G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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und den Revolver nach unten richtet. Kaltäugig blickt Kilburn auf den Alten hinab. Er sieht das Blut aus dem Loch in Old Bills Schulter sickern und bückt sich. Dann entreißt er dem Alten den Colt, steckt ihn ein und sagt barsch: »Setz dich auf und halte dir dein Halstuch auf das Loch, Mann! Warum mußtest du auch schießen?«

      »Und warum, du Totengesicht«, entgegnete Old Bill fuchsteufelswild, »fallt ihr über uns her? Ich sage dir… Aaah!«

      Er sitzt kaum, als Kilburn ihm brutal den Fuß gegen die Schulter stößt und Old Bill wieder rücklings umkippt.

      »Das war für das Totengesicht«, sagt Kilburn krächzend. »Rede noch mal so mit mir, dann unterhalte ich mich drei Minuten auf meine Art mit dir, Boß…«

      Aber Howard Vance ist schon weg. Er rennt zu seinem Pferd, schwingt sich in den Sattel und sieht noch aus den Augenwinkeln, wie Cole Lane fluchend auf die Beine kommt. Cole taumelt, sagt aber wild: »Den schlage ich tot, den alten Schurken. Laß mich vorbei, Dexter! Laß mich.«

      »Du hast einen Befehl bekommen«, unterbricht Dexter ihm »Los, zu meinem Gaul und dann hinter dem Boß her! Kilburn macht das schon.«

      Als sie endlich fluchend im Sattel sitzen und anreiten, ist Howard Vance schon hundertzwanzig Yards weiter und sieht das straffgespannte Lasso hinter Tylers Pferd. Tyler prescht jetzt über den Sand. Cliff Thayer hängt wie ein lebloses Bündel am Lasso und fliegt mitten in das Wasser.

      »Tiefer hinein!« ruft ihm Vance gellend zu. »Bring ihn bis auf die Sandbank, und dann halte erst!«

      Tyler gehorcht und prescht durch das hochspritzende Wasser, bis er die Sandbank erreicht hat. Cliff Thayer wird klatschnaß. Er schluckt Wasser, glaubt ersticken zu müssen und schießt dann auf den feinen hellen Sand in der Mitte des Nueces River. Dort bleibt er, nachdem er hustend das Wasser ausgespuckt hat, liegen. Um Cliff dreht sich der Himmel. Die Uferbüsche tanzen auf und ab. Schleier wogen vor seinen Augen, bis sich das Pferd aus ihnen zu schälen beginnt. Dann zeichnet sich der Reiter klar ab.

      »Sieh an, ein Narr, der nicht lesen kann«, stellt Howard Vance voller Hohn fest. »Thayer, ist dir was?«

      »Nein«, antwortet Cliff mühsam. »Ganz lustig heute, was, du Halunke.«

      Der Teufel mag wissen, warum Vance eine Treiberpeitsche mitgenommen hat. Vielleicht hat er an den alten Nat Thayer gedacht und an die Prügel, die sein Vater einmal mit einer Peitsche erhielt. Aber das kann Cliff nicht wissen. Er sieht jetzt nur die Peitsche. Die Schnur zischt los und klatscht ihm mitten über die Schulter, verursacht einen brennenden Schmerz. Ray muß ihn oft genug gespürt haben, wenn ihn der alte Nat schlug. Cliff hat die Peitsche nie geschmeckt. Jetzt spürt er sie zum erstenmal und zuckt zusammen.

      »Nenn mich noch mal Halunke, dann trenne ich dir die Haut in Streifen«, droht Howard Vance voller Wut. »Du mußt das doch kennen, eh? Euer Vater hat euch und andere Leute ja immer mit seiner verdammten Peitsche geschlagen, was? Thayer, hast du das Schild nicht gesehen? Ich werde dir sagen, du hast es gesehen. Aber du verdammter, hochmütiger Bursche bist einfach weitergefahren, wie?«

      Was ist das? denkt Cliff verstört. Soll das ein neuer Trick sein? Wo war das Schild?

      »Ein Schild? Was für ein Schild?«

      »Er hätte es sehen müssen«, meldet sich Tyler. Daß er genauso lügt wie Howard Vance, kann Cliff nicht ahnen. »Der verdammte Kerl ist einfach weitergefahren. Ich habe doch beobachtet, wie sie miteinander geredet haben, als sie vorbeifuhren.«

      »Lüge – du lügst!« stößt Cliff hervor und spürt im nächsten Moment, wie der Ruck ihm die Arme an den Leib preßt. Tyler reißt ihn fluchend einige Schritt weiter über den Sand. Jetzt meldet sich auch der Schmerz in Cliffs Rücken wieder. Ein Ast ist ihm durch die Jacke in den Rücken gedrungen und hat eine heftig blutende Wunde hinterlassen. Es brennt dort wie Feuer.

      »Sage nie wieder, daß ich lüge!« faucht ihn Tyler an. »Seit gestern steht dort vorn am Weg, wo er sich zur Furt und zur Brücke gabelt, das Schild, Mister. Die Buchstaben darauf sind groß genug, daß sie selbst ein Halbblinder lesen kann. Links vom Schild beginnt das Gebiet der Vance-Ranch. Hast du das vergessen, Mister?«

      Das Gebiet der Vance-Ranch, denkt Cliff bestürzt. Er hat recht, der Hundesohn, er hat wirklich recht. Dort fängt Big Jims Land an. Großer Gott, das ist es also. Sie haben einen Grund gesucht, um über uns herzufallen. Und es war nicht schwer für sie, einen zu finden.

      »Jetzt weiß ich es«, sagt Howard Vance grinsend und spuckt dicht neben Cliff in den Sand. »Schlau geworden, Thayer? Ja, mein Freund, wir haben gestern ein Schild aufgestellt und das Land gesperrt, auch die Brücke. Es ist verboten, über unser Land zu reiten, zu gehen oder zu fahren. Dieselben Schilder stehen überall an unserer Weidegrenze. Und weißt du weshalb, du Halunke? Weil uns dauernd einige Rinder verschwinden. Wir haben es satt, uns bestehlen zu lassen. Wer jetzt noch auf unser Land kommt, den erwischt eine Kugel ohne Anruf. Eigentlich hätten wir euch niederschießen können, und vielleicht wäre das auch das beste gewesen. Könnte sein, daß dann die verdammten Viehdiebstähle aufgehört hätten, oder?«

      Einen Moment verschlägt es Cliff Thayer die Sprache. Dann aber kommt er mit dem Oberkörper hoch, starrt Howard Vance wild an und sagt wutschnaubend: »Du verkommener Strolch! Niemand nennt einen Thayer einen Viehdieb. Sieh dich bloß vor, Mann!«

      »Eure Herde soll doch zugenommen haben im letzten Jahr, stimmt’s?« erkundigt sich Tyler höhnisch. »Boß, hat er dich einen verkommenen Strolch genannt?«

      »Ich hörte so was«, gibt Vance zurück. »Kühle ihn ab, damit er sich überlegt, ob er mich noch mal beschimpft.«

      Tyler reitet sofort an. Es geht denselben Weg zurück. Wieder ist Cliff dem Ersticken nahe. Er bleibt japsend am anderen Ufer liegen und spürt das immer stärker werdende Brennen. Als er sehen kann, blickt er an sich hinab und entdeckt, daß ihn Tyler durch ein Stachelgestrüpp geschleift hat. Daher das Brennen.

      Jetzt hört er Hufschlag. Er sieht Kilburn kommen, den alten Bill schwankend vor Kilburns Revolver her taumeln und das Blut an Bills rechter Schulter.

      »Weit genug, hier kannst du bleiben!« sagt Kilburn fauchend. »Setz dich hin, Alter, aber steh nicht ohne Befehl auf, sonst erlebst du was!«

      Er wirft einen kurzen Blick zur Seite. Hinter einem Busch kommen Cole und Dexter Lane hervor. Cole preßt sein feuchtes Taschentuch auf die Nase. Er tränkt es erneut am Flußufer. Dann tritt er neben den alten Bill und wringt das Tuch über dessen Kopf aus.

      »Sieh mich an!« sagt er schrill vor Wut. »Ich kann mich vier Wochen in keinem Saloon mehr blicken lassen, du alter Schurke. Mein Gesicht.«

      »Endlich siehst du mal anständig aus, du pomadierter… Oaaah!«

      Cole holt mit einem brüllenden Wutlaut aus und stößt den alten Mann brutal um. Dann stiert er ihn an und hebt langsam den Fuß.

      »Sagst du noch was? Ich kenne ein paar Tricks, die du nicht überstehst, ohne alle Sünden zu beichten, du alter Teufel. Gleich bekommst du…«

      »Laß ihn, Cole.«

      »Verflucht, er regt mich auf«, sagt Lane aufgebracht. »Boß, er treibt mir die Galle ins Blut.«

      »Du hast es gehört«, sagte Vance scharf. »Genug mit ihm aufgehalten. Ihm passiert nichts, er ist nur ein Handlanger der Thayers. Hast du das Schild auch nicht gelesen, Cooley?«

      Innerhalb

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