Die Totenbändiger - Äquinoktium - Die gesamte erste Staffel. Nadine Erdmann
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Читать онлайн книгу Die Totenbändiger - Äquinoktium - Die gesamte erste Staffel - Nadine Erdmann страница 62
»Keine Ahnung! Vielleicht, weil ich ätzende Träume habe, bei denen ich starr vor Angst bin, ohne, dass ich überhaupt weiß, was ich geträumt hab?«, gab Cam entnervt und mit einer gehörigen Portion Zynismus zurück. »Oder weil ich ständig unruhig und nervös bin, und es dafür keinen vernünftigen Grund gibt? Oder weil Vollmond und Unheilige Nächte mich halb wahnsinnig machen? Such dir was aus! Es fühlt sich alles beschissen an! Warum sollten also irgendwelche bescheuerten Superkräfte etwas Gutes sein?«
»Cam, du hast keine Superkräfte. Du bist einfach nur ein ziemlich starker Totenbändiger. Das warst du schon immer.«
Aufgebracht kickte Cam auch seinen zweiten Schuh durchs Zimmer. »Ja, aber keiner weiß, warum meine Kräfte so stark sind, weil keiner weiß, was mit mir passiert ist!«
Seufzend trat Gabriel einen Schritt auf seinen Bruder zu. »Aber deswegen sind deine Kräfte doch nichts Schlechtes. Was man dir als Kind angetan hat, war grausam und es ist absolut unentschuldbar. Aber es macht dich nicht zu einem schlechten Menschen oder einer Gefahr für andere. Und falls diese Experimente dazu geführt haben, dass deine Totenbändigerkräfte sich stärker ausgeprägt haben als bei anderen, hat dir das in dieser schrecklichen Nacht, als Thad dich gefunden hat, vermutlich das Leben gerettet. Deine Kräfte sind also etwas verdammt Gutes. Und du hast sie all die Jahre immer weitertrainiert und gefestigt und noch stärker gemacht. So stark, dass du den Schatten vorhin wahrscheinlich auch ohne Ella hättest besiegen können. Das ist überhaupt nichts Schlechtes, sondern etwas, auf das du stolz sein kannst. Ich bin es auf jeden Fall. Und falls du dich entschließen solltest, nach der Schule zu uns in die Spuk Squad zu kommen, würde ich dir jederzeit und ohne zu zögern mein Leben anvertrauen.«
Cam konnte ihn nur stumm anschauen und hatte keine Ahnung, was er dazu sagen sollte.
Doch Gabriel schien auch keine Antwort von ihm zu erwarten. Er zog in bloß kurz in seine Arme und schob ihn dann Richtung Tür. »Und jetzt solltest du wirklich duschen gehen. Sonst fängst du dir womöglich noch einen Männerschnupfen ein und du weißt ja: Der kann tödlich sein.«
Gemeinsam traten sie auf den Flur hinaus und wären fast mit Jules zusammengeprallt, als der die Treppe hochgestürmt kam.
»Shit, was ist denn mit dir passiert?«, fragte er erschrocken, als er Cam sah.
»Kleine Auseinandersetzung mit einem Schatten«, antwortete Gabriel. »Cam und Ella fanden es nicht okay, dass das Biest Lily und Sam töten wollte.«
Jules’ Augen weiteten sich. »Ernsthaft?«
Cam hob die Schultern und nickte.
Gabriel grinste. »Super-Cam hat den Schatten aber gnadenlos plattgemacht und Sammy danach das Leben gerettet.«
Cam verdrehte die Augen. »Echt jetzt?« Er runzelte die Stirn. »Und war ich vorhin nicht noch Spider-Cam?«
Lachend strubbelte Gabriel ihm durch die feuchten Haare. »Wie wäre es mit Super-Spider-Cam?«
Planlos, was zwischen den beiden gerade abging, hob Jules eine Augenbraue.
Cam verdrehte nur erneut die Augen. »Frag nicht.« Dann trollte er sich ins Badezimmer.
Jules sah ihm hinterher und blickte dann zu Gabriel. »Hat er wirklich einen Schatten plattgemacht?«
»Yep.« Gabriel klopfte ihm kurz auf die Schulter und ging dann zur Treppe. »Beeil dich. Ich verspreche dir, die Sache wird das Gesprächsthema Nummer eins beim Abendessen.«
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