Bullseye - Bull & Tiger. Monica James
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„Entschuldige bitte. Tigerlily und ich haben uns unterhalten.“ Seine Freunde schweigen und warten auf ein Zeichen, dass sie eingreifen sollen.
„Dann seid ihr jetzt fertig mit Reden“, antworte ich ruhig.
Er drückt zornig die Zunge in die Wange. „Wir sind erst fertig, wenn ich es sage“, blafft er, steht abrupt auf und tritt seinen Stuhl zur Seite.
Er ist einige Zentimeter kleiner als ich und versucht das wettzumachen, indem er den Brustkorb aufbläht. Ich muss lachen.
„Willst du ihm noch etwas sagen?“, frage ich Tigerlily, wobei ich den Blick auf Thumper gerichtet halte.
„Nein“, sagt sie mit bitterer Überzeugung.
Mir gefällt, dass sie sich nicht vor Angst zusammenkauert. Sie hatte keine Skrupel, Thumper zu schlagen, obwohl ich ziemlich sicher bin, dass sie Ärger kriegt, wenn sie Kunden verschreckt. Ihr Name bekommt eine neue Bedeutung für mich und ich beschließe, dass Tiger ein besserer Spitzname für sie ist.
„Du hast die Dame gehört“, spotte ich. „Ihr seid fertig.“
„Was glaubst du, wer du bist, zum Teufel?“, knurrt er, geht um den Tisch herum und bleibt vor mir stehen.
Solange er mich nicht berührt, muss das nicht schlimm enden … für ihn. „Ich bin jemand, der Frauen nicht schlecht behandelt. Jetzt hast du zwei Möglichkeiten.“ Ich hebe einen Finger. „Erstens könntest du dich wieder hinsetzen und die Show genießen.“ Ich hebe einen zweiten Finger. „Und zweitens könntest du die Fahrt in einem Rettungswagen genießen. Du hast die Wahl.“
Seine Nasenflügel blähen sich, als er wütend ausatmet und den Kiefer anspannt. Er schätzt ab, ob er mit mir fertigwerden kann, doch ich weiche nicht zurück, bin von seinem Blendwerk nicht im Mindesten eingeschüchtert.
„Scheiß drauf!“, sagt er schließlich, wischt kindisch mit der Hand über den Tisch und wirft alle Gläser und Bierkrüge zu Boden.
Ein Glas steht noch auf dem Tisch, und als er es herunterschleudern will, greife ich nach seinem Arm und drücke fest zu. Er sieht auf meine linke Hand hinunter und scheint das Wort zu lesen, das auf meinen Knöcheln tätowiert ist. Dort steht Wolf. Auf der anderen Hand steht Einsamer.
„Fass das Glas an, und ich zertrümmere es auf deinem Kopf.“ Das ist keine leere Drohung.
Als er spürt, dass ich es ernst meine, reißt er sich los und funkelt mich wütend an. „Kommt, Jungs. Lasst uns gehen. Das hier ist sowieso ein Scheißladen. Und das Bier schmeckt wie Pisse.“
Thumper und seine Freunde drängen sich an mir vorbei, aber ich weiche nicht zurück und schütze Tiger, bis der Letzte von ihnen verschwunden ist.
Ich atme tief durch und bücke mich, um die zerbrochenen Gläser aufzuheben. Ich habe keine Ahnung, was über mich gekommen ist. Das war’s wohl mit in Deckung bleiben. Das Bedürfnis, Tiger zu beschützen, war instinktiv, und ich weiß nicht, warum. Mir ist jedoch klar, dass sie gefährlich ist und ich mich von ihr fernhalten sollte.
Ich werfe nicht zwölf lange Jahre des Planens für einen hübschen Hintern weg.
Als sie jedoch neben mir in die Hocke geht, lösen sich alle Gedanken, mich von ihr fernzuhalten, in Luft auf. „Hi.“ Ihre Stimme ist so süß wie Zuckerwatte.
Ich sehe in ihre großen, grünen Augen und nicke.
„Danke, dass du das getan hast. Thumper ist ein Blödmann, aber er ist einer meiner Kunden, die das Girlfriend-Experience wollen.“ Als ich eine Braue hebe, erklärt sie: „Ich tue so, als ob ich mit ihm flirte, und er gibt mir ein großzügiges Trinkgeld. Ich kann selbst auf mich aufpassen, trotzdem danke. Die Dinge sind etwas aus dem Ruder gelaufen.“ Sie leckt sich über die glänzend roten Lippen, und ich habe sofort den Drang, mit dem Daumen über ihren Mund zu streichen, ihren perfekten Lippenstift zu verschmieren und eine sexy Schweinerei zu hinterlassen.
Ich nicke wieder, denn ich habe kein Interesse an Small Talk.
„Ich bin Tigerlily. Lily“, verbessert sie sich schnell und streckt ihre kleine Hand aus.
Ich sehe darauf hinunter, nehme sie jedoch nicht. „Bull.“
Sie ist offensichtlich verlegen und zieht ihre Hand zurück.
„Steh auf“, fordert Lotus. Sie steht, die Hände in die Hüften gestützt, neben dem Tisch. Sie hat jedes Recht, wütend auf mich zu sein, weil ich ihre Gäste rausgeworfen habe. Ich habe die Situation offenbar missverstanden. Thumper wollte das Girlfriend-Experience, was heißt, dass Tiger ihm den Hintern versohlen sollte? An diesem Bild stimmt so gar nichts.
Die Hände voll mit zerbrochenem Glas stehe ich auf und lege die Scherben auf den Tisch. Tiger steht ebenfalls auf.
„Tut mir leid. Ich werde gehen“, sage ich zu Lotus, die mich aufmerksam mustert.
Sie hebt eine schmale Braue. „Weißt du denn, wohin?“
„Nein. Aber ich denke, dass du mich nicht mehr hier haben willst. Ich habe gerade zahlende Kunden vertrieben“, sage ich ausdruckslos.
Als sie den Kopf schüttelt, frage ich mich, was hier los ist.
„Du hast gerade das gemacht, was mein Rausschmeißer Andre hätte tun sollen.“
„Oh?“, erwidere ich und streiche mir über den Kopf. „Mir war nicht klar, dass hier Rausschmeißer arbeiten.“
„Genau das meine ich“, sagt sie und trommelt mit den Fingern auf ihrer Taille. „Andre war zu sehr damit beschäftigt, mit irgendeinem Säufer zu quatschen, um zu merken, dass eins der Mädchen, für deren Schutz er bezahlt wird, in Schwierigkeiten war.“ Sie sieht zu dem Riesen hinüber, der verlegen neben ihr steht.
Ich mag Andre auf den ersten Blick nicht. Abgesehen davon, dass er mit seinem dünnen Pferdeschwanz und dem schwarzen Schnauzbart wie ein schleimiger Schmalzkopf aussieht, hat er einen Bock geschossen, weil er jemanden, den er beschützen sollte, im Stich gelassen hat.
„Willst du einen Job?“, fragt Lotus überraschenderweise. Andre und ich reißen beide die Augen auf.
„Ein Job?“, frage ich für den Fall, dass ich sie missverstanden habe.
Sie nickt, und ihr blonder Pferdeschwanz hüpft bei der heftigen Bewegung. „Ja. Es scheint, dass Andre Hilfe braucht.“
Andre sieht aus, als würde er mir am liebsten die Arme ausreißen. „Ich will niemandem auf die Füße treten.“ Doch das ist so ein verdammtes Glück. „Aber ich kann morgen anfangen.“
„Gut. Komm gegen fünf Uhr nachmittags her.“
Das ist so verdammt gut. Es scheint, dass mein Plan, mit der Gesellschaft zu verschmelzen, eher funktioniert, als ich gedacht hätte. Ich hatte vor, ein Chamäleon zu sein und den Eindruck zu erwecken, mich auf dem richtigen Weg zu befinden.