Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

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unerschütterlichen Optimismus. Vor allem aber ihre Freude, endlich nach Hause zu ihren Familien und Freunden zurückzukehren.

      Auch Rhodan teilte diese Vorfreude. Er dachte an Thora, an Thomas und Farouq. Mehr als alles andere wünschte er sich, sie wieder in die Arme zu schließen.

      »Normalraumwiedereintritt in zehn Minuten«, gab die Erste Offizierin Gabrielle Montoya über Bordkom bekannt. Überall auf dem Raumschiff, vom Maschinenraum bis zur Krankenstation, machten sich die Frauen und Männer bereit, falls die Technik doch noch einmal versagte und ihnen eine neuerliche Katastrophe blühte.

      Die letzten Minuten des Flugs verstrichen in gespanntem Schweigen. Rhodan trat hinter den Sitz von Kommandant Conrad Deringhouse und beobachtete die Bewegungsmuster der imaginären Quallen im Holo, die so oft schon Schwierigkeiten mit dem Triebwerk angezeigt hatten. Die Illusionen wirkten transparent und unscharf wie die ferneren Luftbläschen in einem Wasserglas.

      Dann hauchten die Projektoren dem Libraschirm ein letztes Mal Atem ein, und im selben Moment stieß Kosum ein bedauerndes Seufzen aus wie ein Schläfer, der nur widerwillig erwachte. Der Schneeklang verwehte, und das Licht in der Zentrale hellte sich auf.

      »Ende der Superposition«, meldete Montoya.

      »Bericht!«, erbat Deringhouse, und in Windeseile gingen die Statusmeldungen der einzelnen Stationen ein. Die Versprechen der Oproner hatten sich erfüllt: keine Schäden außer dem erwarteten Verschleiß – sofern man das totale Versagen aller Überlichtsysteme noch als Verschleiß bezeichnen mochte. Entgegen der insgeheim gehegten Befürchtung war es jedoch zu keinem weiteren Unglück mehr gekommen. Der Traum vom Linearantrieb starb nicht mit einem Knall, sondern verwehte mit einem stillen Abschied.

      »Es ist vorbei«, sagte Kosum und zog sich die SERT-Haube von seiner rostroten Mähne. »Wir sind wieder im Solsystem.« Offenbar hatte der Emotionaut beschlossen, dass man seine Fähigkeiten für den restlichen Flug mit Unterlicht nicht mehr brauchte. Der große Mann schwang die Beine von der Liege und sah sich blinzelnd um, als wüsste er nicht recht, wo er sich befand. »Ich glaube, wir kriegen gleich Besuch«, setzte er noch hinzu.

      »Wir werden angefunkt!«, bestätigte Pérez. »Es ist die SAN DIEGO. Kommandantin Rushmore für Perry Rhodan.«

      »Stellen Sie sie durch«, bat Rhodan und nahm Haltung an. Sie hat nicht meinen Rang genannt, registrierte er. Wenn er sich nicht sehr täuschte, war die SAN DIEGO eins der Kampfschiffe, die er bei dem überstürzten Aufbruch des Experimentalraumers vor zweieinhalb Monaten zur Umkehr gezwungen hatte. Damals hatte Rhodan geblufft und behauptet, er allein habe die FANTASY entführt und das Leben der ganzen Besatzung stünde auf dem Spiel. Es war keine sehr glaubhafte Lüge gewesen, aber sie hatte die nötigen Sekunden erkauft, um zu entkommen.

      Egal wie die neuen Befehle der Kommandantin lauteten – diese Unterhaltung konnte keinen erfreulichen Verlauf nehmen.

      »Rhodan hier«, sagte er. Im Kommunikationsholo erschien das Gesicht einer hageren Frau mit grauem Haar, die ihn streng musterte. »Wir sind gekommen, uns zu stellen.«

      »Dann desaktivieren Sie alle Waffen- und Verteidigungssysteme, und folgen Sie uns mit zwanzig Prozent Lichtgeschwindigkeit zur Lunar Research Area. Betrachten Sie dies als direkten Befehl von Administratorin Michelsen und Systemadmiral Bull! Sie haben sich für schweren Diebstahl, die Gefährdung von Flottenmitgliedern, Missachtung des Rats und eine Reihe weiterer Delikte zu verantworten. Jeder Versuch, sich uns zu widersetzen, wird schwerwiegende Konsequenzen haben.«

      »Verstanden«, sagte Rhodan, ohne zu zögern. Ein geschickter Schachzug, Reginald Bull in diese kleine Rede mit einzubeziehen. Rhodan hatte keine Fürsprecher mehr auf der Erde, sollte das heißen. Er hegte keinen Zweifel daran, dass Reg das anders sah ... war sich aber ebenso gewiss, dass seinem ältesten Freund keine andere Wahl blieb. Davon abgesehen, war es immer Rhodans Absicht gewesen, für seine Taten geradezustehen. »Du hast die Kommandantin gehört«, wandte er sich deshalb an Deringhouse, ehe dieser sich auf Diskussionen einließ.

      Grimmig gab der alte Kommandant Laura und Sophie ein Zeichen, und die beiden NATHAN-Interpreterinnen, die mit den Systemen der FANTASY so vertraut waren wie kaum jemand sonst, übernahmen die Steuerung.

      »Weitere Schiffe sind auf dem Weg«, meldete Pérez. »Sie meinen es wirklich ernst.«

      »Wir bieten ihnen keinen Vorwand für Ärger«, machte Rhodan klar. »Wir gehen mit – freiwillig und erhobenen Hauptes, mit großem Geleit.« Die Männer und Frauen ringsum tauschten Blicke. Offenbar war Rhodan nicht der Einzige, der gerade das Gefühl hatte, in Handschellen abgeführt zu werden.

      Die SAN DIEGO und ihre Begleitschiffe eskortierten die FANTASY bis in den von Transitionsdämpfern geschützten Bereich rings um Terra und weiter zum Erdmond. Keine Viertelstunde nach der Ankunft im Solsystem setzte der Experimentalraumer zur Landung in demselben Hangar an, aus dem Schiff und Mannschaft damals geflohen waren.

      Sie hatten wieder den Ausgangspunkt ihrer Reise erreicht.

      Rhodan sah zum MINSTREL hinüber – der schwebenden, aus vielen kleinen Metallkuben bestehenden Sphäre, die den Flug in NATHANS Auftrag begleitet hatte. Wusste die Hyperinpotronik schon, dass sie zurück waren? Mit Sicherheit. Es deutete vieles darauf hin, dass NATHAN die ganze Reise über im Hintergrund die Fäden gezogen hatte.

      Die FANTASY sank durch den weiten Vertikalschacht in den lunaren Untergrund hinab und setzte mit sanftem Stoß auf dem Hangarboden auf.

      Rhodan warf einen letzten Blick in die Runde. »Danke«, sprach er, weil er nicht wusste, was sonst noch blieb. Es kam nicht häufig vor, dass ihm die Worte fehlten. »Für alles.« Dann machte er kehrt und verließ die Zentrale, begab sich ins Heck zur Hauptausstiegsrampe, um sich dem Unvermeidlichen zu stellen.

      Als er sah, wer draußen am Fuß der Rampe auf ihn wartete, wurde ihm einen Moment lang schwer ums Herz. Reginald Bull war unrasiert und hatte in den vergangenen Wochen offenbar ein paar Pfunde zugelegt. Rhodan erinnerte sich noch deutlich, wie sie bei ihrem Abschied böse Worte getauscht hatten, halb im Spaß, halb im Ernst. Bull war wütend gewesen, weil Rhodan Bulls Hilfe zwar unter Protest angenommen, ihm aber die Mitreise verwehrt hatte. Rhodan bedauerte seinen Entschluss jedoch nicht, auch nicht im Nachhinein.

      Sobald Bulls Blick auf seine beiden Töchter fiel, die hinter Rhodan auf die Heckschleusenrampe traten, hellte sich seine Miene auf.

      »Laura!«, rief er. »Sophie!«

      Die beiden Frauen eilten an Rhodan vorbei und fielen ihrem Vater um den Hals, der in der zweifachen Wolke roter Locken beinahe verschwand. Rhodan wartete geduldig, wollte diesen Moment nicht stören. Gerade Sophie hatte eine Menge durchgemacht und erst kürzlich ihr Sprechvermögen wiedererlangt. Rhodan empfand tiefe Dankbarkeit – er hätte seinem Freund nicht unter die Augen treten können, hätten seine Töchter bleibenden Schaden erlitten.

      Er fragte sich, wo Thora und seine Söhne steckten. Hinter Bull scharten sich mehrere Raumsoldaten, die Waffen im Holster, doch die Gesichter so hart, dass kein Zweifel an ihrer Entschlossenheit bestand. Und vom Ende der Halle näherte sich ein Mann, den Rhodan schon lange nicht mehr gesehen hatte, an dem die Jahre jedoch anscheinend spurlos vorübergingen: Leibnitz, der geheimnisvolle Schiffbrüchige aus Andromeda, der inzwischen zum Sprecher NATHANS und Majordomus der Lunar Research Area, der LRA, avanciert war. Hinter ihm schwebte nicht minder mysteriös die Posbi Monade, mit der Leibnitz in ständiger quasitelepathischer Verbindung stand. Der MINSTREL glitt lautlos die Rampe hinab und schwebte den beiden entgegen.

      Laura und Sophie lösten sich von ihrem Vater.

      »Hallo,

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