Im Schatten des Feldmarschalls: Geschichten aus dem Powder-Mage-Universum. Brian McClellan

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Im Schatten des Feldmarschalls: Geschichten aus dem Powder-Mage-Universum - Brian McClellan Die Powder-Mage-Chroniken

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schirmte ihr Gesicht mit ihrem Jackenaufschlag ab, um es vor den Stücken aus Fels, Eis und Eisen zu schützen, die auf ihr Versteck herabregneten.

      Gurlisches Geschrei verriet ihr, dass der Feind Alarm geschlagen hatte. Männer rannten auf die Mauern und wedelten mit Fackeln und brüllten gegen den Lärm an. Einer von ihnen lehnte sich vor, warf eine Fackel über die Mauer und schaute zu, wie sie auf den Boden fiel. Sie landete nicht weit entfernt von der Senke, in der sich das Himmelfahrtskommando befand.

      Die Gurlaner versuchten herauszufinden, von wo der Angriff kommen würde.

      Verundish wusste, dass es nicht lange dauern würde, bis sie sie fanden. Und wenn sie das taten, würden ein paar Dutzend Musketiere ausreichen, um Verundishs Männer mit wenig Aufwand der Reihe nach zu erschießen.

      Sie betete, dass die Mauer fiel.

      Sie schaute zurück zu ihren Männern. Einer von ihnen hob seine Muskete und zielte auf die Männer auf der Mauer.

      »Runter, Sie Narr«, zischte sie.

      Der Artilleriebeschuss klang gefährlich nahe. Verundish verfluchte ihre Situation und schaute hilflos zu, wie eine Rakete über der Festung emporstieg und explodierte und so die Wüste erleuchtete, als sei es helllichter Tag.

      Das Licht umriss ihre Männer, die mit grimmiger Miene nach oben schauten. Weiter hinten in der Rinne, wo diese sich zur Wüste öffnete, konnte sie in hundert Metern Entfernung sehen, wo sich die zweite Angriffswelle – drei ganze Kompanien – bereithielt für den Fall, dass das Himmelfahrtskommando erfolgreich sein sollte.

      Sie wurden vom Licht der gurlischen Leuchtrakete verraten. Und jetzt war alles verloren.

      Ein gewaltiges Getöse ließ den Erdboden erzittern, ein Ächzen, das klang, als hätten sich die tiefsten Abgründe der Grube aufgetan, um ihre Dämonen auszuspeien. Zu Verundishs Überraschung gab die Mauer unter dem vernichtenden Bombardement nach; sie stürzte nach innen ein und schleuderte die gurlischen Soldaten durch die Luft.

      »In die Bresche, ihr Bastarde!«, schrie Verundish und sprang auf die Füße.

      Sie rannte den Ablauf hoch auf den Fuß der Mauer zu, wo ihr ein Berg an Schutt Halt bot, um zu der Bresche hinaufzuklettern.

      Um sie herum kreischten die Kanonenkugeln und die Magie, die die Bresche mit jedem Treffer breiter und breiter schlugen.

      Hört auf mit dem Bombardement, verdammt noch mal! Verundish stellte sich vor, wie sie durch die Bresche stürmte, nur um von Artilleriefeuer und Magie aus ihrem eigenen Lager getötet zu werden.

      Plötzlich legte sich Stille über die Welt. Das gezielte Bombardement verebbte, während die Artillerie neu ausgerichtet wurde, dann ging es plötzlich weiter mit einem neuen Ziel entlang der Mauer.

      Die Bresche war frei.

      Verundish stolperte und fiel der Länge nach in den Schutt, der eben noch die Festungsmauer gewesen war. Um sie herum stürmten adronische Soldaten nach vorne, und sie wurde plötzlich am Gürtel wieder auf die Füße gezogen und ihr Säbel ihr wieder in die Hand gedrückt.

      Sie hatte keine Zeit, sich zu schämen. Gurlische Soldaten tauchten in der Bresche auf, und die ersten Adroner stürmten mit aufgepflanzten Bajonetten auf sie zu; beide Seiten hackten mit wildem Kriegsgeschrei aufeinander ein.

      »Vorwärts!«, schrie Verundish. Sie mussten die Bresche sichern. Sie mussten einen Korridor schaffen, der breit genug war, damit die zweite Angriffswelle hindurch konnte. Wenn ihnen das nicht gelang, wäre alles umsonst gewesen.

      Ein gurlischer Soldat sprang auf sie zu und schwang den Kolben seiner Muskete wie eine Keule. Sie wehrte den Hieb mit ihrem Säbel ab und schlug dem Mann ins Gesicht, dann schlitzte sie ihm die Kehle auf.

      Die Gurlaner hatten ihre Bajonette nicht aufgepflanzt. Sie waren auf diesen Angriff nicht vorbereitet gewesen. So unmöglich es schien, das Himmelfahrtskommando hatte plötzlich einen Vorteil.

      »Macht sie nieder, Jungs«, drängte Verundish, während sie mit einem gurlischen Offizier die Klingen kreuzte. Der Mann war um einiges schneller als sie. Sie schaffte es, zweimal zu parieren, bevor er ihre Verteidigung überwunden hatte und ihren linken Arm der Länge nach aufschnitt.

      Der Mann spuckte plötzlich Blut und fiel; ein adronisches Bajonett ragte aus seinen Eingeweiden. Verundish warf die Leiche beiseite und schaffte es nicht, ein Wort des Dankes loszuwerden, bevor Grenatio bereits weitergestürmt war. Der Mann mit dem Zwiebelatem drehte sich, um ihr etwas über die Schulter hinweg zuzurufen.

      »Sie hatten recht, Captain! Die Angst ist weg!«

      Sie waren jetzt innerhalb der Mauern und kämpften um den Innenhof. Ohne aufgepflanzte Bajonette wurden die Gurlaner von den adronischen Soldaten abgeschlachtet wie Vieh. Verundish hielt inne, um die Wunde entlang ihres linken Arms abzubinden, und versuchte, das Blut wegzuwischen.

      Sie konnten siegen. Sie konnten tatsächlich siegen. Die zweite Angriffswelle würde ihnen durch die Bresche folgen und helfen, den Innenhof zu sichern, und dann würde General Tamas den Rest der Brigade hinterherschicken.

      Plötzlich wollte Verundish nicht mehr sterben.

      Ein Lichtblitz blendete sie, und sie stolperte rückwärts; sie blinzelte, um wieder klar sehen zu können, und schaute mit an, wie Grenatio auf sie zurannte, in Flammen gesetzt vom Feuer eines Privilegierten.

      Verundish suchte nach der Magiequelle. Ein einzelner Privilegierter konnte ihre gesamte Kompanie vernichten. Vielleicht sogar auch die zweite Angriffswelle. Es war Wahnsinn zu versuchen, ihn zu töten, aber es war die einzige Chance, die sie hatte.

      Das Feuer walzte durch ihre Männer, steckte ihre Uniformen in Brand und verbreitete Chaos. Dort hinten, wo der Innenhof in einer Straße mündete: Ein Privilegierter stand dort in der Öffnung, die behandschuhten Hände in Flammen, und schickte mit zuckenden Fingern die adronischen Soldaten reihenweise in den Tod.

      Ihre Männer rannten schreiend in Deckung. Niemand von ihnen konnte es mit einem Privilegierten aufnehmen. Niemand konnte das. Es gab nichts, was man gegen einen Privilegierten tun konnte, außer wegzurennen.

      Verundish verfluchte das Blut, das ihren Arm herunterlief und ihre Schwerthand glitschig machte, und nahm ihren Säbel in die andere Hand. Sie warf sich auf eine Seite des Innenhofs.

      Mit dem Rücken zur Mauer schlich sie sich so schnell sie es sich traute auf den Privilegierten zu. Sie hatte eine geladene Pistole in ihrem Gürtel – eine Chance auf einen Treffer, und sie würde nah genug herankommen müssen, um sicherzugehen, dass der Schuss saß.

      Der Privilegierte schleuderte weiter mit Feuer um sich. Er war kein mächtiger Privilegierter; wenn er gut darin gewesen wäre, mehrere Zauber gleichzeitig zu wirken, hätte er die gesamte Kompanie auf einen Schlag niedergebrannt. Verundish stellte ihren Säbel an der Mauer ab und zog ihre Pistole.

      Der Schuss traf den Privilegierten in die Seite. Er zuckte und fiel mit einem überraschten Gesichtsausdruck auf ein Knie. Dann wandte er seinen Blick zu Verundish.

      Sie hob ihren Säbel auf und stürmte auf ihn los. Er richtete eine Hand auf sie. Magische Hitze umspülte ihr Gesicht, und Verundish fühlte einen ziehenden Schmerz an ihrem Oberschenkel, als Feuer wie geschmolzenes Glas sie hart genug traf, um sie herumzuwirbeln. Sie stolperte vorwärts.

      Ihr

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