Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock

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Die Edda (Deutsche Ausgabe) - Karl Simrock

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style="font-size:15px;">       Der Haft springt von der Hand,

       Von den Füßen die Feßel.

      11

      »Dieß sing ich zum Sechsten, stürmt die See

       Wilder als Menschen wißen,

       Sturm und Flut faß in den Schlauch,

       Daß sie frohe Fahrt gewähren.

      12

      »Dieß sing ich zum Siebenten, wenn dich schaurig umweht

       Der Frost auf Felsenhöhen,

       Kein Glied verletze dir der grimme Hauch,

       Noch soll er die Sehnen dir straff ziehn.

       13

      »Dieß sing ich zum Achten, überfällt dich

       Die Nacht auf neblichem Wege,

       Nichts desto minder mag dir nicht schaden

       Ein getauftes todtes Weib.

       14

      »Zum Neunten sing ich dir, wird dir Noth mit dem Joten,

       Dem schwertgeschmückten, zu reden,

       Wortes und Witzes sei im bewusten Herzen

       Fülle dir und Ueberfluß.

      15

      »Nun fahre getrost der Gefahr entgegen,

       Dich mag kein Hinderniss hemmen.

       Ich stand auf dem Stein an der Schwelle des Grabs

       Und ließ mein Lied dir erklingen.

      16

      »Nimm mit dir, Sohn, der Mutter Worte

       Und behalte sie im Herzen:

       Heils genug hast du immer

       Dieweil mein Wort dir gedenkt.«

       Inhaltsverzeichnis

      1

      Vor der Veste sah er den Fremdling nahn,

       Den Riesensitz ersteigen.

      Wächter (Fiölswidr).

      Welch Ungethüm ists, das vor dem Eingang steht,

       Die Waberlohe umwandelnd?

       2

      Wes verlangt dich hier, was erlauerst du?

       Was willst du, Freundloser, wißen?

       Auf feuchten Wegen hebe dich weg von hier,

       Hier ist deines Bleibens nicht, Bettler!

      Fremdling.

      3

      Welch Ungethüm ists, das vor dem Eingang steht,

       Und weigert dem Wanderer Gastrecht?

       Gönnst du nicht Gruß und Wort, so bist du gar nichts werth:

       Hebe dich heim von hinnen.

      Fiölswidr.

      4

      Fiölswidr heiß ich und habe klugen Sinn,

       Bin meines Mals nicht milde.

       Zu diesen Mauern magst du nicht eingehn:

       Rechtloser, hebe dich hinnen.

      Fremdling.

      5

      Von Augenweide wendet sich ungern

       Wer Liebes sucht und Süßes.

       Die Gürtung scheint zu glühen um goldne Säle:

       Hier möcht ich Frieden finden.

      Fiölswidr.

       6

      Welcher Eltern Kind bist du, Knabe, geboren;

       Welchem Stamm entstiegen?

      Fremdling.

      Windkaldr heiß ich, Warkaldr hieß mein Vater,

       Des Vater war Fiölkaldr.

      7

      Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will

       Und zu wißen wünsche:

       Wer schaltet hier das Reich besitzend

       Mit Gut und milder Gabe?

      Fiölswidr.

       8

      Menglada heißt sie, die Mutter zeugte sie

       Mit Swafr, Thorins Sohne.

       Die schaltet hier das Reich besitzend

       Mit Gut und milder Gabe.

      Windkaldr.

       9

      Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will

       Und zu wißen wünsche:

       Wie heißt das Gitter? nie sahn bei den Göttern

       So üble List die Leute.

      Fiölswidr.

      10

      Thrymgialla (Donnerschall) heißt es, das haben drei

       Söhne Solblindis gemacht.

       Die Feßel faßt jeden Fahrenden,

       Der es hinweg will heben.

      Windkaldr.

      11

      Sage mir, Fiölswidr, was ich dich fragen will

       Und zu wißen wünsche:

       Wie heißt die Gürtung?

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