Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 37

Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan Perry Rhodan-Erstauflage

Скачать книгу

er.

      *

      Lee führte die Frau an den Trümmern eines Tisches vorbei und stieß sie auf die Sitzbank. Er blutete noch immer zwischen den Schulterblättern, aber die Wunde war nicht besonders tief.

      Muntu Ninasoma baute sich vor der Attentäterin auf.

      »Ich will genau wissen, was soeben passiert ist, Leutnant!«, herrschte Hanko Lee die Angreiferin an.

      »Es ist Rhodan!«, stieß sie aus.

      »Du gehörst zu den Vanothen?«

      Sie schwieg zu dem Begriff, den Rhodan nie zuvor gehört hatte.

      »Bist du allein hier an Bord?«

      »Ich bin Leutnant Errin Lhorga«, sagte sie mit monotoner Stimme. »Stationiert auf der CISTOLO KHAN.«

      »Werden andere angreifen?«

      Sie starrte stur geradeaus. »Ich bin Leutnant Errin Lhorga. Stationiert auf der CISTOLO KHAN.«

      »Wenn du erlaubst.« Rhodan stellte sich neben Hanko Lee, sah den Kommandanten an. »Ihr Angriff war offensichtlich ungeplant. Sie hat spontan eine Chance gesehen und auf die Schnelle das wahrscheinlich einzige Hilfsmittel ausgenutzt, auf das sie zugreifen konnte – den Servoroboter zur Ablenkung. Samt einer recht kreativen Bewaffnung. Eine verzweifelte Attacke.«

      »Nicht verzweifelt«, stieß die Frau aus, die ihrer eigenen Aussage nach Errin Lhorga hieß. »Sondern genau, wie du zuerst gesagt hast – es war eine Möglichkeit, die ich ergreifen musste! Ich hätte der Menschheit einen Gefallen getan, wenn es mir gelungen wäre, dich spontan zu beseitigen.«

      »Das sehe ich naturgemäß anders«, entgegnete Rhodan gelassen. »Dir ist doch klar, dass es nach dem Attentat keine Chance für dich gab, zu entkommen.«

      Kurz zitterten ihre Lippen. »Man muss Opfer bringen.« Ihr Blick wanderte zu Hanko Lee. »Ich bedauere deine Verletzung, Kommandant. Es lag nicht in meiner Absicht. Als ich sah, dass ihr in das Café geht, blieb nicht viel Zeit. Ich konnte den Roboter aber per Fernzugriff so programmieren, dass niemand außer Rhodan schwere Schäden davontragen durfte.«

      »Geschenkt«, sagte Lee barsch. »Ich will wissen, ob du allein an Bord agierst oder ob sich noch andere Vanothen in meinen Kugelraumer geschlichen haben!«

      Sie senkte den Blick. »Ich bin Leutnant Errin Lhorga«, betete sie dann die Worte ihres Mantras herunter. »Stationiert auf der CISTOLO KHAN.«

      »Spar dir das!«, verlangte Lee. »Perry Rhodan, Muntu Ninasoma – ich kann für diesen Zwischenfall nur um Entschuldigung bitten. Es hätte auf meinem Schiff nicht passieren dürfen. Ich bürge ab sofort persönlich für eure Sicherheit.«

      »Du stehst uns schon immer nahe, Kommandant!«, sagte Lhorga. »Du verstehst doch genau, warum ich es getan habe!«

      Lee fuhr herum, deutete mit ausgestrecktem Zeigefinger auf sie. »Ich kann die Beweggründe und Gedanken von Vanothen nachvollziehen, ja. Aber Extremisten, die zur Waffe greifen? Niemals.«

      »Ich denke, wir verdienen einige Erklärungen«, sagte Rhodan.

      Hanko Lee nickte. »Ich werde es versuchen, obwohl nicht mehr viel Zeit bleibt, bis Gabril da Gonozal eintrifft.«

      *

      Der Sicherheitsdienst führte Leutnant Errin Lhorga ab.

      Hanko Lee brachte seine beiden Gäste in einen Besprechungsraum, der im Vergleich zu dem Café einen klaren Vorteil und einen ebenso deutlichen Nachteil aufwies. Er war merklich offizieller und auch besser gesichert – aber er hatte weitaus weniger Charme, sondern strahlte vielmehr die Tristesse aus, die derlei Räumlichkeiten meistens anhaftete.

      Kahle Wände, ein gewaltiger Metalltisch, etliche Stühle rundum, sonst nichts. Rhodan fiel allerdings etwas am Rand der Tischplatte auf, das ein unbedarfter Beobachter für einen Puppenstuhl hätte halten können. »Es gibt Siganesen an Bord?«

      »Mein Erster Offizier. Er gehört zur dritten Generation, die nach der Zerozone geboren ist. Es gab bei der Versetzung eine kleine Gruppe seines Volkes in Neu-Atlantis, ursprünglich allesamt Mediker.« Lee warf einen Blick auf die Uhr. »Beim Stichwort Neu-Atlantis denke ich an Gabril da Gonozal. Sofern er pünktlich ist, trifft er in wenigen Minuten ein. Bis dahin sollt ihr die Hintergründe des Angriffs erfahren.«

      Rhodan setzte sich. »Du hast ... Vanothen erwähnt. Was hat es damit auf sich?«

      »Die Lage ist kompliziert.« Lee nahm seinem Gast gegenüber Platz. Kommandant Ninasoma blieb stehen. »Es gibt einige, die euch und vor allem dir, Perry Rhodan, bis zu einem gewissen Maß feindlich gesinnt sein werden, wenn sich deine Ankunft allgemein herumspricht.«

      »Dieses gewisse Maß scheint recht eindeutig zu sein«, meinte Rhodan.

      »Nicht sämtliche Vanothen treten derart radikal auf, davon bin ich überzeugt. Wahrscheinlich wird dein Auftauchen die Gruppe spalten. Aber zunächst solltest du wissen, womit du es zu tun hast. Die Vanothen bezeichnen sich auch als Irreversibilisten – ihre Forderung lautet, alle Versuche einzustellen, in die ursprüngliche Heimat zurückzukehren. Sie sind der Meinung, unserer Versetzung war keine Katastrophe ... sondern eine Chance.«

      »Ein Gedanke, den du nachvollziehen kannst.«

      »Ist das ein Vorwurf?«

      »Nein«, stellte Rhodan klar. »Du bist in diesem Zwilling geboren – deine Eltern und deren Eltern genauso. Es überrascht nicht, dass du in diesem Solsystem deine Heimat siehst.«

      »Ich sehe sie nicht nur, sie ist es. Aber zurück zu den Vanothen. Wir wissen nicht mit Sicherheit, wer ihr derzeitiger Anführer ist. Er bezeichnet sich als Vano – ein Titel, nicht sein Eigenname. Es ist lange her, dass der damalige Vano mit einigen Getreuen in den Untergrund gegangen ist – genauer gesagt, 82 Jahre. Er hieß Porphyrio Dana. Niemand weiß, ob er noch lebt. Der Geheimdienst vermutet, dass er in Skiaparelli untergetaucht ist.«

      »Skiaparelli?«

      »Die Hauptstadt des Mars.«

      »Oh.«

      »Seitdem gilt der Planet als Hochburg der Vanothen.«

      »Woher kommt der Begriff?«, meldete sich Muntu Ninasoma zu Wort.

      »Er geht auf einen Eigennamen zurück: Jathao Vanoth. Er war ein Fremder, keiner weiß, wo er damals hergekommen ist, aber er brachte eine Botschaft, die vieles verändert hat. Unter anderem hat er prophezeit, dass du kommen würdest, Rhodan – und zwar genau da, wo die TESS QUMISHA das Solsystem erreicht hat.«

      »Und den Zeitpunkt hatte er ebenfalls vorhergesagt?«

      »Das nicht – nicht einmal ansatzweise. Seine Prophezeiung ist Jahrhunderte alt! Doch wegen seiner Worte wurde eine Sicherheitszone errichtet, stets nahe beim Neptunmond Triton auf seiner Bahn um den Planeten und um Sol. Eine dort platzierte Überwachungssonde hat die Flotte über eure Ankunft informiert – mein Schiff stand am nächsten. Deshalb waren wir schnell genug vor Ort, um euch vor dem Absturz zu retten.«

      »Also verdanken wir diesem Jathao Vanoth unser Leben«, stellte Rhodan

Скачать книгу