Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 105
»Dort gibt es so viel Wasser«, sagte der Yura, »aber ihr sperrt es aus. Hier drin ist es völlig trocken. Warum?«
»Um die Bewohner zu schützen«, erklärte Rico.
»Vor dem Leben?«
»In dieser Tiefe würde der Wasserdruck alles töten.«
»Also könnte ich hier stehen und durch die Kuppel sehen, das Wasser vor Augen, und dabei vertrocknen?«
»Ja«, sagte Rico. »So funktionieren organische Lebewesen. Aber ich hätte eine Lösung für zumindest dieses kleine Problem anzubieten. Wenn Yura sich außerhalb von Wassergebieten bewegen, befeuchten sie die Kleidungsstreifen, richtig?«
»Das stimmt.«
»Man könnte es leicht optimieren zu einem ständig Feuchtigkeit spendenden Anzug. Ich kann einen der Wissenschaftler beauftragen, einen solchen ...« Rico zögerte kurz. »... Humidoranzug zu entwickeln, wenn ihr euch für grundlegende Messungen und Analysen zur Verfügung stellt.«
Die Augen des Yura traten ein wenig mehr aus dem Zentralleib hervor. »Warum nicht?«
*
»Hier!« Rico deutete auf einen Arkoniden, der scheinbar tatenlos an seinem Schreibtisch saß und ins Leere starrte. »Er ist der Richtige, um einen Anzug zu entwickeln.«
»Bist du sicher?«, fragte Amalia. »Er sieht so aus, als würde er ...«
»... seine Zeit verschwenden?«, beendete der Roboter den Satz. »Das täuscht.« Er stellte sich neben den Arkoniden und legte ihm die Hand auf die Schulter. »Zandra!«
Der andere schüttelte leicht den Kopf, blinzelte mehrmals und löste ein fingernagelgroßes Metallplättchen von seiner Schläfe. »Oh. Ich habe gerade am Problem des intermittierenden Antriebs für den Unterwassertransport in großen Tiefen gearbeitet.«
»Entschuldige die Störung.« Rico deutete auf seine Begleiter. »Homer G. Adams dürftest du kennen. Dies ist Amalia Serran, und die beiden nichtmenschlichen Wesen gehören zum Volk der Yura. Du sollst ein kleines Problem für sie lösen.«
Er trat er einen Schritt zurück und wies auf den Arkoniden. »Zandra da Gielor wird sich um euch kümmern.«
»Wir fühlen uns unsicher«, sagte einer der Yura. »Wir wären dankbar, wenn du ebenfalls bei uns bleibst, Amalia.«
»Ich?«, fragte sie, um sofort zu ergänzen: »Selbstverständlich.«
Rico und Adams gingen allein weiter und zogen sich an einen ungestörten Ort zurück – obwohl es zunächst nicht so wirkte, da nur an einer Seite eine gerade einmal kopfhohe Trennwand aufragte. Sonst blieb alles offen, zumindest optisch.
Rico aktivierte einen Energievorhang. »Das Feld erlaubt niemanden, uns zu sehen oder zu hören. Stört dich der Blick nach draußen? Ich könnte es auch für uns undurchsichtig schalten.«
»Kein Problem«, versicherte Adams.
»Du hast darum gebeten, mit mir zu sprechen.«
»Ich bitte dich, den Yura Asyl zu bieten – so lange, bis sich eine andere Lösung bietet. Ich weiß nicht, wie sich die Dinge entwickeln.«
»Wieso fragst du mich das? Wäre dieses Anliegen nicht beim Bürgermeister von Neu-Atlantis besser aufgehoben? Ich überlege zwar, in einigen Jahrzehnten oder Jahrhunderten für dieses Amt zu kandidieren, nachdem der Aufbau der Technikschmiede abgeschlossen ist, jedoch ...«
»Ich wende mich an dich, weil du Bereiche kennst, die nicht unbedingt ... offiziell sind. Verstecke, die Agenten der Topsider nicht finden werden.«
»Du glaubst, sie haben Undercoveragenten auf Terra?«
Wie gerne hätte Adams darauf eine definitive Antwort gegeben. »Ich rechne damit, aber wir wissen nicht mehr. Auch nicht der TLD.«
»In der anderen Sache täuschst du dich natürlich nicht«, gab Rico unumwunden zu. »Ich kenne Winkel in Neu-Atlantis, die außer mir niemand je gesehen hat. Die wenigsten davon eignen sich allerdings, zwei Lebewesen dort zu verstecken.«
»Nur für den Notfall. In einem ...« Homer G. Adams grinste. »... Humidoranzug überleben die beiden Yura doch sicher für eine gewisse Zeit.«
»Dieser Auffassung schließe ich mich an.«
»Also ...«
»Ja, ich werde mich um sie kümmern. Aber ich bin unhöflich.« Rico ging zur Wand und legte die Hand auf eine Sensorfläche. Aus dem Boden fuhr ein Stuhl. »Ich neige dazu, die Bedürfnisse meiner menschlichen Gesprächspartner zu vergessen.«
»So alt bin ich noch nicht«, stellte Adams klar, was ihn nicht daran hinderte, sich trotzdem zu setzen.
»Warum sind die Yura hier, und wo liegen die Gefahren für sie?«, fragte Rico.
Der Advisor gab eine knappe Erklärung. »Das Gespräch mit den Topsidern von Neu-Atlantis ist nicht gut gelaufen. Sie stellen unmissverständlich klar, dass sie nicht gegen Terras Interessen handeln werden ... aber ebenso wenig gegen die ihrer hiesigen Brüder. So nennen sie die Topsider des Sternengeleges. Ich hatte gehofft, in ihnen womöglich Verbündete zu finden. Jemanden, der als Vermittler dienen kann.«
»Da vermag ich möglicherweise weiterzuhelfen.«
»Oh«, machte Adams.
»Einer meiner Wissenschaftler ist Topsider. Ein Mathelogiker und Linearraum-Philosoph. Er arbeitet auf der Grundlage von onryonischen Erwägungen und ... aber das tut nichts zur Sache. Carmo-Wirktar ist ein offener Geist und hat einen wachen Verstand.«
»Ich wäre dir für ein Treffen dankbar.«
»Betrachte es als erledigt. Wann kommt die topsidische Militärchefin an?«
»Peran-Gord wird morgen vor dem Solsystem eintreffen – falls sich ihre Schiffe nicht längst getarnt in der Nähe befinden. Der Resident hat das Gespräch allerdings auf übermorgen geschoben. Zwölf Uhr mittags.«
Rico lachte. »High Noon.«
»Vielleicht kennen nur noch wir beide diesen Ausdruck und seine Bedeutung«, meinte Adams.
»Wir sind eben Überbleibsel aus einer anderen Zeit«, sagte der Roboter, und er klang ein wenig melancholisch.
Oder traurig?
*
Als Peran-Gord Neu-Atlantis besuchte, veränderte sich vieles.
Es war der Anfang der Ereignisse, die bis in die Gegenwart weisen, und wenn die Bilder meiner Erinnerung einmal diesen Pfad betreten, werden sie ihn bis zum Ende verfolgen.
Davor allerdings muss ich mich an etwas anderes erinnern, um abschließen zu können. Es lässt sich nicht länger vermeiden, obwohl es zehn