonst...«

      Von diesem Tag an reiten drei Männer auf die Minenstadt zu.

      Kellogg hört den Lärm aus dem Saloon schallen – Lärm, Geschrei und Musikfetzen.

      Jim Doan, einer der Deputies, versteckt seinen Orden und geht in den Saloon. Nach einer Weile folgt ihm der zweite Deputy Amos W. Cullen. Es dauert jedoch nicht lange, dann kommen sie wieder heraus.

      »Was ist?« fragt Kellogg, der sich draußen in der Dunkelheit ver-

      steckt gehalten hat. »Nun, wo ist

      er?«

      »Nichts da! Er ist mit diesem Towers nach drüben. In Baker City ist eine Freundin von ihm, ein Tanzhallen-Girl. Sie soll mit einer ganzen Girl-Truppe dort sein, er will wohl versuchen, die Girls für den nächsten Monat herzuholen.«

      »Er ist in Oregon!« sagt Kellogg zischend, und seine Lippen pressen sich jäh zusammen. »In Oregon. Es kann nur jenes Mädchen sein, mit der er schon lange befreundet ist. In Ordnung, reiten wir. Diesmal entwischt er mir nicht.«

      Diesmal entwischt er ihm nicht, er weiß es.

      Aber er wird vorsichtig sein müssen.

      Vorsichtig, wie nie im Leben.

      *

      Morgen, denkt Slade Towers, reiten wir zurück. Und nächste Woche kommen die Girls zu uns.

      Er schwitzt, es ist zuviel für ihn. Er hat niemals gedacht, daß jemand im Handumdrehen die Hölle in eine Stadt bringen und in wenigen Wochen soviel verdienen könnte. Lowman kann es.

      Lowman ist fort, und Towers allein mit seinen Gedanken. Er lächelt kurz, als er an der Sängerin vorbei muß, die von zwei Ranchern aus der Umgebung an den Tisch gebeten worden ist. Eine kühle Frau, groß, schlank und blond, Lowman, denkt Towers, Lowman hat sie mit Blicken verschlungen. Und dann gesagt: »Eines Tages werde ich auch so eine Frau haben, Towers, du wirst sehen, die schönste Frau für Lowman...«

      Er ist verrückt, denkt Towers. Wenn er wütend wird und redet, dann merkt man, daß er aus dem Dreck kommt. Die Herkunft verrät ihn, auch wenn er aussieht wie ein Gentleman.

      Er tritt aus der Tür. Die Nacht ist kühl, der Wind weht nur schwach.

      Towers geht auf die Straße, hört Schritte hinter sich, als er am Store ist. Hier bleibt er stehen, blickt in den erleuchteten Store und denkt an

      Lowman und diesen Williams. Store ausgeraubt – Lowmans Arbeit. Die Schritte sind verstummt. Von rechts kommen zwei Männer langsam angeschlendert. Er blickt immer noch in den erleuchteten Store, als sich die Schritte von rechts und links nähern.

      Dann sind die Schritte da, sie halten an.

      Es ist dieser Moment, in dem Towers zusammenzuckt und begreift, daß einige Männer ihn in die Mitte genommen haben. Er wendet langsam den Kopf und sieht den ersten Mann, der halblinks steht und die Hand am Revolver hat. Ein großer, kühl blickender Mann mit bereits leicht ergrauten Haaren.

      Was wollen sie, fragt sich Towers beklommen. Ich habe doch...

      »Hallo, Towers!«

      Das kommt von rechts. Die anderen beiden Männer stehen so, daß sie ihn gegen den Saloon verdecken. Und der eine hat nun seinen Revolver gezogen und drückt ihn Towers auf einen Schritt Entfernung in die Seite.

      Er schluckt, blickt auf die Weste des Mannes an der ein Orden steckt.

      »Was soll das?« fragt Towers heiser. »He, Leute, was wollt ihr?«

      »Geh!« sagt der große Mann links von ihm. »Und versuche nicht auszureißen, Towers. Geh jetzt!«

      Der Druck der Revolvermündung in seiner Seite wird stärker. Towers wendet den Kopf. Lowman, denkt Towers, und seine Kehle ist wie zugeschnürt, oh, du großer Gott, Lowman!

      »Geh schon!«

      Er geht,

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