Herzstücke Hamburg. Christine Lendt

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Herzstücke Hamburg - Christine Lendt Herzstücke

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im Brötchen über den Atlantik, wo es sich wohl im Lauf der Zeit zum Hackburger wandelte.

      Wie gut das fast vergessene Original schmeckt, entdeckte Steffen Mohr. Selbst in Hamburg geboren, arbeitete er viele Jahre im Hotelmanagement, lebte in London und auf den Bermudas. Er kehrte zurück, um ein eigenes Lokal in seiner Heimatstadt zu eröffnen. Im »Goot« erwartet Sie Traditionskost im Ambiente eines trendigen Delis, schlicht und edel. An den Wänden erzählen große Schwarz-Weiß-Fotografien ein Stück Hafengeschichte. Auch andere Künstler stellen ihre Werke aus.

      Das legendäre Rundstück wird hier zu jeder Tageszeit serviert. Hausgemacht sind auch alle anderen Speisen, Tagessuppen und Kartoffelecken. Es gibt süß-würziges Sauerkraut nach altem Familienrezept und »Finest Cuts« vom Prager Schinken, Charolais-Rind oder anderen Braten. Das Goot verwendet Qualitätsfleisch aus der Region ohne Antibiotika und bietet auch Vegetarisches an. Die Küche hält, was der plattdeutsche Name verspricht: Hier schmeckt es einfach gut. Als hätte Muttern heimlich noch eben etwas Wärmendes in die Pausenbox gesteckt.

      Goot – Finest Cuts · Depenau 10 (beim Chilehaus) · 20095 Hamburg Tel. 040/67 30 61 71 · www.goot-hamburg.de U 1 Meßberg

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       FLASCHENHUSSEN UND SIEBDRUCKKURSE

       Darf’s ein bisschen mehr Hamburg sein? Fernsehturm, Hafendocks, Astrapullen oder doch lieber selbst gewählte Sinnsprüche auf Blusen, Kissen, Lampen gedruckt – nonchalant überzeugen die Inhaber mit ihrem Motto: »Es gibt nichts, was man nicht mit schönen Stoffen machen kann.«

      Viele Hanseaten können die irgendwo abgebildeten Klischees ihrer geliebten Hafenstadt nicht mehr sehen. Andere bekommen nicht genug davon. Dem Siebdruckladen »Frohstoff« ist das egal, ihm ist der Spagat zwischen Hamburgensien und Heimatassoziationen (Eisvogel, Hase, Pusteblume) oder völlig anderen Motiven gelungen. Die Handsiebdrucke auf unterschiedlichsten Materialien, verwandelt in Interieurobjekte, Accessoires oder Kleidungsstücke, werden auch ins Haus geliefert und über den Einzelhandel vertrieben. Sie können bei Frohstoff auch einen Kurs belegen, der Ihrer Kreativität keine Grenzen setzt. Das Lieblingsmotiv kommt mithilfe eines besonderen Verfahrens auf das Sieb. Dieses Bild wird mit der ausgewählten Farbe bestrichen, auf den Bedruckstoff gedrückt, übergebügelt, fertig − Arbeitsweisen und Methoden sind vielfältig. Und jedes Kunstwerk hat sein eigenes Sieb. Kein Wunder, dass sich die Utensilien in den Produktionsräumen im Keller stapeln.

      Das »Frohstoffpaar« Meike Marie Buchholz (Designerin) und Jörg Vogt (Schneider) hat noch etwas ganz anderes geschafft: Keine Kachel des Vorgängerladens, einer alten Wildschlachterei, wurde abgeschlagen. Die beiden haben ihr Geschäft sogar in die vermutlich nicht ganz behagliche Einrichtung des verstorbenen Metzgers eingefügt. An den gelblichen Fliesen stehen bei Frohstoff jetzt (ansprechend) die »Klassiker«: Eigens genähte Überwürfe für Flaschen, sogenannte Flaschenhussen, außerdem Buchhüllen und viele andere Kreationen. Wer selbst die Technik des Siebdrucks erlernen möchte, hat auch dazu bei »Frohstoff« Gelegenheit. Planen Sie hierfür ungefähr einen halben Tag ein.

      Frohstoff Siebdruck & Textilmanufaktur Meike Marie Buchholz · Atelier Wexstraße 38 · 20355 Hamburg · Tel. 040/39 99 14 47 · www.frohstoff.de U 1 Jungfernstieg

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      03

       DAS AROMA VON SCHANZE UND PAULI

       Die Barmbeker nennen sie die »Spice Girls«, denn sie verschafften dem Stadtteil sein eigenes Gewürz. In ihrer Manufaktur in der Geierstraße kreieren Katharina Wilck und Bettina Matthaei ausgefallene Gewürzmischungen. Ihr Wissen geben sie in Seminaren weiter.

      »Barmbek Booster« heißt die rote Hommage an den Standort der Manufaktur. Die Gewürzmischung aus der gestylten Weißblechdose verschärft zum Beispiel Rührei, Suppen und Bohnentöpfe. Noch zwei Hamburger Stadtteile haben ein eigenes Aroma: Es gibt »Schanzen Chili« und »Pauli Pepper«. Mit ungebremster Leidenschaft kreiert Kochbuchautorin Bettina Matthaei neue und ausgefallene Mischungen wie diese. Tag für Tag experimentiert sie in der Versuchsküche auf der Suche nach außergewöhnlichen Geschmackserlebnissen. Ihre Ideen entspringen Reisen in exotische Länder, das Ergebnis sind kleine Schätze der Aromenkunst. Ihre Tochter Katharina Wilck führt das Geschäft. Wenn eine Bestellung kommt, werden die Rohgewürze in aufwendiger Handarbeit gemahlen, gecuttert, gemischt und direkt abgefüllt. Die Philosophie verlangt der kleinen Manufaktur ein logistisches Kunststück ab, denn sie produziert die Mischungen auftragsbezogen und in kleinen Mengen.

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       Um die Ecke beginnt ein schöner Spaziergang. Entlang des Flusslaufs geht es bis in die Innenstadt oder hinaus ins schöne Alstertal.

      Wenn Sie mehr erfahren möchten, können Sie an einem ca. dreistündigen Kurs teilnehmen. Nach einem Vortrag wird geschnuppert und probiert, gemahlen und gerührt. So erfahren Sie unter anderem, welche Rohgewürze den vier Geschmackssinnen zugeordnet werden, ob eine rosa Pfefferbeere süß ist und warum die Bezeichnung Pfeffersack als Kompliment gilt. Jeder Teilnehmer darf zwei eigene Gewürzmischungen herstellen. Vielleicht ist bald jemand dabei, der das Aroma von Eppendorf in ein Gewürz verwandelt.

      1001 Gewürze · Gewürzmanufaktur · Geierstr.1 · 22305 Hamburg Tel. 040/60 87 60 00 · www.1001gewuerze.de Direktverkauf in der Hamburger Manufaktur s. Homepage U 3, S 1 oder 11 Barmbek

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      04

       ZERBROCHENES FINDET ZUSAMMEN

      Schon manche, die vor einem Scherbenhaufen standen, fanden bei Harald Schmalhaus die Freude wieder. Restaurierte Vasen, Teller, Tassen reihen sich dort aneinander. Die Porzellanwerkstatt im Kontorhausviertel ist Anlaufstelle für alle, denen etwas Wertvolles zerbrach. Die einen lassen das teure Erbstück restaurieren, andere kommen wegen ideeller Werte, sei es Großmamas Kaffeeservice, die Lieblingstasse vom Flohmarkt oder der Wandteller, der einen sicheren Aufhänger benötigt. Manches gute Stück wird hier in ein ganz besonderes verwandelt. Die Porzellanwerkstatt hat eine mehr als hundertjährige Geschichte. Wenn ein Kunde hereinkommt, klimpert eine besondere Klingel über der Tür: eine Tasse, die niemals kaputtgeht.

      Die Porzellanwerkstatt · Altstädter Straße 11 · 20095 Hamburg Tel. 040/34 24 42 · www.dieporzellanwerkstatt.de U 1 Meßberg

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