Die Reden des Johannes Mandakuni. Группа авторов

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Die Reden des Johannes Mandakuni - Группа авторов Die Schriften der Kirchenväter

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Vergehungen und Sünden. Denn durch die Seufzer und das Schluchzen werden wir den Herrn uns versöhnen und ihn zum Mitleid für unsere Bitten geneigt machen, auf daß er unsere Sünden tilge und uns läutere von unserer Ungerechtigkeit, uns errette von dem furchtbaren Unheil, von den Qualen und der ewigen Schmach durch unser Bitten und Flehen und durch die Glut des mitleidigen Herzens.

      3.

      Denn viele haben durch das Gebet viele Güter erlangt und wurden wohlgefällig vor Gott; dadurch erlangen sie Verzeihung ihrer Sünden und die Rettung ihrer Seele. Wenn sie gar unter Tränen gebetet haben und mitleidig gegen die Armen gewesen sind, erlangen sie nicht nur Verzeihung für ihre Sünden, sondern auch Befriedigung für die Bedürfnisse des Leibes und die Güter des Himmels. Denn das Gebet ist der Arm des Betenden und die Hand, welche die Füße Gottes erfaßt und ihn sofort den Bitten des Beters geneigt macht. Denn Gott will und verlangt sehr das Flehen der Beter: „Bittet, so wird euch gegeben werden, suchet, und ihr werdet finden.30

      4.

      [Forts. v. ] Darum müssen alle, die mit Sünden beladen sind, die von Leiden gequält, von Feinden verfolgt, von Schmerzen gepeinigt, ohne Unterlaß flehen und bitten in inständigem Gebet. Denn Menschen, die einmütigen Geistes (Sinnes) und mit aufrichtigem Glauben zu Gott beten und um Gutes beten, erhalten alles Erbetene, wie es unsere Vorväter erhalten haben. Sollte aber jemand einwenden: „Ich flehte und erhielt nichts, ich betete und empfing nichts“, so hast du nicht mit der Inständigkeit gebetet wie die Witwe vor dem ungerechten Richter31, oder wie der Freund, der mitten in der Nacht um Brote bat32; er erhielt sie nicht wegen der Freundschaft, sondern seines dringenden Bittens wegen. So erhielt auch Anna33, bekümmert in sich selbst, durch Tränen und inständiges Gebet den Samuel. So rief auch das Volk in den Tälern der Trauer unter Tränen zu Gott, und er erweckte ihnen auf die heißen Bitten und das Flehen hin den Gedeon34 und rettete Israel.

      Wegen der Tränen und auf das Gebet hin wurden dem Ezechias noch weitere fünfzehn Lebensjahre hinzugefügt35. Darum wirst auch du erhört werden, wenn du ebenso unter Tränen und von ganzem Herzen zu Gott betest und nicht zweifelst.

      5.

      Es ist unnötig, daß man beim Gebete viele Worte macht. Der Zöllner36 sprach nur ein Wort aus, und sein Gebet ward wohlgefällig, er erleichterte sich die viele Zentner gleiche Last (viele Talente schwere Last) der Sünden. Und Moses betete mit lautlosem Mund und teilte dadurch das Meer bis zum Grund37. Und auch du wirst das Meer der Sünden allein austrocknen und die Wogen seines Zornes stillen, wenn du von ganzem Herzen betest. Denn erhaltet ihr von Gott nichts, so kommt es daher, daß ihr nicht inständig und nicht von ganzem Herzen betet oder weil ihr um etwas Schädliches betet. Wenn ihr aber unablässig um das betet, was den Seelen frommt, ist es unmöglich, daß ihr nichts von Gott erhaltet. Siehe, durch das Gebet hat Elias den Himmel verschlossen und aufgetan38; durch das Gebet hat David39 das Schwert des Engels zur Ruhe gebracht; das Gebet des Jonas förderte ihn lebend aus dem Bauche des Fisches hervor40; das Gebet der Kananäerin hat den bösen Feind aus ihrer Tochter ausgetrieben41. Das Gebet hat die Unreinen gereinigt, die Kranken geheilt, die Aussätzigen gereinigt, die Blinden erleuchtet, die Sünder gerechtfertigt.

      6.

      Das alles sind Beispiele von wohlgefälligem Gebet; wenn du willst, kannst du darnach handeln und dich damit frei machen von dem Kerker der Sünde und dich lösen aus den Banden des Teufels!

      Rufe nur inständig unter Tränen zu Gott, so wirst du dir erleichtern die Last der Gottlosigkeit, die Schmerzen der Ungerechtigkeit stillst du und heilst die Krankheit der Vergehen. Bete nur von ganzem Herzen zu Gott, so entrinnst du der Schlinge des Teufels, wirst erlöst von dem verderblichen Drachen, und unversehrt befreit von dem giftigen Feinde. Flehe nur inbrünstig und unablässig zu Gott, so erhellt er das Dunkel des Irrtums und trocknet den unreinen Sündenschmutz aus und den Schlamm der Begierlichkeit. Denn wenn du mit aufrichtigem Glauben und von ganzem Herzen zu Gott betest, erhältst du Verzeihung der Sünden und Nachlaß für die Vergehen; du erhältst das Himmelreich und unaussprechliche Güter. Du erhältst die Gesundheit des Leibes und das Heil der Seele, erlangst glückliche (gute) Tage und ein Leben voll Friede, (frei) von allen Verleumdern. Aber noch mehr: Das Gebet stillt auch den aufwallenden Zorn der Gewaltigen, es wendet den Zorn des Unwillens Gottes ab. Das Gebet bereichert die Armen, stärkt die Schwachen; das Gebet heilt die Kranken und vertreibt die törichten Laster. Das Gebet macht die Unfruchtbaren fruchtbar und die Kinderlosen kinderreich; es rettet (aus) dem Wogendrang des Meeres und entreißt aus den Fluten der Flüsse; es speist den Hungrigen, kleidet den Nackten, hält zurück den vorzeitigen Tod, erfüllt alle Bitten derer, die gläubig flehen.

      7.

      [Forts. v. ] Das ist die Macht des wahren Gebetes für solche, die sich ihm nahen; das ist das unblutige Opfer im Geiste; denn das Gebet eines jeden ist ein Opfer vor Gott. Wenn du aber mit deinem Nebenmenschen nicht in Liebe vereinigt bist, ist dein Gebet kein angenehmes Opfer, denn es dringt nicht hinauf zu Gott. Denn wenn jemand gegen seinen Nächsten Haß trägt, kann sein Gebet unmöglich zu Gott emporsteigen. Wenn er aber mit liebevollem Herzen zu ihm betet, so werde ich, bevor du noch rufst, sprechen: „Siehe, ich bin da42!“ Das makellose (rechte) Gebet im Verein mit Tränen, mit Mildtätigkeit öffnet die Pforten des Himmels und kommt zu den Ohren Gottes, wenn man nur ohne Mangel zu ihm betet.

      8.

      Dies alles weiß der Satan, daß nämlich gewaltige Kräfte im Gebete (liegen) und unaussprechliche Güter dadurch bewirkt werden, darum macht er sich unablässig an den heran, der beten will; zuerst kämpft er mit ihm auf dem Ruhebett, indem er ihm das Bett recht bequem macht, ihm den Schlaf versüßt, den Körper erschwert; er wälzt sich hin und her und gähnt.(?) Wenn er dann endlich sich erhebt, geht er widerstrebend (?) in die Kirche; er tritt ein und steht vor Gott. Dort umnachtet Satan seinen Verstand, damit er sich nicht erinnere an die Menge seiner Vergehen; er merkt gar nicht, daß Gott vor ihm steht. Auf Gottes Macht(preis) hört er nicht, nicht ist er bedacht auf seinen Ruhm; zu seinen Herzen dringen nicht die Lehren der Lesungen. Über seine Sünden und Gottlosigkeiten klagt und seufzt er nicht; seine Seelenwunden beweint und betrauert er nicht; er fleht und ruft nicht zu Gott und macht sich den Herrn nicht durch Tränen und Gebete geneigt; die Menge seiner Missetaten bekennt er nicht und offenbart nicht seine vielen Gottlosigkeiten, um sich (dadurch) zu bewahren vor den schrecklichen Peinen und der dunklen Finsternis.

      9.

      [Forts. v. ] Anstatt aber zu weinen und zu beten, treten wir mit Furchtlosigkeit und Geringschätzung hin vor Gott. Nicht mit Achtung, Furcht und Zittern erscheinen wir wie Verurteilte vor den Richtern oder wie sündige Knechte, die kniefällig ihre (Gebieter) Herrn anflehen und sie unter großer Furcht flehentlich bitten und bestürmen. Wir seufzen und klagen nicht, flehen nicht um Erbarmen und weinen nicht wie Leute, die des Todes schuldig sind, und nun abgeführt und an den Ort der Qual gebracht werden. Wir werfen uns nicht nieder vor Gott in Sack und Asche und großer Trauer, damit er uns erlöse vor den Flammen der Hölle und den schrecklichen Qualen, vor den giftigen Schlangen und der dunklen Finsternis.

      10.

      Nicht in Furcht und innigem Gebet treten wir hin vor Gott, um ihn um Heilung der Wunden zu bitten und anzuflehen. Im Gegenteil, wenn die Zeit zum Gebete und zum Flehen gekommen ist oder wenn wir um Verzeihung der Sünden beten sollen, dann waschen wir uns, salben und zieren uns mit den Kleidern, gleich als rüsteten wir uns auf die Stätte des Lasters oder zum Theaterspiel. Wenn die Frauen dann

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