Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

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Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

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Ahnung. Aber für mich existiert er nicht mehr. Ziemlich hässliche Sache, die er sich geleistet hat.«

      »Tut mir leid.«

      »Mir auch.«

      Der Start in die zweite Etappe war schon vor dem Aufbruch von Terra bestens vorbereitet worden. Er kostete nur den Austausch etlicher Aggregate – wobei nur bei der Größe und den Kosten der Maschinen zu harmlos klang. Dennoch, die Techniker der STARDUST schafften es, das Schiff in weniger als einer halben Stunde startklar zu machen und auf die nächste, erneut neun Lichtjahre währende Reise zu schicken.

      Der zweite und letzte Wechsel würde einige Mühe mehr bereiten, weil weite Teile des Triebwerks gewartet und voraussichtlich repariert werden mussten. Im Wegasystem angekommen, würde vor der Rückkehr eine längere Phase anstehen, in der die Techniker die Sonnenenergie nutzten, um neue Energie zu tanken. Aber das war Zukunftsmusik. Zunächst galt es, die Hinreise zu bewältigen.

      Adams und Amalia hörten ebenso wie alle anderen im Kuppelraum, wie sich Kommandant Sirius Ellant von ihnen verabschiedete und versprach, sich nach dem Rücksturz in den Normalraum sofort per Hyperfunk zu melden.

      Was auch geschah, allerdings schneller als erwartet. Und nicht vom angepeilten zweiten Zwischenstopp, sondern nur etwa anderthalb Lichtjahre von der letzten Position entfernt – die Beobachter erhielten nur ungefähre Koordinaten.

      Im Hintergrund heulten Alarmsirenen.

      »Etwas ... es hat uns ... aus dem Linearraum geworfen!«, rief Ellant stockend. »Das Schiff ist beschädigt. Ich erhalte Bildaufnahmen von ... nein, das – bei den lepsotischen Sternengöttern, das gibt es nicht!«

      »Reiß dich zusammen, wir brauchen einen klaren Bericht!« Der Missionsleiter stieß diesen Befehl keine zwanzig Meter von Homer G. Adams entfernt aus. Und doch kam es dem vor, als wäre ihm Sirius Ellant weitaus näher – er hing geradezu an den Lippen des Kommandanten.

      Der Hyperfunk übertrug das Bild des entsetzt blickenden Gesichtes. »Es gibt einen Hüllenriss im unteren Bereich der Kugel! Er zieht sich über sechs Decks. Ein Hangar ist völlig zerstört. Der Riss weitet sich aus. Wir versuchen ihn mit Schutzfeldern einzudämmen. Reparaturroboter arbeiten daran. Wir sind nicht aus dem Linearraum gefallen, wir ... ich weiß, es klingt unmöglich, aber es gab eine Kollision.«

      »Im Linearraum?«

      »Eine Manifestation – die Orter haben das Gebilde aufgezeichnet. Es ist wie ein höherdimensionaler Eisberg, der durch den Linearraum treibt. Es ist, als ob die STARDUST das Ding angezogen hätte. Wir sind zusammengestoßen und ...«

      Der Funkkontakt brach ab.

      »Ellant! Kommandant, melde dich!«

      Es blieb still.

      *

      Man hörte nie wieder von der STARDUST.

      Die Positionsangabe beim letzten Hyperfunkkontakt war zu ungenau, um das Schiff – oder sein Wrack – finden zu können. Eine Mission, die den Raumer suchte, konnte erst nach einer Woche fieberhafter Vorbereitung starten und musste schließlich erfolglos abgebrochen werden.

      Das Phänomen, das Kommandant Ellant als Manifestation und höherdimensionalen Eisberg bezeichnet hatte, bestätigte sich allerdings rasch.

      Es fand sich überall.

      Der Linearraum in dem Gefilde, in das es Terra und Luna verschlagen hatte, war davon durchsetzt. Keine Reise über einige Lichtjahre war möglich, ohne auf ein solches Phänomen zu stoßen – pures Glück, dass die STARDUST nicht schon bei ihrer ersten Etappe eine Kollision erlitten hatte.

      Die Linearraummanifestationen schienen Fernreisen gänzlich zu verhindern, doch Terraner hatten sich von Schwierigkeiten noch nie aufhalten lassen.

      Ingenieure entwickelten auf Basis der onryonischen Linearraumtechnologie spezielle Sonden. Diese Lookouts genannten Maschinen ermöglichten es, vor jeder Etappe den Linearraum genauestens abzusuchen, um einen Kurs zu programmieren, der durch das Linear-Labyrinth führte – ein weiterer Begriff, der rasch die Runde machte.

      Trotz dieser Erschwernisse erreichte die Menschheit schließlich 1626 NGZ, nach zwölf Jahren im neuen Solsystem, das Wegasystem.

      Und fand ein totes Sonnensystem vor.

      Alle bekannten Planeten existierten, sogar einer mehr – was die Vermutung aufwarf, dass es diese Welt auch im Einstein-Universum gegeben hatte, sie jedoch in der Vergangenheit zerstört worden war.

      Die Expedition fand zwar Ferrol, zu Hause die Heimat der Ferronen, aber an diesem Ort war es anders. Nirgends in diesem Wegasystem gab es Leben.

      Das Universum blieb still.

      Unbelebt.

      Tot.

      Diese Erkenntnis weckte ein Empfinden, das eine kollektive Depression nährte. Viele fühlten sich einsam, in einem starken, auch unlogischen Maß – umgeben von Menschenmassen auf Terra.

      Doch die Gefühle scherten sich nicht um Logik, und bald breiteten sich Angststörungen wie eine Welle über den Planeten und seinen Mond aus.

      In jener dunkelsten Stunde trat zum ersten Mal der Fremde in Erscheinung.

      *

      Die Menschenmenge ließ sich nicht überschauen. Der gesamte Hydepark war gefüllt, nicht nur dessen nordöstliches Ende – es mussten Hunderttausende sein, die zusammenströmten.

      Der Mann, der Terras traditionsreichsten Rednerort betreten hatte, stand dort schweigend. Er hatte nicht nur eine kleine Bühne, sondern auch eine ganze Batterie von Sonden mitgebracht, die als Lautsprecher und Holoprojektoren fungierten, sodass jeder ihm würde zuhören und ihn sehen können, bis in den letzten Winkel des mehrere Quadratkilometer durchmessenden Parks im Herzen von London.

      Er hatte bereits am Vortag gesprochen, vor den wenigen Leuten, die sich zufällig vor Ort aufhielten und die Muße fanden, stehen zu bleiben und ihm zuzuhören. So verlange es die jahrtausendealte Tradition, die allerdings nicht ununterbrochen gegolten hatte, sondern erst vor etwa einem Jahrhundert von Nostalgikern erneut ins Leben gerufen worden war. Sie hatten den ursprünglichen Namen dieses Ortes wieder populär gemacht: Speakers' Corner. Jeder durfte sich dort seine eigene Bühne mitbringen, reden und Zuhörer um sich scharen.

      Aber niemandem war es jemals so gut gelungen wie diesem Unbekannten, dessen Botschaft mit geradezu hypnotischer Wucht eingeschlagen war. Die Ankündigung seiner Rückkehr hatte sich überall verbreitet und nicht nur Hunderttausende angelockt, sondern auch die Residentin und ihren Advisor.

      Die beiden hatten eine der schwebenden Lounges des Parks gemietet, die dem Besucher, der kräftig in die Tasche zu greifen bereit war, normalerweise eine Parkführung mit allem nur denkbaren Luxus boten. Von perfekter Verpflegung bei lückenloser Information über die Historie der Stadt und ihrer uralten Königshäuser bis hin zur Saunaschaltung hinter von außen blickdichten Dunkelfeldern.

      Noch gab es nur das Holobild des Fremden zu sehen, der schweigend auf der Bühne stand und abwartete. Es blieben wenige Minuten bis zu dem Zeitpunkt, den er als Beginn seiner neuen Rede angekündigt hatte.

      Es war ein Humanoide,

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