Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 91
Wie auch immer, er fühlte sich wohl, und in diesem Moment vergaß er alle Bedrohung durch die Vanothen, das Ultimatum der Topsider, vergaß, dass sie Terra zwar gefunden hatten, aber dass es keinerlei Möglichkeit zur Rückkehr gab – ganz zu schweigen davon, die Erde und den Mond wieder ins Heimatuniversum zu bringen.
Mit dieser unbewussten Feststellung kam die Erinnerung sofort zurück. Selbst wenn sie einen Weg fanden, stand absolut nicht fest, dass die gegenwärtige Menschheit das auch wollte. Und durfte er gegen den Willen dieser Menschen handeln?
Später, dachte er.
Er konnte sich später darum kümmern, sobald die akuten Probleme beseitigt waren – was schwer genug werden würde. Dennoch war der Moment, die Rückkehr zu genießen, bereits vorüber.
»Willkommen zu Hause«, sagte eine klangvolle Stimme. »Eure Ankunft erfreut mich, Perry Rhodan, Farye Sepheroa, Sichu Dorksteiger, Tergén, Iwán/Iwa Mulholland.«
Rhodan sah auf. Er zweifelte keine Sekunde, dass Rico vor ihnen stand, aber so hatte er den Roboter noch nie gesehen.
Rico hatte sich im vergangenen halben Jahrtausend äußerlich verändert. Bliebe er reglos und stumm, müsste man ihn für ein Standbild halten. Eine hochgewachsene, gut proportionierte Gestalt, ein klassisch-arkonidisches, edles Gesicht, jedoch ohne jeden Haarwuchs ... und vor allem mit metallisch aussehender und trotzdem geschmeidiger Haut. Der Farbton erinnerte an Bronze, aber in einem dunkleren, satteren Ton als bei den Ylanten.
Der Roboter trug eine schlichte weiße Kombination aus Hose und Jackett, dazu ein dunkelrotes Hemd. Nun streckte er ihnen die Hand entgegen.
Rhodan ergriff sie. »Es ist mir eine Freude.«
»Ich hörte von deiner Ankunft«, sagte Rico. »Es hat mich nicht überrascht. Ich hätte keine Prophezeiung gebraucht, um zu wissen, dass du eines Tages kommen wirst. Ob heute oder in tausend Jahren, ein Perry Rhodan kehrt immer zur Erde zurück.«
»Es war nicht leicht, den Weg zu finden.«
»Was ist schon leicht?«, fragte Rico. »All die Zeit über hier gewesen zu sein? Neu-Atlantis zu schützen und weiter aufzubauen? Nein. Es ist nicht einmal einfach, sich das Bürgermeisteramt mit Xaphia da Zavaron zu teilen. Sie ist fähig, und die Bürger haben sie zu Recht gewählt, doch sie ist stur.« Die metallenen Lippen verzogen sich zu einem geschmeidigen Lächeln. »Sie erinnert mich an Atlan. Interessant, dass ich erst dir begegnen musste, um das festzustellen.«
»Vermisst du ihn?«, fragte Rhodan.
»Atlan? Sollte ich das?«
Der Zellaktivatorträger hob die Schultern.
»Wie geht es ihm?«, wollte Rico wissen.
»Als ich ihn zuletzt gesehen habe, ging es ihm gut. Er kümmert sich um Probleme in seiner alten Heimat.«
»In der Bleisphäre?«
»Vielleicht sollten wir den Ort besser Arkonsystem nennen, auch wenn es sich verändert hat.«
»Also ist es noch immer unzugänglich?«
»Ich bin einige Zeit unterwegs gewesen, ehe ich den Weg durch die Zerozone hierher gefunden habe, aber als ich aufgebrochen bin ... ja. Damals war es versperrt und rätselhaft wie die Jahrhunderte vorher.«
»Wenn Atlan dorthin zurückgekehrt ist und das Problem in die Hand genommen hat, wird sich womöglich bald etwas ändern«, sagte Rico. »Ich traue ihm vieles zu, wenngleich ihm ein treuer Begleiter fehlt.«
»Meine Mission war eine andere.«
»Ich rede nicht von dir, Perry Rhodan. Sondern von mir.« Scheinbar unerschütterliches Selbstvertrauen lag in Ricos Worten. »Aber du bist nicht hier, um über die verlorene Heimat zu sprechen. Obwohl es schön ist, an die alten Zeiten zu denken. Es gäbe tausend Dinge, die sich zu erinnern lohnen. Etwa, als ich mit Atlan als Coiro-Karn zur Wikingerzeit unterwegs war.«
»Diesen Namen hast du weitaus später genutzt«, stellte Rhodan gelassen fest. »Was dir wahrscheinlich entfallen ist, trotz deiner zweifellos guten positronischen Gedächtnisspeicher. Oder willst du mich am Ende ebenfalls prüfen, weil dir NATHANS Einschätzung nicht genügt?«
»Das Mondgehirn ist weise«, sagte Rico. »Aber nicht unfehlbar. Du mögest mir verzeihen. Ich gelange gerne zu meiner eigenen Schlussfolgerung, und die basiert nicht nur darauf, dass du mich verbessert hast, sondern vor allem war es interessant, wie du dabei vorgegangen bist. In diesem Sinne wiederhole ich mein Willkommen an dich, Perry Rhodan.«
»Faszinierend«, sagte Tergén. »Ich habe viel über dich gelesen, Rico. Die Überlieferungen widersprechen sich in der Einschätzung, woher du wirklich stammst. Es gibt zahllose Varianten, die dein Wirken beleuchten. Die Menge deiner Zeitabenteuer an der Seite von Atlan ist geradezu unüberschaubar. Manche behaupten, es habe dich nie gegeben, wie auch die Existenz des alten Atlantis angezweifelt wird, genau wie diejenigen anderer versunkener Kontinente wie Lemuria, Xantilon oder Fa'rasan.«
»Die beiden Letzteren sind mir unbekannt«, sagte Rico, merklich verblüfft. »Aber wie kann es einen Zweifel an meiner Existenz geben? Es existieren Milliarden Belege dafür.«
»In der Milchstraße ist nach Terras Verschwinden einiges passiert«, sagte Rhodan. »Die Dinge haben sich grundlegend geändert, und die Vergangenheit ... nun, es gibt viele Versionen davon. Tergén versucht als Vergleichender Historiker die Wahrheit ans Licht zu bringen, die nahezu niemand mehr kennt.«
»Wir werden uns unterhalten müssen«, sagte Rico.
»Ich möchte dir tausend Fragen stellen«, kündigte Tergén an.
»Ich dir ebenfalls. Aber nun führe ich euch nach Neu-Atlantis. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Es gibt ein dringendes Problem.«
»Worum geht es?«, fragte Sichu.
Rico drehte sich langsam zu ihr um. »Homer G. Adams.«
*
Rico führte sie zu einem kleinen Gleiter, dessen Passagierraum leer war. Die Einstiegsluke schloss sich hinter ihnen. Sie setzten sich. Die Seitenwände bestanden aus einer einzigen, nach außen gewölbten Sichtscheibe.
Der Roboter informierte den Piloten über Funk, dass sie starten konnten. »Ich habe einen Panoramagleiter gewählt, da ich deine Sentimentalität kenne, Perry Rhodan.«
»So würde ich ihn nicht beschreiben«, sagte Sichu, und ihre Stimme zitterte ein wenig vor unterdrücktem Lachen.
»Es kommt auf die Situation an«, meinte Rhodan. »Terra zu sehen, lässt mich nicht kalt, aber ich denke nicht, dass ...«
Er unterbrach sich, als zwei weitere Passagiere vom Pilotenraum her eintraten. Beide hatte er noch nie getroffen, doch die Frau erkannte er sofort. Er kannte Bilder von ihr. »Residentin«, sagte er.
Sie nickte. »Willkommen. Ihr alle. Offenbar wisst ihr ja, wer ich bin.«
»Kommandantin Madouni hat mir einiges berichtet«, sagte Rhodan. Demnach war Orfea Flaccu kurz nach ihrem fünfzigsten Geburtstag ins höchste Amt gewählt