Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 38
Lee brach ab, als ein Mann den Besprechungsraum betrat.
Der Neuankömmling zog sofort jede Aufmerksamkeit auf sich, seine Präsenz war überwältigend.
Gabril da Gonozal war ein hochgewachsener Arkonide – auf Terra geboren, also ein Terrarkonide, wie Hanko Lee es bezeichnet hatte – mit zentimeterkurz geschorenen, weißen Haaren. Die Brauen über den roten Augen hatte er abrasiert. Er trug einen eng anliegenden, tiefgrünen Einteiler, der sich an den durchtrainierten Körper schmiegte.
»Meine Herren.« Seine Stimme klang melodiös, fast wie Gesang, ohne dass er dadurch auch nur einen Hauch seiner Würde verlor. »Welche Freude, euch alle zu sehen.«
Da Gonozal kam näher und nickte Hanko Lee zu. »Kommandant.« Danach ging er zu Muntu Ninasoma und reichte ihm die Hand. »Gabril da Gonozal«, sagte er, ehe er sich Rhodan zuwandte. »Ich hörte von deiner Ankunft und konnte es zunächst nicht glauben. Hat sich die Prophezeiung doch noch erfüllt. Ich gebe zu, ich zweifelte daran.«
»Es war nicht einfach, den Weg hierher zu finden.«
»Davon bin ich überzeugt. Wir suchen seit Jahrhunderten einen Rückweg, und obwohl es ein eigenes Institut zur Erforschung des Dyoversums im Gestänge des Pluto gibt, verstehen wir nur so wenig.«
Das Gestänge des Pluto.
Zumindest den ersten Teil dieses Begriffes hatte auch Hanko Lee erwähnt.
»Ich bin sicher, dass ihr mehr wisst als wir auf unserer Seite des Zwillings«, sagte Ninasoma.
»Dennoch habt ihr zuerst eine Passage durch die Zerozone gefunden. Dein Schiff ist doch durch die Zerozone gekommen, oder nicht? Es wäre faszinierend, gäbe es noch einen anderen Weg.«
»Wir haben sie als Transportmedium genutzt«, erklärte Rhodan. »Aber ich muss zugeben, dass wir die Natur dieses Raumes nur ansatzweise verstehen.«
Gabril da Gonozal lachte. »Exakt so, wie es in den alten Berichten über dich steht. Ein wagemutiger Vorstoß in unbekannte Gefilde.«
»Würde man immer alles genau erforschen wollen, ehe man es entdeckt, hätte die Menschheit heute noch nicht Terra verlassen. Nichts gegen die Theorie, sie ist notwendig, aber ich bin eher ein Mann der Praxis.«
»Da unterscheiden wir uns – es gibt wahrscheinlich keinen größeren Theoretiker als mich. Doch das soll uns nicht trennen, im Gegenteil. Unsere Einstellungen ergänzen sich.«
»Ein angenehmer Gedanke«, stimmte Rhodan zu. »Wären alle wie ich, käme es wohl zu einer kosmischen Katastrophe ungeahnten Ausmaßes.«
»Du bist allzu bescheiden«, sagte der Terrarkonide. »Aber genug der Begrüßungsfloskeln und des gegenseitigen Abschätzens. Ich hoffe, dein Ergebnis fällt ebenso positiv aus wie meines. Ich bin beeindruckt.«
»Sehr positiv«, sagte Rhodan, und das entsprach der Wahrheit.
»Ich heiße dich ...« Da Gonozal stockte und wandte sich mit einer angedeuteten Verbeugung Muntu Ninasoma zu. »Entschuldigung. Ich heiße euch hiermit im Namen der Liga willkommen. Da ich nicht weiß, wie viel ihr über die politische Struktur und die Entwicklungen auf Terra seit dem Wechsel bereits erfahren habt, nehme ich mir die Freiheit, einige Erklärungen abzugeben. Wir haben die Bezeichnung Liga Freier Galaktiker beibehalten, denn genau das sind wir auch hier. Nach dem CEE ...« Er sah Rhodan fragend an.
Der nickte. »Das Change-Everything-Event.«
»Danach gab es Angehörige aus siebenunddreißig verschiedenen Völkern auf Terra und Luna, die meisten in sehr geringer Anzahl. Das Extrem bildete ein einziger Fligoraner, der im Jahr 1743 NGZ allerdings bereits verstarb. Ihm zu Ehren gibt es einen speziellen Erinnerungsraum im Appelles-Turm in Terrania City.«
»Ein mir unbekanntes Gebäude«, sagte Rhodan.
»Gisso Appelles war die erste Residentin nach der Zerozone. Sie spielte damals eine herausragende Rolle, hat die Liga zusammengehalten, stabilisiert, ihr eine neue Richtung gegeben – sie steht für die Ausrichtung auf ein Ziel, für Zweck und Mut. Kurz, für das Überleben in einer bewegten Zeit. Von Anfang an hat sie mit Homer G. Adams zusammengearbeitet. Ich nehme an, du hast bereits erfahren, dass sich dein alter Weggefährte momentan in einer seiner Schlafphasen befindet?«
Rhodan bestätigte.
»Adams wird in dreizehn Tagen aus der Suspension geholt werden, am 20. November.«
»Kannst du mir mehr über den Ausfall seines Zellaktivators berichten?«, fragte Rhodan, um mit einem leichten, schmallippigen Lächeln zu ergänzen: »Ich frage nicht ohne Eigeninteresse.« Dabei tippte er auf die Region unterhalb seines Schulterblatts.
»Sehr verständlich«, sagte Gabril da Gonozal. »Sein Zellaktivator arbeitet hier nicht störungsfrei – und ja, es steht zu vermuten, dass es in deinem Fall ähnlich laufen wird. Das Gerät zeigt Leistungsamplituden. Etwa alle zweiundsechzig Jahre, nicht exakt, stellt es seine Tätigkeit ein – für einen genau bemessenen Zeitraum, nämlich 620 Stunden.«
Was dem Zehnfachen der Zeit entsprach, die ein Träger ohne Zellaktivator überleben könnte.
»Um Adams das Leben zu retten, wird er in entstofflichtem Zustand konserviert, für eben diese Zeitspanne. Du kannst dir denken, Perry Rhodan, dass die Suspension unter den hier herrschenden Bedingungen ein äußerst komplexer Vorgang ist. Sehr schwierig und kostenintensiv, gerade bei der notwendigen Dauer. Die Maurits-Vingaden-Klinik macht es möglich. Sie liegt in Neu-Atlantis. Unnötig zu erwähnen, dass du mit mir einem ihrer großen Förderer gegenüberstehst.« Da Gonozal winkte ab. »Nun, so viel dazu. Noch einmal: Ich heiße euch im Namen der LFG und der aktuellen Residentin Orfea Flaccu willkommen.«
Der Arkonide wandte sich an Hanko Lee. »Die Residentin hat Anweisung gegeben, die TESS QUMISHA zum Mars zu schleppen. Wenn du so freundlich wärst, das an deine Mannschaft weiterzugeben.«
»Ich hörte, der Mars wäre eine Hochburg der Vanothen«, sagte Rhodan. »Ist es unter diesen Umständen klug, unser Schiff ausgerechnet dorthin zu bringen?«
»Mir ist der ... Zwischenfall bekannt.« Der Terrarkonide legte die rechte Hand auf seinen Brustkorb. »Oder, nennen wir es beim Namen, der Angriff auf dich. Aber die Vanothen werden deinen Raumer wohl kaum fürchten – in seinem desolaten Zustand ist er nicht einmal manövrierfähig.«
»Dennoch bleibt die TESS ein symbolisches Ziel für potenzielle Attentäter.«
»Sie wird auf der Rog-Fanther-Werft gesichert«, versicherte da Gonozal.
»Ich erinnere mich an Rog Fanther«, sagte Rhodan. »Er war der Erste Offizier des Flottentenders DINO III, der in die Vergangenheit versetzt wurde, um der CREST III Hilfe zu bringen. Das liegt Jahrtausende zurück. Eine interessante Namenswahl für eine neu erbaute Werft – und, wie ich mir vorstellen könnte, allein schon dadurch den Vanothen ein Dorn im Auge.«
»Viele Terraner