Die Reden des Johannes Mandakuni. Группа авторов

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Die Reden des Johannes Mandakuni - Группа авторов Die Schriften der Kirchenväter

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gaben, sondern gezwungen, waren des Todes — Ananias und Saphira54. Tabitha dagegen, die aus Mitleid und Besorgnis die Waisen und Witwen speiste, wurde auf das Gebet derselben von den Toten erweckt55. Auch Paulus spricht: „Das befahl man uns, daß wir darin der Armen eingedenk sein sollen, wie auch ich mich bestrebe, es zu tun56.“ Denn dieses Gebot ist die Erfüllung aller Schriften Gottes, wie Christus zu dem Reichen sagte: „Willst du vollkommen sein, so gehe und verkaufe alles, was du hast und gib es den Armen, und du wirst einen Schatz im Himmel finden57.“ Zu dem Geizigen aber sprach er58: „Leichter ist es einem Kamel, durch ein Nadelöhr zu gehen, als einem Reichen in das Gottesreich zu kommen.“ Denn die, welche hier Reichtümer ansammeln und keine Wohltaten spenden, gehen auch verdienstlos arm und leer aus dieser Welt und werden ins unbarmherzige und unerbittliche Feuer geworfen.

      7.

      [Forts. v. ] Bei der Belehrung hierüber sprach der Herr auch: „Machet euch Freunde mit dem ungerechten Mammon, damit er euch aufnehme in die ewigen Wohnungen59.“ Das gleiche sprach auch Paulus: „Wandelt nach der Liebe und erweiset eifrig den Armen Barmherzigkeit, damit auch ihr Barmherzigkeit findet bei Christus60.“ Und an einer andern Stelle sagt er: „Er verteilet und gibt den Armen, seine Gerechtigkeit währet in Ewigkeit61.“ Ja, Paulus vertraut dies nicht bloß dem (guten) Willen an, sondern er befiehlt und gebietet es sogar mit den Worten62: „Der Überfluß eures Reichtums gehört der Not der Armen und der Überfluß des Gebetes der Armen soll euch Nachlaß eurer Sünden erwirken.“ Nichts erleichtert so sehr die Sündenlast wie das Mitleid und die Barmherzigkeit mit den Armen. So belehrte ja auch der heilige Daniel Nabuchodonosor, als er in seinen Sünden krank darniederlag. Er fragte den Propheten, welche Mittel es gegen diese Wunden gäbe. Da trat Daniel vor als der Arzt und sprach63: „König, nicht Fasten, nicht Nachtwachen, nicht ein Bußkleid, nicht das Leben in der Einsamkeit kann dir etwas nützen; gehe vielmehr hin und sühne durch Werke der Barmherzigkeit deine Sünden und deine Ungerechtigkeit durch Mitleid gegen die Armen. Das ist das Lösegeld, das dich rechtfertigt, und der Weg, der dich zum ewigen Leben führt.“

      8.

      Siehst du, was für eine Macht die Barmherzigkeit darstellt und wie der Barmherzige mit vertrauensvollem Blick vor Gott hintreten kann, besonders jener, welcher von Herzen gern die Hungernden speist, wie auch Isaias64 sagt: „Erquicke von Herzen gern die Hungrigen und führe die obdachlosen Armen in dein Haus; wenn du einen unbekleidet siehst, dann kleide ihn, und wende dein Antlitz nicht weg von dem Armen deines Volkes, wenn du rufst, so hört Gott dich, ja noch ehe du flehst, spricht er: „Ich bin da.“ Auf so raschen Schwingen gelangt deine Mildtätigkeit zu Gottes Ohr, und eilig macht sie ihn geneigt, den Barmherzigen zu helfen. Aber nicht nur hienieden gewährt Gott den Barmherzigen Hilfe und Rettung, auch dann, wenn dies aufhört und wir versetzt werden ins andere Leben (Jenseits), dann vergilt er seine Barmherzigkeit mit vielfältiger Freigebigkeit. Denn der Herr selbst sagt: „Ich bin der Schuldner für die Wohltätigkeit gegen die Armen und ich bin es, der heimzahlt die Darlehen an sie.“ Denn wer an den Armen Barmherzigkeit übt, gibt Gott ein Darlehen, und das eine belohnt er hundertfältig65 mit unvergänglichen Gütern. Aber auch die Sünden löscht er aus und befreit vor den schrecklichen Qualen. „Glücklich der Mann, der an die Armen und Dürftigen denkt, am Tage der Qual wird der Herr ihn befreien66.“

      9.

      Aber was heißt es denn, an die Armen und Dürftigen denken? Folgendes will es heißen: beim Anblick (der Betrachtung) seiner Leiden denken: Er ist mein Bruder, er ist ein Glied von mir und mein Leib, er hat Bedürfnisse wie ich; er ist arm an allem: an Gütern und ohne Obdach, unruhig schleppt er sich hin und her in gefahrvoller Hungersnot, er glüht vor Hitze, er zittert vor Kälte, sein Magen ist leer, sein Körper bloß, die Haare zerzaust, das Angesicht bleich und abgemagert, der ganze Körper ist hager und abgezehrt, er irrt und geht umher zitternd von Tür zu Tür, ermattet ruft er und stimmt zu innigem Mitleid bei seinen qualvollen Schmerzen. Er kennt unsere hartherzige Gesinnung und zeigt darum seine krüppelhaften Glieder in widerlicher Häßlichkeit, um unsere Hartherzigkeit in Mitleid umzustimmen. Er rafft sich auf und wird zudringlich, aber mit vieler Mühe findet er nur ein wenig Nahrung. Mit Furcht kommt er vor die Tore, tritt mit Furcht ein in die Höfe, mit Furcht geht er ins Haus, denn in jedem Haus fürchtet er sich vor dem Hund und entsetzt sich vor den Tieren, denn das Pferd schlägt aus mit dem Hufe, der Ochs stößt mit dem Horn, die Hunde verwunden und böse, mitleidslose Menschen beschimpfen und verfolgen ihn, schießen gleichsam mit Pfeilen (auf ihn), besonders dann, wenn er krüppelhaft, blind oder krank ist. Vor Hunger schwankt er daher und schleppt sich fort in diesen Schranken und geht und stößt auf herzlose Blicke gleich den Blicken (dem Gesichte) von Tieren; zuerst feinden sie ihn an, und dann, wenn sie (die Armen) etwas erreichen können, geschieht es unter vielem Schmähen, das heißt man, an die Armen und Dürftigen denken, wenn man das alles erwägt und mit freundlichen, mitleidsvollen und barmherzigen Worten die Armen tröstet, um sie seufzt und für sie Sorge trägt. Solchen verheißt der Prophet die Glückseligkeit, wenn sie mit solchem Mitleid und in solcher Barmherzigkeit die Armen aufnehmen; diese werden gerettet vor dem bösen Tage.

      10.

      Was aber wird der böse Tag für die Unbarmherzigen und Sünder bringen? Furchtbar ist der Tag des Gerichtes, wenn der Himmel erzittert und die Erde wankt, wenn die Sonne verfinstert wird, Mond und Sterne zugrunde gehen67, wenn die Schrecken einschlagen und das furchtbare Entsetzen überhandnimmt, wenn der Klang der Posaune anschwillt und die Sprache der Engel in Bestürzung versetzt, wenn die Kräfte und Mächte und Gewalten erschüttert werden, wenn der Engel Scharen sich über die Erde verbreiten, wenn die Throne stürzen, wenn wir Christus, den König, herabsteigen sehen, wenn vor dem furchtbaren Glanze des Königs Seraphim und Cherubim erbeben, wenn die Felsen sich spalten und die Gräber sich öffnen und die Menge der Entschlafenen sich erhebt und zahllose Lebende erneuert (erneut) werden, wenn die Chöre der Heiligen in Freude jubeln, die Scharen der Gerechten erstrahlen, wenn die ganze Welt versammelt dasteht, wenn das Feuer allgemein sich verbreitet und über das Weltall sich ausdehnt: dann führen sie die in Sünden gefesselten und von Ungerechtigkeit umstrickten Bösewichte herbei, dann werden sie die in dunkler Wolke Eingehüllten vor aller Welt sichtbar vor den Richterstuhl darstellen (als Rätsel?) zum Hohn68 und Spott in unerträglicher Schmach; vor dem furchtbaren Thron stellen sie sich auf, vor dem großen und furchtbaren Richter, dessen loderndes Feuer zündend69 und brennend emporlodert: (gleich) einem Feuerofen in Blitzesstrahlen und strömendem Feuerbach, wo (in dem) die verzehrende Glut70 höher aufsteigt und ein Feuerleib ins Innere hindurchbrennt, wo dunkle Gruben sind und der finstere Tartarus und die qualvolle Hölle, und giftiges Gewürm; diese drohen und sind bereitgehalten für die Sünder insgesamt, um Rache zu nehmen am furchtbaren Jüngsten Tage.

      11.

      Dies ist der böse Tag für die Sünder, vor welchem den Barmherzigen die Wohltätigkeit gegen die Armen und das Mitleid mit den Bedürftigen bewahrt. Ihn (den Barmherzigen) preist ja auch der Erlöser selber glücklich, wenn er sagt: „Selig sind die Barmherzigen, denn sie werden Barmherzigkeit finden71.“ Und: „Hocherhobenen Hauptes erntet die Barmherzigkeit Ruhm beim Gericht72.“ Und: „Bös und erbarmungslos ist das Gericht für den, der keine Barmherzigkeit übt73.“ Unbarmherzig sind seine Ankläger, unbarmherzig seine Pein, unbarmherzig der Brand des Feuerofens, unbarmherzig das Sengen und Brennen. Und all diese Peinen und furchtbaren Schmerzen sind ewig und ohne Milderung. Das ist das unbarmherzige Gericht für die Unbarmherzigen und die Qualen ohne Milde. Dieses erhielt auch der unbarmherzige Prasser74 (Reiche); nämlich das Sengen im schrecklichen Feuer und die Feuersglut ohne Linderung: dafür, weil er keine Barmherzigkeit geübt hat an den Armen, Nackten und Kranken; dafür ward ihm mit Unbarmherzigkeit vergolten.

      12.

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