Die Edda (Deutsche Ausgabe). Karl Simrock

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Die Edda (Deutsche Ausgabe) - Karl Simrock

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      Von wannen kommst du? wo warst du bisher?

       Wie hieß man dich daheim?

       Nenne genau Namen und Geschlecht,

       Bin ich als Braut dir verbunden.

      Swipdagr.

       47

      Swipdagr heiß ich, Solbiart hieß mein Vater,

       Her führten mich windkalte Wege.

       Urdas Ausspruch ändert Niemand,

       Ob er unverdient auch träfe.

      Menglada.

      48

      Willkommen seist du, mein Wunsch erfüllt sich,

       Den Gruß begleite der Kuss.

       Unversehenes Schauen beseligt doppelt

       Wo rechte Liebe verlangt.

      49

      Lange saß ich auf liebem Berge

       Dich erharrend Tag um Tag;

       Nun geschieht was ich hoffte, da du heimgekehrt bist,

       Süßer Freund, in meinen Saal.

      Swipdagr.

      50

      Sehnlich Verlangen hatt ich nach deiner Liebe

       Und du nach meiner Minne.

       Nun ist gewiss, wir beide werden

       Miteinander ewig leben.

       Inhaltsverzeichnis

      So wird gesagt in alten Sagen, daß Einer der Asen, der Heimdall hieß, auf seiner Fahrt zu einer Meeresküste kam. Da fand er ein Haus und nannte sich Rigr. Und nach dieser Sage wird dieß gesungen:

      1

      Einst, sagen sie, ging auf grünen Wegen

       Der kraftvolle, edle, vielkundige As,

       Der rüstige, rasche Rigr einher.

      2

      Weiter wandelnd des Weges inmitten

       Traf er ein Haus mit offener Thür.

       Er ging hinein, am Estrich glüht' es;

       Da saß ein Ehpaar, ein altes, am Feuer,

       Ai und Edda in übelm Gewand.

      3

      Zu rathen wuste Rigr den alten;

       Er saß zu beiden der Bank inmitten,

       Die Eheleute zur Linken und Rechten.

      4

      Da nahm Edda einen Laib aus der Asche,

       Schwer und klebricht, der Kleien voll.

       Mehr noch trug sie auf den Tisch alsbald:

       Schlemm in der Schüßel ward aufgesetzt,

       Und das beste Gericht war ein Kalb in der Brühe.

      5

      Auf stand darnach des Schlafes begierig

       Rigr, der ihnen wohl rathen konnte,

       Legte zu beiden ins Bett sich mitten,

       Die Eheleute zur Linken und Rechten.

      6

      Da blieb er drauf drei Nächte lang,

       Dann ging er und wanderte des Wegs inmitten.

       Darnach vergingen der Monden neun.

      7

      Edda genas, genetzt ward das Kind,

       Weil schwarz von Haut geheißen Thräl.

      8

      Es begann zu wachsen und wohl zu gedeihn.

       Rauh an den Händen war dem Rangen das Fell,

       Die Gelenke knotig (von Knorpelgeschwulst),

       Die Finger feißt, fratzig das Antlitz,

       Der Rücken krumm, vorragend die Hacken.

      9

      In Kurzem lernt' er die Kräfte brauchen,

       Mit Bast binden und Bürden schnüren.

       Heim schleppt' er Reiser den heilen Tag.

      10

      Da kam in den Bau die Gängelbeinige,

       Schwären am Hohlfuß, die Arme sonnverbrannt,

       Gedrückt die Nase Thyr die Dirne.

      11

      Breit auf der Bank alsbald nahm sie Platz,

       Ihr zur Seite des Hauses Sohn.

       Redeten, raunten, ein Lager bereiteten,

       Da der Abend einbrach, der Enk und die Dirne.

      12

      Sie lebten knapp und zeugten Kinder,

       Geheißen, hört ich, Hreimr und Fiosnir,

       Klur und Kleggi, Kefir, Fulnir,

       Drumbr, Digraldi, Dröttr und Höswir,

       Lutr und Leggialdi. Sie legten Hecken an,

       Misteten Aecker, mästeten Schweine,

       Hüteten Geißen und gruben Torf.

      13

      Die Töchter hießen Trumba und Kumba,

       Oeckwinkalfa und Arinnefja;

       Ysja und Ambatt, Eikintiasna,

       Tötrughypia und Trönubenja.

       Von ihnen entsprang der Knechte Geschlecht.

      14

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