Das blaue Märchenbuch. Группа авторов

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Lampe steht. Gieße das darin enthaltene Öl aus und bringe sie zu mir." Er zog einen Ring von seinem Finger und gab ihn Aladin, damit er ihm Glück bringen möge.

      Aladin fand alles vor, wie es der Zauberer gesagt hatte, sammelte einige Früchte von den Bäumen und ging, nachdem er die Lampe gefunden hatte, zum Eingang der Höhle zurück. Der Zauberer rief hastig: "Beeil dich und gib mir die Lampe." Aber Aladin weigerte sich, dies zu tun, bis er aus der Höhle heraus war. Der Zauberer wurde schrecklich wütend, warf noch etwas mehr Pulver ins Feuer, sprach ein paar Worte, woraufhin der Stein wieder an seinen Platz zurückrollte.

      Der Zauberer verließ Persien für immer, was bewies, dass er kein Onkel Aladins gewesen war, sondern ein gerissener Magier, der in seinen Zauberbüchern von einer wunderbaren Lampe gelesen hatte, die ihn zum mächtigsten Mann der Welt machen würde. Obwohl nur er allein wusste, wo sie zu finden war, konnte er sie nur aus der Hand eines anderen erhalten. Zu diesem Zweck hatte er sich den törichten Aladin ausgesucht, der die Lampe für ihn holen und danach sterben sollte.

      Zwei Tage lang blieb Aladin im Dunkeln und weinte und lamentierte. Schließlich faltete er seine Hände zum Gebet und rieb dabei an dem Ring, den der Zauberer vergessen hatte ihm abzunehmen. Sofort stieg ein riesiger und schrecklicher Geist aus der Erde und sagte: "Was willst du von mir? Ich bin der Sklave des Ringes und werde dir bedingungslos gehorchen." Aladin antwortete furchtlos: "Befreie mich von diesem Ort", woraufhin sich die Erde öffnete und er sich draußen wiederfand. Sobald seine Augen das Licht ertragen konnten, ging er nach Hause, wurde aber vor dem Eingang ohnmächtig. Als er wieder zu sich kam, erzählte er seiner Mutter, was geschehen war, und zeigte ihr die Lampe und die Früchte, die er im Garten gesammelt hatte, und die in Wirklichkeit Edelsteine waren. Dann bat er um etwas zu essen. "Ach! Mein Kind", sagte sie, "ich habe nichts Essbares hier, aber ich habe ein wenig Baumwolle gesponnen und werde sie verkaufen." Aladin bat sie, ihre Baumwolle zu behalten und wollte stattdessen die Lampe verkaufen. Da diese sehr schmutzig war, begann seine Mutter, daran zu reiben, damit sie einen höheren Preis erzielen würde. Sofort erschien ein abscheulicher Geist und fragte, was sie von ihm wolle. Aladins Mutter wurde sofort ohnmächtig, aber er selbst schnappte sich die Lampe und sagte tollkühn: "Bring mir etwas zu essen!" Der Geist kehrte mit einer Silberschüssel, zwölf Silbertellern mit frischem Fleisch, zwei Silberbechern und zwei Flaschen Wein zurück. Als Aladins Mutter zu sich kam, fragte sie: "Woher kommt dieses herrliche Festmahl?" "Frag nicht, sondern iss", antwortete Aladin. So saßen sie beim Frühstück, bis es fast Zeit fürs Mittagessen war, und Aladin erzählte seiner Mutter von der Lampe. Sie flehte ihn an, sie zu verkaufen, da sie nichts mit irgendwelchen Teufeleien zu tun haben wollte. "Nein", sagte Aladin, "da wir durch Zufall auf ihre Fähigkeiten gestoßen sind, werden wir sie und den Ring, den ich immer an meinem Finger tragen werde, auch benutzen." Als sie alles aufgegessen hatten, was ihnen der Geist mitgebracht hatte, verkaufte Aladin nach und nach die Silberteller, bis keiner mehr übrig war. Dann holte er erneut den Geist herbei, der ihm weitere Teller brachte, und so lebten sie viele Jahre lang.

      Eines Tages hörte Aladin, wie ein Befehl des Sultans verkündet wurde, dass alle zu Hause bleiben und die Fensterläden schließen sollten, während die Prinzessin, seine Tochter, zum Bad und wieder nach Hause ging. Aladin überkam der Wunsch, ihr Gesicht zu sehen, was in der Tat sehr schwierig war, da sie immer verschleiert ging. Er versteckte sich hinter der Tür des Bades und spähte durch einen Spalt. Als sie eintrat, hob die Prinzessin den Schleier und sah so bezaubernd aus, dass sich Aladin beim ersten Blick in sie verliebte. Er kam so verändert nach Hause, dass seine Mutter sich erschrak. Dann sagte er ihr, dass er ohne die Prinzessin, die er so sehr liebte, nicht mehr leben könne, und sie für ihn bei deren Vater um ihre Hand anhalten solle. Als seine Mutter dies hörte, brach sie in Gelächter aus; aber Aladin bestand darauf, dass sie vor den Sultan treten und seine Bitte vorbringen müsse. Also holte sie eine Serviette und legte die magischen Früchte aus dem verzauberten Garten hinein, die wie die schönsten Juwelen funkelten und glänzten. Sie nahm sie mit, um sich beim Sultan einzuschmeicheln, und machte sich im Vertrauen auf die Lampe auf den Weg. Der Großwesir und die Ratsherren waren gerade hineingegangen, als sie ebenfalls den Saal betrat und sich vor dem Sultan aufbaute. Dieser nahm jedoch keine Notiz von ihr. So ging es eine Woche lang jeden Tag. Als sich der Rat am sechsten Tag auflöste, sagte der Sultan zu seinem Wesir: "Ich sehe jeden Tag eine Frau im Audienzsaal, die etwas in einer Serviette trägt. Rufe sie das nächste Mal zu mir, damit ich herausfinde, was sie will." Am nächsten Tag ging sie auf ein Zeichen des Wesirs hinauf zum Fuß des Throns und kniete nieder, bis der Sultan zu ihr sagte: "Steh auf, gute Frau, und sag mir, was du willst." Sie zögerte kurz, sodass der Sultan alle außer dem Wesir wegschickte, sie aufforderte, offen zu sprechen, und ihr vorher versprach, ihr alles zu verzeihen, was sie sagen würde. Dann erzählte sie ihm von der überwältigenden Liebe ihres Sohnes zur Prinzessin. "Ich habe ihn gebeten, sie zu vergessen", sagte sie, "aber es war vergeblich; er drohte damit, sich etwas anzutun, wenn ich mich weigerte, Eure Majestät um die Hand der Prinzessin zu bitten. Nun bitte ich Euch, nicht nur mir, sondern auch meinem Sohn Aladin zu vergeben." Der Sultan fragte sie freundlich, was sie in der Serviette habe, woraufhin sie die Juwelen auspackte und ihm überreichte. Er war wie vom Blitz gerührt, wandte sich an den Wesir und sagte: "Was sagst du? Sollte ich die Prinzessin nicht einem, der sie so sehr schätzt, zur Frau geben?" Der Wesir, der sie für seinen eigenen Sohn haben wollte, flehte den Sultan an, noch drei Monate zu warten, in denen er hoffte, dass sein Sohn ihm ein noch größeres Geschenk machen würde. Der Sultan gewährte die Frist und sagte Aladins Mutter, dass er der Heirat zustimmte, sie aber drei Monate lang nicht mehr vor ihn treten dürfe.

      Aladin wartete geduldig, aber als zwei Monate vergangen waren, ging seine Mutter in die Stadt, um Öl zu kaufen. Dort fanden überall Feste statt, und alle Menschen freuten sich, sodass sie einen fragte, was los sei. "Weißt du nicht", lautete die Antwort, "dass der Sohn des Großwesirs heute Abend die Tochter des Sultans heiraten wird?" So schnell sie konnte rannte sie zu Aladin, der zunächst sprachlos war, sich aber sofort wieder seiner Lampe erinnerte. Er rieb sie, bis der Geist erschien und ihn fragte: "Was ist dein Wille?" Aladin antwortete: "Wie du weißt, hat der Sultan sein Versprechen gebrochen, und der Sohn des Wesirs soll die Prinzessin heiraten. Mein Befehl lautet, dass du heute Abend Braut und Bräutigam zu mir bringst." "Meister, dein Wunsch ist mir Befehl", sagte der Geist. Daraufhin ging Aladin in sein Gemach, wohin der Geist um Mitternacht das Bett mit dem Sohn des Wesirs und der Prinzessin brachte. "Nimm diesen frisch vermählten Mann", sagte Aladin, " setze ihn draußen in der Kälte ab und bringe ihn bei Tagesanbruch wieder her." Daraufhin holte der Geist den Sohn des Wesirs aus dem Bett, sodass Aladin mit der Prinzessin zurückblieb. "Fürchte dich nicht", sagte Aladin zu ihr, "du bist meine Frau, die mir von deinem ungerechten Vater versprochen wurde, und dir soll kein Leid geschehen." Die Prinzessin hatte zu viel Angst, um etwas zu sagen, und verbrachte die schlimmste Nacht ihres Lebens, während Aladin sich neben sie legte und tief und fest schlief. Zur festgesetzten Stunde holte der Geist den zitternden Bräutigam, legte ihn auf seinen Platz und transportierte das Bett zurück in den Palast.

      Bald darauf kam der Sultan, um seiner Tochter einen guten Morgen zu wünschen. Der unglückliche Sohn des Wesirs sprang auf und versteckte sich, während die Prinzessin kein Wort sagen wollte und sehr traurig war. Der Sultan schickte ihre Mutter zu ihr, die sagte: "Wie kommt es, Kind, dass du nicht mit deinem Vater sprechen willst? Was ist geschehen?" Die Prinzessin seufzte tief und erzählte ihrer Mutter schließlich, wie das Bett in der Nacht in ein fremdes Haus getragen worden war und was dort geschah. Aber ihre Mutter glaubte ihr kein Wort, sondern sagte, sie solle aufstehen und sie habe schlecht geträumt.

      In der darauffolgenden Nacht geschah genau das Gleiche, und am nächsten Morgen drohte der Sultan der Prinzessin damit, ihr den Kopf abzuschlagen, wenn sie ihm nicht die Wahrheit erzählen würde. Daraufhin gestand sie alles und forderte ihn auf, den Sohn des Wesirs zu fragen, ob nicht alles so passiert wäre. Der Sultan befahl dem Wesir, seinen Sohn zu befragen, der die Aussagen der Prinzessin bestätigte; aber er fügte auch hinzu, dass er lieber sterben würde, als noch eine weitere Nacht zu erleben, obwohl er die Prinzessin sehr liebte, und dass er sich von ihr trennen wolle. Sein Wunsch wurde gewährt, und alles Feiern und Jubeln hatte nun ein Ende.

      Als die drei Monate vorbei

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