Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker

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Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten - Alfred Bekker

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eine Art Zwischenlager gewesen und die Fässer waren von dort aus weggebracht worden, um sie endgültig verschwinden zu lassen. Vielleicht über die PRIDE OF EMDEN und den Emder Hafen.

      20

      Am frühen Nachmittag statteten wir dem Konkursverwalter der Speditionsfirma einen Besuch ab. Er hieß Hans-Richard Brannemann.

      Wir trafen ihn in seinem Büro.

      Begeistert war er nicht gerade.

      Brannemann zeigte wenig Neigung, mit uns zusammenzuarbeiten.

      „Sie werden verstehen, dass ich es vorziehe, wenn Sie mich in Gegenwart meines Anwaltes befragen.“

      „Das ist Ihr gutes Recht“, sagte ich. „Aber Sie sind im Moment weder ein Verdächtiger, noch werden Sie irgendeiner Straftat beschuldigt. Wir stellen lediglich ein paar rein informatorische Fragen.“

      Brannemann war Ende dreißig, hatte ein sehr kantiges Gesicht und trug einen Maßanzug, der sicher das Monatsgehalt eines Kriminalkommissars kostete. Er schien uns als seine natürlichen Feinde zu betrachten. Wir warteten eine geschlagene halbe Stunde, bis schließlich sein Anwalt auftauchte. Dessen Name war Philip Keil – ein drahtiger Mann mit hoher Stirn und einem Haarkranz aus weißblonden Haaren.

      Allein die Tatsache, dass Philip Keil hier auftauchte, war für uns mehr wert, als es jede unwillig gegebene Antwort von Brannemann hätte sein können. Der Name Philip Keil war uns nämlich ein Begriff. Er tauchte in den Daten auf, die Kollege Tadaeus Ulfert uns übersandt hatte. Philip Keil hatte Gregor Sommer mehrfach vor Gericht vertreten.

      Bingo!, dachte ich. Die erste direkte Verbindung zwischen der PRIDE OF EMDEN und dem Grundstück, auf dem Rabea Frerich gefunden worden war.

      „Mein Mandant hat sich nichts zu Schulden kommen lassen“, sagte Keil. „Und Auskünfte über das Konkursverfahren, das Sie angesprochen haben, geben wir nur auf eine richterliche Anordnung.“

      „Was mit Fragen zu Ihrer Person, Herr Keil?“, fragte ich.

      Keil hob die Augenbrauen. Seine Stimme klang wie klirrendes Eis. „Ich glaube, ich verstehe nicht richtig was Sie meinen. Alles, was meine Person betrifft, können Sie auf der Homepage meiner Kanzlei nachlesen.“

      „Ich dachte, was Ihr Verhältnis zu Gregor Sommer betrifft“, erwiderte ich.

      „Ich rede nicht über Mandanten mit Ihnen, Herr...“

      „Kommissar Norden. Ubbo Norden.”

      “Ah ja - Norden, das ist doch, wo die Sonne nie scheint.”

      “Kann man so sagen.”

      “Dann wünsche ich Ihnen Erleuchtung.”

      “Wenn Sie dazu beitragen!”

      “Wenn ich kann...”

      “Zurück zu Herrn Gregor Sommer...”

      “Hören Sie, ich sagte bereits, dass ich zu Mandanten nichts sagen kann. Und das wissen Sie auch. Wieso Sie immer wieder dieselbe Tour versuchen, ist mir vollkommen schleierhaft.”

      “Das heißt also, Sie vertreten noch immer Herr Sommers Interessen.“

      „Ich denke, das Gespräch ist hiermit beendet. Mein Mandant macht Ihnen gegenüber keine Aussage, es sei denn, Sie laden ihn offiziell vor.“

      ​ 21

      „Ein Erfolg war deine Gesprächsstrategie ja nun nicht gerade, Ubbo“, musste ich mir Jans Kritik anhören, nachdem wir das Büro von Hans-Richard Brannemann verlassen hatten und uns wieder in unseren Dienstwagen setzten, den wir auf einem zum Haus gehörenden Parkplatz abgestellt hatten.

      „Du hättest es ja besser machen“, erwiderte ich.

      Ich checkte die Nachrichten auf meinem Smartphone, um zu sehen, ob man uns irgendwelche neuen Informationen zugeschickt hatte.

      Aber das war nicht der Fall.

      „Wenn die Fässer dort schon länger gelagert waren, dann kann das eigentlich nur bedeuten, dass die Spedition bereits seit längerem nur ein Tarngeschäft gewesen ist“, stellte ich fest.

      Jan nickte. „Das ist anzunehmen. Vielleicht sollte man die letzten Besitzer der Spedition festnehmen und verhören. Die müssten doch wissen, mit wem sie sich eingelassen haben...“

      „Wenn nicht einmal Martensteen den Kopf der Organisation kennt?“, fragte ich zurück. „Nein, das ist doch gerade der Trick bei der Sache. Die einfachen Strohleute müssen den Kopf hinhalten, aber das Ganze ist so organisiert, dass die Spur allenfalls zur nächsten Etage in der Organisation führt. Aber niemals bis zu den Hintermännern.“

      „Die nächste Etage heißt in diesem Fall wohl Gregor Sommer“, stellte Jan fest.

      Dem konnte ich nur zustimmen. „So ist es. Und im Moment haben wir außer der Aussage des Kapitäns der PRIDE OF EMDEN keine Beweise gegen Sommer. Der würde den Teufel tun und uns seinen Boss verraten!“

      Jan seufzte, während ich den Motor unseres Wagens startete. Der Motor hatte einen angenehm kraftvollen Klang. „Ich hoffe nur, dass wir am Ende nicht mit leeren Händen dastehen und weder den Rote-Haare-Mörder noch die Hintermänner der PRIDE OF EMDEN Affäre dingfest gemacht haben.“

      „Seit wann neigst du denn derart zum Pessimismus?“

      „Das ist nur Realismus, Ubbo. Und das ist etwas ganz anderes.“

      „Ich bitte dich, Jan!“

      „Ist doch wahr!“

      Ich fädelte mich in den Verkehr ein. „Ich bin dafür, dass wir Sommer einen Besuch abstatten“, sagte ich schließlich, nachdem wir die Autobahn

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