G.F. Barner Staffel 6 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 6 – Western - G.F. Barner G.F. Barner Staffel

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Junge, dazu bist du nicht schlau genug. Das war Big Jim, wette ich. Und wo hast du diese stinkende Ratte Lemmy Lane­ gelassen? Pflanzt er das Schild gerade ein? Ich kann schwören, dort hat keins gestanden, als wir kamen. Vielleicht ist jetzt aber eins da, he?«

      Wütend macht Dexter Lane einen Satz auf den Alten zu. Kilburn aber hebt den Colt und sagt grollend: »Gehorche, wenn du einen Befehl bekommst, Mister!«

      »Verflucht, du hast mir gar nichts...«

      »Willst du Streit mit mir?« erkundigt sich Kilburn schläfrig. »Dexter, dazu seid ihr alle drei nicht groß genug, wie? Ruhig, mein Freund!«

      Lane dreht sich fluchend um. Er sieht hinten seinen Bruder Lemmy erscheinen. Der kommt zu Pferd an. Er hat an den Händen noch die Spuren trockenen Sandes, bemerkt den warnenden Blick von Dexter und wischt sie an der Hose ab. Dann steigt er ab und grinst.

      »Macht ihn los«, befiehlt Howard Vance. »Thayer, wir wollen freundlich zu dir sein und dich nicht erschießen, obwohl das auf allen Schildern steht. Wenn wir jedoch mit dir fertig sind, wirst du vielleicht wünschen, erschossen worden zu sein.«

      Der alte Bill zuckt unmerklich zusammen.

      Dieser Satan, denkt er voller Zorn, er läßt Cliff zusammenschlagen. Mein Gott, mit dem Revolver hätte Cliff eine Chance gegen sie gehabt, mit den Fäusten nie. Sie machen ihn fertig, er kann sich doch nicht richtig wehren.

      *

      »Verkaufst du jetzt?«

      Die Stimme ist weit weg, sie dringt durch das immer stärker werdende Rauschen in seinen Ohren.

      »Verkaufst du jetzt?«

      Jemand rüttelt ihn. Für Sekunden starrt er in Dexter Lanes Gesicht und denkt wieder an Tyler. Der liegt irgendwo und kann immer noch nicht aufstehen. Haben sie gedacht, daß er den linken Arm nicht mehr bewegen könnte? Sicher, viel Kraft hat er nicht in diesem Arm. Aber steifhalten kann er ihn. Und sich dann blitzschnell drehen. Dann wirkt der Arm wie eine Keule. Das haben sie nicht gewußt, aber gesehen haben sie, wie der Krüppel plötzlich lossprang und sich drehte. Sie begriffen es erst, als Tyler einen gurgelnden Laut ausstieß und wie ein Klotz zu Boden kippte.

      Dort drüben steht Lemmy Lane, das rechte Auge ist geschwollen, mit dem sieht er nicht mehr viel. Der hat auch nicht damit gerechnet, daß der Krüppel Cliff nicht nur halblahm, sondern in erster Linie ein Thayer ist.

      Sekundenlang hat Cliff an seinen Vater gedacht und an dessen ständiges Gerede von Härte und Kampf, auch wenn man dabei sterben kann. Gewußt hat auch der Cliff Thayer nie, daß er so kämpfen könnte. Doch er hat es getan, und wie er es getan hat. Lemmy fehlen zwei Zähne, die klickern nun in seinem Magen herum.

      »Wirf ihn hinein, Cole.«

      Die Welt dreht sich, denkt Cliff Thayer. Ist verdammt lustig heute, würde Dad gesagt haben.

      Es klatscht um ihn. Das Wasser ist noch kalt, und der Wind ist es auch. Als sie ihn herausfischen, schnattert er tüchtig. Schließlich steht er wieder. Jemand hält ihn von hinten. Von vorn wagt das keiner mehr, seitdem Dexter Bekanntschaft mit Cliff Thayers lahmen Bein gemacht hat.

      »Thayer, verkaufst du jetzt endlich?«

      Cliff spuckt aus.

      »Dreckskerl, ich verkaufe nie.«

      Rumms, da kommt was. Und gleich noch eine Ladung. Die verdaut er nicht mehr. Er liegt am Boden und hört wie durch Watte: »Hört auf, hört auf, ihr bringt ihn ja um, ihr Halunken! Er kann doch gar nicht verkaufen.«

      »Halt den Mund, Alter!« faucht Cliff, »sei doch still!«

      Ob Bill das hört?

      »Was war das, er kann nicht verkaufen? Die Pest, packt den Kerl! Und jetzt sieh her, Cooley, sieh genau her! Ich binde ihn ans Lasso. Und redest du nicht, dann geht es weiter. Rechne dir aus, was am Ende davon übrig ist, Mann. Also, wie war das, er kann nicht verkaufen?«

      »Macht Schluß, hört doch auf, dann rede ich!« stöhnt der alte Bill. »Das – das kann ich nicht mehr mit ansehen. Kilburn, du Schurke, wenn ich doch nicht deinen Colt im Nacken hätte.«

      »Den kannst du gleich noch mal über den Schädel bekommen, wenn du wieder zu ihm hinrennen willst«, droht Kilburn eisig. »Spuck es schon aus! Weshalb kann er nicht verkaufen, he?«

      »Weil – weil ihm die Ranch gar nicht gehört.«

      »Waas?«

      Howard Vance läßt das Lasso fallen. Der feige Strolch hat sich abseits gestellt, als seine rauhen Burschen mit Cliffs Behandlung anfingen, um bloß nichts abzubekommen. Er packt den Alten am Hemd.

      »Mensch, mach’s Maul auf! Ihm gehört nichts? Bist du verrückt, du alter Trickser.«

      »Ich sage die Wahrheit, Vance. Die Ranch gehört Ray Thayer, nicht ihm. Er kann ohne Ray gar nichts machen.«

      Einen Moment steht Vance wie vom Schlag getroffen neben dem Alten. Dann aber packt er wieder zu und reißt ihn auf die Beine.

      »Mann, heraus damit! Wo ist Ray? Wo ist der Kerl?«

      »Das weiß keiner«, antwortet Old Bill wahrheitsgemäß. »Niemand hat es jemals erfahren. Als er damals wegging, warf ihn der Alte hinaus: Ray sagte, er würde nie wieder in dieses Land kommen. Gemeldet hat er sich auch nie.«

      »Du lügst, Mensch. Der sollte sich nicht mehr gemeldet haben? Los, sage es! Wo steckt er?«

      »Zuletzt soll er in Oregon gewesen sein, aber sicher ist das nicht. Kam mal einer hier vorbei, der sagte es. Wir haben nach Salem geschrieben, in der Gegend soll er gewesen sein. Der Sheriff in Salem soll nach ihm forschen, aber bis jetzt haben wir noch keine Nachricht von ihm oder Ray bekommen. Mehr wissen wir nicht. Vielleicht ist Ray längst tot.«

      Ich werde diesem Strolch mitten ins Gesicht lügen, denkt der Alte voller Grimm.

      »Ray war wie der alte Nat«, erzählt er weiter. »Stur wie ein Büffel. Wenn der mal was gesagt hat, dann bleibt er auch dabei. Er hatte es satt damals. Sie stritten sich, der alte Nat und Ray. Hätten sich bald geschlagen, so war das. Vielleicht kommt er gar nicht mehr, ich kenne die Thayers doch.«

      »Mensch, das kann wahr sein«, sagt Vance fast überzeugt. »Also, ihr wißt genau, wo er ist. Das ist gut. Und verkaufen kann Cliff nicht? Na gut, ob ihr verkauft oder nicht, morgen besetzen wir die Südweide. Und versucht ihr dann was, kostet es euch allen den Hals. Laßt ihn liegen, den Narren.«

      Sie blicken auf Cliff hinab, der sich nicht mehr rührt, als sie zu ihren Pferden gehen und aufsitzen. Einmal noch sieht sich Howard Vance nach dem alten Bill um.

      »Die ganze Mannschaft treibt unsere Herde auf«, sagt Vance grimmig. »Wir stellen Wachen auf. Wer sich nähert, bekommt eine Kugel, Cooley. Verstanden?«

      »Sicher«, antwortet Old Bill. »Versuch mal, ob ihr sie kaufen könnt. Die Bodenbehörde wird verdammt bohrende Fragen stellen.«

      Vance lacht nur höhnisch.

      »Du Narr«, stößt er verächtlich hervor. »Was weißt du davon, was man mit Geld alles anstellen kann, he? Man kann alles kaufen, Mister.«

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