Die Reden des Johannes Mandakuni. Группа авторов

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Die Reden des Johannes Mandakuni - Группа авторов Die Schriften der Kirchenväter

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Nacht, an die übelriechende Tiefe der Hölle, an das Brennen des blitzenden Höllenfeuers, an das laute Knistern des (Feuer)Ofens, an die Schrecken des gewaltigen (überflutenden) Feuerstromes, an die ewige Glut und an das Braten der Sünder und an die unerträglichen Schmerzen der Leiden und der Qualen.

      19.

      [Forts. v. ] Wenn du dies alles beherzigest, wird es dir gelingen, den Schlingen des Teufels zu entgehen; gelingen wird es dir, in Furcht vor Gottes Angesicht zu erscheinen; imstande bist du, ein heiliges Gebet zu verrichten; imstande bist du, zu trauern und zu weinen und bitter zu klagen; imstande bist du, das Antlitz des Richters aufzuheitern (zu mildern), ihn umzustimmen zu Mitleid und Erbarmen, die Verzeihung der Sünden und die Sühne (Tilgung) für die Vergehen zu erlangen, den Besitz der hellstrahlenden Wohnungen, die ersehnten Freuden des Paradieses, die Erquickungen der ewigen Freude, die Wonne des unsterblichen Lebens, die Seligkeit unaussprechlicher Güter mit dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste; ihm sei Ruhm, Ehre und Dank in alle Ewigkeit! Amen.

      Ein Brief über die Barmherzigkeit gegen die Armen.

      1.

      [Forts. v. ] Keiner erkühne sich, auf kindische Art und unüberlegt das Wort Gottes zu verwalten. Immer soll er vielmehr auf die Fassungskraft seiner Zuhörer achten und mit großer Vorsicht das Wort seiner Lehre in die harten Ohren streuen und nicht gleich im Anfang das schwer zu Hörende und schwer zu Tragende an Lebensregeln an die Unvorbereiteten46 kommen lassen.

      Denn wenn man einen wilden Esel zähmen will und lädt ihm gleich von Anfang an schwere und drückende Lasten auf, so bricht er entweder selber zusammen oder er wirft die drückende Bürde ab. Durch leichte Ladungen gewöhnt man ihn und gelangt so zum Vollkommenen. So säen auch verständige Landwirte, welche das Feld bebauen, nicht nutzlos den kostbaren Samen auf unfruchtbaren Grund und in von Dorngestrüpp verwildertes Gelände, der dann entweder zugrunde geht oder von den Vögeln fortgetragen wird. Vielmehr jäten sie zuerst die Dornen aus, bereiten den Boden zu und dann erst säen sie den wertvollen, guten Samen (aus). Nach diesem Vorbilde müssen auch die, welche das geistliche Feld bestellen wollen, zuerst durch das Bekenntnis das Dorngestrüpp der Sünden ausreißen und durch Fasten und Gebet, die unbebauten und verwilderten47 (Seelen) geneigt machen zur Jungfräulichkeit, Armut, Barmherzigkeit und zu Leidensmut bis in den Tod. Denn mag auch für die Geizhälse das Gebot der Barmherzigkeit todesschwer sein, so ist es doch besser und nützlicher als jeder andere Tugendlohn; auch ist es in dem Grade erhaben über alle Übungen der Enthaltsamkeit, daß aller Tugendlohn gleichsam verschwindet, vor dem helleren Glanze der Früchte der Barmherzigkeit.

      2.

      Was soll ich sodann von den andern Tugenden sagen? Zwar ist die Sittsamkeit und Jungfräulichkeit im Alten und Neuen Bunde in Ehren; aber ohne die Tugend der Barmherzigkeit gilt sie nichts und bleibt ausgeschlossen vom (himmlischen) Brautgemache. Und das (geschah den törichten Jungfrauen)48 nicht deshalb, weil sie gar keine Barmherzigkeit übten, sondern zu wenig und in ungenügendem Maße; denn mitten in der Nacht ging (ihr Öl) aus und erlosch ihr (Licht). So können auch die Reichen das ewige Heil nicht erreichen, wenn sie nur wenig Barmherzigkeit übten. Denn Mildtätigkeit, welche dem Vermögen entspricht, ist (Gott) gefällig. Wer viel hat, von dem verlangt (Gott) auch reichliche Wohltaten. Wer wenig hat, dessen Wohltaten sind wohlgefällig, wenn sie auch gering sind. So war auch für den Zeltstoff Gold und Ziegenhaare notwendig; solche nun, die Gold hatten und nur Ziegenhaare brachten, (deren Gaben) wurden nicht angenommen und waren unrein. Die Armen dagegen, die nur Ziegenhaare bringen konnten, wurden angenommen, waren Gott wohlgefällig und erhielten seinen Segen. Denn Gott schaut nicht auf das Maß der Gabe, sondern auf die Gesinnung des Gebers. Von dem Reichen nimmt er die reichliche Gabe als reich an, aber auch von dem Armen die geringe Gabe für eine reiche. Denn wer zehn Denare hat und davon einen als Almosen hergibt, und der Arme, der nur zehn Heller hat, und einen davon einem noch Ärmeren gibt, gelten vor Gott gleich viel. Ja bei dem Dürftigen ist es sogar noch bewunderungswürdiger, weil er in seiner Dürftigkeit nach dem Maße der Reichen gegeben hat. Darüber wunderte sich auch Jesus; als (nämlich) eine Witwe49, die nur zwei Heller hatte und diese als Almosen gab, da sprach Jesus: „Die Reichen haben von ihrem Überfluß an Reichtum gegeben, die arme Witwe aber hat all ihr Vermögen unter die Armen verteilt, denn diese zwei Heller allein waren ihr Vermögen.“

      3.

      [Forts. v. ] Darin täuscht für den Augenblick Satan auch den Reichen und Wohlhabenden, wenn er nicht nach ihrem Reichtum gibt und große Almosen spendet, sondern nur dürftig und gering wie die Armen, indem er sie glauben macht, das sei hinreichend zur Erlangung des Heils. Manche dagegen haben all ihr Vermögen unter die Armen verteilt und sich selber arm gemacht, denn sie sehnten sich nach unvergänglichen Reichtümern. Manche (wieder) gaben die Hälfte ihres Vermögens den Dürftigen und verteilten es gleicherweise für Geist und Leib wie an Brüder.

      4.

      Die Vorfahren aber brachten den Zehnten, gaben auch Früchte und brachten Opfergaben, brachten Brandopfer und gaben wegen der Sünden die Erstgeburt von Mensch und Tier, die Erstlinge des Feldes und der Kelter und aller Früchte.

      Auch viele Feste Gottes feierten sie jährlich, und feierten mit Opfergaben die Sabbate und die Neumonde. Außerdem linderten sie auch die Not der Armen, speisten zahllose Witwen und Waisen, trugen Sorge für die Scharen der Jungfrauen, heilten die Kranken, nahmen die Fremden auf, trösteten die Betrübten und suchten jegliche Not der Armen zu heben. Wenn aber Gott schon im Alten unvollkommenen Bunde all diese Wohltätigkeit und Gerechtigkeit forderte, um wieviel mehr wird er im Neuen und vollkommenen Bunde noch größere Werke der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit verlangen, als jene alle es waren; denn: „Wenn eure Gerechtigkeit nicht vollkommener ist als die der Schriftgelehrten und Pharisäer, dann geht ihr nicht ein in das Himmelreich50.“

      5.

      [Forts. v. ] Wie also werden wir gnädige Nachlassung erlangen, wenn wir nicht mehr Barmherzigkeit üben als die unvollkommene Barmherzigkeit der Alten und Juden, wir Christen, die wir im Neuen vollkommenen Bunde leben, die wir Christus zum Lehrer haben? Denn wenn wir nur die Gerechtigkeit üben wie die Juden, dann ist Christus für uns umsonst erschienen, falls wir die Juden nicht übertreffen an Heiligkeit, Früchten und Opfergaben und (Beobachtung) des Gebotes der Liebe. Denn im Neuen Bunde sind wir Arme und Reiche alle ein Leib in Christus51 und Glieder untereinander. Wenn du ein Diener Christi bist und sein Gebot beobachtest, dann mußt du auch für die Mitmenschen Sorge tragen wie für ein Glied von dir. „Denn wenn ein Glied krank ist,“ so sagt (die Schrift), „dann sind alle Glieder mit ihm krank52.“

      6.

      Wenn nun aber Christus das Haupt ist und wir der Leib Christi und Glieder seiner Glieder sind, dann müssen wir als Gemeingut der Glieder alle Gaben Christi betrachten, die er in die Hände der Reichen gelegt, und über die er sie als Vorsteher und Verwalter gesetzt hat, sie weise zu verwalten und darauf zu sehen, wer viel und wer wenig bedürfe. So war auch den Aposteln alle Habe gemeinsam und allen Gläubigen wie dem Glied einer Persönlichkeit, und niemand konnte etwas sein eigen nennen; vielmehr brachten sie (ihre Güter), verteilten sie und gaben dem Bittenden was er notwendig hatte. Das war Barmherzigkeit, die von Herzen kam, das war Gottesdienst und echte Nächstenliebe, wo die Leute mit solchem Mitleid (die Wohltaten) verteilten, daß sie der Dürftigkeit noch nachforschten. So ernstlich war die Sorge der Apostel um die Armen, daß sie nach dem Vorbild der Predigt Christi die Wohltätigkeit lehrten.

      Die Leute brachten viele Güter

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