Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 106
*
»Wenn du willst«, sagte Amalia, »stelle ich dir mein Haus in Skiaparelli zur Verfügung, Gershwin.«
Die Worte überraschten Adams, so plötzlich kamen sie. Sie hatten seit einiger Zeit geschwiegen, übersatt von den riesigen Portionen, die der Robotkellner ihnen in der Skybar serviert hatte, die über Atlan Village ihre Runden zog.
»Willst du den Mars verlassen?«, fragte er.
»Mir bleibt keine andere Wahl.«
»Wie meinst du das?«
Amalia legte die Hände vor der Brust zusammen, nestelte mit den Fingern und sah aus, als suchte sie nach den passenden Worten. So kannte Adams sie überhaupt nicht, um eine schlagfertige Antwort war sie eigentlich nie verlegen.
»Erinnerst du dich an unsere Abmachung?«, fragte sie schließlich.
»Welche ...« Er sprach den Satz nicht zu Ende, denn etwas lag in ihrem Blick, das ihn die Wahrheit erkennen ließ.
Sie saßen einander gegenüber, und der Tisch war zu groß, als dass er nach ihrer Hand hätte greifen können. Er lehnte sich zurück, dass die Stuhllehne knarzte.
»Du trägst einen Zellaktivator, ich gehe zuerst, klare Sache«, sagte Amalia. »Ich hätte mir ein paar Jahre mehr gewünscht, aber das sucht man sich nicht aus. Ich habe kein schlechtes Gewissen, obwohl es mir leidtut. Das Leben mit dir war verflixt aufregend.«
»Was ... warum ...«
»Weil ich alt bin, Gershwin.«
»Unsinn!«
»Und krank. Ich wollte dich damit nicht belästigen, denn du kannst ebenso wenig etwas daran ändern wie irgendjemand sonst. Morbus Traenni, benannt nach dem Siganesen, der diesen schleichenden Genverfall entdeckt hat. Eine nicht gerade schmeichelhafte Ehre, finde ich, wenn das Vermächtnis darin besteht, dass eine tödliche Krankheit den eigenen Namen trägt.«
Adams hatte das Gefühl, in einen Abgrund zu fallen.
»Tu mir einen Gefallen«, sagte Amalia, »und sorg dafür, dass man irgendein Raumschiff nach mir benennt. Ein schönes Schiff, das vielleicht Welten entdeckt oder Terra rettet und heldenhafte Kommandanten hervorbringt. Und sei nicht traurig. Wir wussten, dass es irgendwann so weit ist.«
»Aber noch nicht jetzt«, sagte er hilflos.
Sie lächelte. »Uns bleiben einige Wochen. Mit etwas Glück sogar Monate. Allerdings wird es am Ende hässlich, denn ich lasse mich nicht von irgendwelchen Drogen abschießen und von Maschinen ein paar qualvolle Tage länger am Leben halten. Du musst dir das nicht antun.«
»Ich will aber.«
»Ich weiß.«
»Danke«, sagte er.
»Wofür?«
»Für die Jahre, die du seit deinem Gleiterunfall mit mir verbracht hast.«
»Gershwin?«
Er sah sie an.
»Du stellst dir Fragen, und das ist gar nicht übel. Du willst wissen, was das Dyoversum ausmacht, wieso dieser Zwilling nach so ewiger Entwicklung so verblüffend unserer Heimat gleicht. Was die beiden Hälften verbindet. Und tausend Dinge mehr.«
Sie trank den letzten Schluck Wein, der rot in ihrem Glas schillerte. »Aber du brauchst Ruhe. Möglicherweise ist es gar nicht gut, alles zu wissen, Gershwin. Manches darf ein Rätsel bleiben. Wie der Tod. Wir können die Zeit nicht betrügen. Nicht mal du kannst das. Ich bin gespannt, was auf mich wartet.
Und vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder.«
»Ja«, sagte er und wusste nicht, ob er es glauben sollte. »Vielleicht.«
*
Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder, dachte Homer G. Adams.
Er war kein spiritueller Mensch, war es nie gewesen, und er hatte an vielen Gräbern gestanden. Aber nie hatte er sich diese Frage so deutlich gestellt: Sehen wir uns eines Tages wieder?
Es gab Momente, da fiel es leicht, es für möglich zu halten. Da wurde man dazu verführt, egal, ob es einer logischen Erwägung entsprach. Nicht umsonst glaubten viele Menschen daran.
Amalia Serran war nicht die erste Frau, die er in seinem Leben geliebt hatte, aber sie hatte ihn geprägt, tat es immer noch, und die Beziehung mit ihr hatte ihn verändert.
Sie hatte nicht auf Terra begraben werden wollen, und nicht auf dem Mars, auf diesem Mars, wo sie von Gründung der Stadt Skiaparelli an gelebt hatte. Stattdessen hatte sie NATHAN gebeten, für die Urne, in der ihre Asche lag, eine Bronzehütte im Ylatorium zu erhalten.
Die Hütte lag in Blicknähe des arkonidischen Kelchbaus, der das Institut zur Erforschung des Dyoversums beherbergte, und Homer G. Adams überlegte, sich im Kelch einzumieten.
Vielleicht würde er es tun.
Vielleicht.
10.
Verschwinden
Drei TARA-C-Maschinen flogen durch die lodernde Feuerwand rund um die zerfetzte Eingangstür. Nach dem ersten Schuss hatte sich der Raum automatisch verschlossen und war deshalb mit brachialer Gewalt gesprengt worden.
Rhodans SERUN baute einen Schutzschirm auf, genau wie bei Farye und Iwán. Sloud Silverman und der TLD-Agent Gorin Palotta wurden ebenfalls von einem flirrenden Energiefeld umgeben – wo auch immer sie die dazu nötige Technologie bei sich trugen. Rico hingegen leuchtete matt aus sich selbst heraus; seine metallene Haut wirkte wie elektrisiert.
Nur Ammun-Si blieb ungeschützt. Die Leiche des Topsiders Grechta-Tsurg lag vor dem Suspensionsalkoven. Seit dem tödlichen Schuss waren erst wenige Sekunden vergangen.
Rhodan schaltete um und hastete zu dem Ara. Er weitete den Schutzschirm über ihn aus und rettete ihm damit das Leben.
Ein grell leuchtender Strahlerschuss schlug in den Schirm.
Rhodan riss einen Strahler hoch und feuerte auf die einstürmenden TARA-C-Roboter, genau wie Sloud Silverman.
Eine der Maschinen explodierte – sie hatte keinen Schutzschirm aktiviert, warum auch immer.
Die Druckwelle schmetterte einen zweiten TARA gegen den Türrahmen. Ein Stück brach heraus und sirrte durch die verpuffende Feuer- und Rauchwand. Ein Aggregat an der Seitenwand barst. Ein Blitz zuckte in den Raum, schlug in Faryes Schirm und verästelte sich.
»Aufhören!«, schrie eine Stimme über den Lärm. Gorin Palotta trat vor den Alkoven. »Jede weitere Explosion kann den Alkoven zerstören.«
Rhodan fiel sofort auf, dass die TARAS verharrten, als hätten sie auf Palottas Befehl gehört.
Nein