Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen). Чарльз Дарвин

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Gesammelte Werke von Charles Darwin (Mit Illustrationen) - Чарльз Дарвин

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sich trotz aller vorhandenen wichtigen Verschiedenheiten doch sehr nahe« (a. a. O p. 491, Sep.-Abdr. S. 101).

      »In manchen Gehirnen erscheint sie einfach als ein Einschnitt des Hemisphärenrandes, in anderen dagegen erstreckt sie sich eine Strecke weit mehr oder weniger quer nach außen. Ich habe sie an der rechten Hemisphäre eines weiblichen Gehirnes mehr als zwei Zoll nach außen gehen sehen, und in einem anderen Präparate, auch eine rechte Hemisphäre, ging sie vier Zehntel Zoll nach außen und erstreckte sich dann abwärts entlang dem unteren Rande der äußeren Oberfläche der Hemisphäre. Die unbestimmte Abgrenzung dieser Spalte in der Mehrzahl der menschlichen Gehirne, verglichen mit ihrer merkwürdigen Deutlichkeit im Gehirn der meisten Quadrumanen, ist eine Folge der Anwesenheit gewisser oberflächlicher, scharf ausgesprochener, secundärer Windungen beim Menschen, welche die Spalte überbrücken und den Parietallappen mit dem Occipitallappen verbinden. Je dichter die erste dieser überbrückenden Windungen an dem Längsspalt liegt, desto kürzer ist die äußere parieto-occipitale Spalte« (a. a. O p. 12).

      »Die drei soeben beschriebenen Exemplare des Schimpanse-Hirns beweisen, daß die Verallgemeinerung, welche Gratiolet zu ziehen versucht hat, daß nämlich die vollständige Abwesenheit der ersten Übergangswindung und das Verborgensein der zweiten wesentlich charakteristische Züge am Gehirn dieses Thieres seien, durchaus nicht allgemein annehmbar ist. Nur in einem Präparate folgte das Gehirn in diesen Eigenthümlichkeiten dem von Gratiolet ausgedrückten Gesetze. In Bezug auf die Anwesenheit der oberen Übergangswindung bin ich anzunehmen geneigt, daß sie, wenigstens in einer Hemisphäre, bei der Majorität der Gehirne dieses Thieres, welche bis jetzt abgebildet oder beschrieben worden sind, vorhanden gewesen ist. Die oberflächliche Lage der zweiten Übergangswindung ist offenbar weniger häufig und ist bis jetzt, wie ich glaube, nur in dem in dieser Mittheilung geschilderten Gehirne (A) gesehen worden. Die unsymmetrische Anordnung der Windungen beider Hemisphären, auf welche sich frühere Beobachter in ihren Beschreibungen bezogen haben, wird gleichfalls durch diese Präparate gut erläutert« (p. 8, 9).

      Ein innerhalb der Grenzen einer einzelnen Gruppe in dieser Weise variabler Charakter kann keinen großen systematischen Werth haben.

      Es ist ferner ermittelt worden, daß der Grad der Asymmetrie der Windungen auf den beiden Seiten des menschlichen Gehirns großer individueller Variation unterliegt, und daß bei den Individuen der Buschmannrasse, welche bis jetzt untersucht worden sind, die Windungen und Furchen der beiden Hemisphären beträchtlich weniger compliciert und symmetrischer sind, als im Europäergehirn, während bei manchen Individuen des Schimpanse ihre Complexität und Asymmetrie auffallend wird. Dies ist besonders bei dem von Mr. Broca abgebildeten Gehirn eines jungen männlichen Schimpanse der Fall L'ordre des Primates, p. 165, Fig. 11).

      Was ferner die Frage der absoluten Größe, betrifft, so ist ermittelt worden, daß die Verschiedenheit zwischen dem größten und kleinsten gesunden menschlichen Gehirn beträchtlicher ist als der Unterschied zwischen dem kleinsten gesunden menschlichen Gehirn und dem größten Schimpanse- oder Orang-Gehirn.

      »Was also den Bau des Gehirns anlangt, so ist klar, daß der Mensch weniger vom Schimpanse und Orang verschieden ist, als diese selbst von den niedern Affen, und daß der Unterschied zwischen den Gehirnen des Schimpanse und des Menschen fast bedeutungslos ist, wenn man ihn mit dem zwischen dem Gehirn des Schimpanse und eines Lemurs vergleicht«.

      In dem schon angezogenen Aufsatz leugnet Professor Bischoff nicht den zweiten Theil dieser Angabe; aber zunächst macht er die irrelevante Bemerkung, daß es nicht weiter wunderbar sei, wenn die Gehirne eines Orang und eines Lemur sehr verschieden sind; dann fährt er fort und behauptet: »Wenn man das Gehirn eines Menschen mit dem eines Orang, das Gehirn dieses mit dem eines Schimpanse, dieses mit dem eines Gorilla, dieses mit dem eines Ateles und so fort eines Hylobates, Semnopithecus, Cynocephalus, Cercopithecus, Macacus, Cebus, Callithrix, Lemur, Stenops, Hapale der Reihe nach vergleicht, so wird man nirgends einen größeren oder auch nur ähnlich großen Sprung in der Entwicklung der Windungen der Gehirne zweier neben einander stehender Glieder dieser Reihe finden, als er sich zwischen dem Gehirne des Menschen und des Orang oder Schimpanse findet.«

      Hierauf erwidere ich erstens, daß diese Behauptung, mag sie nun richtig oder falsch sein, durchaus nichts mit dem in der »Stellung des Menschen« aufgestellten Satze zu thun hat, welcher sich nicht auf die Entwicklung der Windungen allein, sondern auf den Bau des ganzen Gehirns bezieht. Hätte sich Professor Bischoff die Mühe genommen, einen Blick auf p. 109 des kritisierten Buches zu werfen. so würde er factisch die folgende Stelle gefunden haben: »Und es ist ein merkwürdiger Umstand, daß, obgleich nach unserer gegenwärtigen Kenntnis ein wirklicher anatomischer Sprung in der Formenreihe der Affengehirne vorhanden ist, die durch diesen Sprung entstehende Lücke in der Reihe nicht zwischen dem Menschen und den menschenähnlichen Affen, sondern zwischen den niedrigeren und den niedersten Affen liegt, oder, mit anderen Worten, zwischen den Affen der alten und neuen Welt und den Lemuren. Bei jedem bis jetzt untersuchten Lemur ist das kleine Gehirn zum Theil von oben sichtbar, und sein hinterer Lappen

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