Thriller Spannung ohne Ende! Zehn Krimis - 2000 Seiten. Alfred Bekker
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Travers ließ beidrehen und zeigte dem Piloten auf der Karte die vermutliche Absturzstelle. Es wurde jetzt rasch heller, und er wollte es nicht riskieren, sich noch länger in der Umgebung des illegalen Labors aufzuhalten.
Die Absturzstelle war leicht zu finden, da Travers nur eine Linie zwischen dem ersten und dem neuen Versteck der Bande zu ziehen brauchte. Entlang dieser Linie flog die Alouette, und Travers starrte durch das Glas auf den dunkelbraunen Erdboden hinab.
Die Trümmer schwelten noch, und der Boden um die Absturzstelle herum war schwarz verkohlt. Der Pilot hatte die Stelle auch entdeckt. Er beschrieb einen Kreis, ging tiefer. Von dem einstmals stolzen und bulligen Bell war nur noch das ausgeglühte Gerippe vorhanden.
»Das hat niemand überlebt«, sagte Chuck leise. »Wir sollten zurückfliegen.«
»Ich will mir die Sache ansehen«, sagte Travers gepresst. »Runter«, stieß er dann auf Französisch hervor.
Die Alouette landete sechzig Meter von dem Wrack entfernt.
10
Als Travers aus der Kabine sprang, spürte er noch die glosende Hitze, die von dem heißen Metall abstrahlte.
Langsam ging er näher heran. Der Sitz des Piloten war schwer beschädigt worden, offenbar durch den Absturz, und das Gestänge war grotesk verzerrt. Travers erkannte die verkohlten Überreste eines menschlichen Körpers — Villedary. Langsam ging Travers um die Maschine herum. In ihm wollte sich eine sinnlose Freude einstellen, als er keine weiteren menschlichen Überreste entdecken konnte.
Chuck war auch ausgestiegen. Er stocherte mit einem Knüppel im Boden herum.
Plötzlich rief er. »Mac! Kommen Sie mal hierher!«
Travers ging auf Chuck zu. Der CIA-Mann deutete auf einen Felsbrocken. Travers kniff die Lider zusammen. Hinter diesem Felsen lag die Leiche von Johnny Parr.
Der Sunnyboy aus Nizza.
Er musste es geschafft haben, sich bis hierher zu schleppen, mit brennenden Kleidern und Haaren. Seine Haut war an zahlreichen Stellen aufgeplatzt. Travers kniete sich nieder. Das Feuer hatte gründliche Arbeit geleistet. Travers wusste jedoch, dass dies Johnny Parr war, denn trotz der verheerenden Flammen war noch etwas von dem Karomuster der Jacke zu erkennen.
Travers stand auf. Mit festen Schritten ging er zum Hubschrauber. Der Pilot hatte sich nicht gerührt.
»Ist Jaques dabei?«, fragte er mit belegter Stimme. Travers nickte. »Wie konnte das passieren?«
Er hob die Schultern. Chuck schwang sich neben ihn in die Kabine und Travers gab das Zeichen zum Abflug.
»Sie wissen, wer das war?«, fragte Chuck.
Travers nickte, und grimmig sagte er: »Er wird dafür büßen, Chuck.«
*
ZUSAMMEN MIT JO ANNE würgte er ein einfaches Frühstück in Jo Annes Apartment hinunter. In den schwarzen Kaffee goss er einen gehörigen Schluck Bourbon, weil der bittere Geschmack anders nicht von seiner Zunge weichen wollte.
»Was ist mit dir los?«, fragte Jo Anne, die ihn aufmerksam beobachtete.
Travers schüttelte nur den Kopf, wartete, bis sie mit dem Frühstück fertig war, und sagte es ihr dann.
Sie wurde blass. Sie war doch nicht so hart, wie er gedacht hatte. Wenn ein Mensch umkam, den sie gekannt hatte, wurde sie weich. So waren fast alle Frauen, bis auf die ganz kaltschnäuzigen, gefühllosen, geldgierigen. Jo Anne gehörte zu keinem Typ dieser Kategorie.
Trotzdem berichtete er noch von den Einzelheiten, um ihr klarzumachen, mit welchen Gegnern sie es zu tun hatte. Denn er musste sie jetzt bald allein lassen.
Jo Anne bediente sich jetzt auch von Travers' Bourbon, und ihr Gesicht hatte wieder Farbe bekommen, als der Kontaktmann aus dem Konsulat anrief. Smiths Fernschreiben war angekommen, es war verschlüsselt, Travers musste es selbst entziffern.
Travers vereinbarte, dass ihm das Fernschreiben von einem Boten zum Hafen gebracht wurde. Er fuhr hin, traf den Mann und kehrte zu Jo Anne zurück. Er brauchte eine halbe Stunde, um es zu entschlüsseln. Er prägte sich alles ein, verbrannte das Telex und die Blätter, auf die er den Klartext notiert hatte. Die Asche spülte er in der Toilette herunter.
Dann packte er seinen Koffer. Die Ausrüstung sollte Jo Anne bei der Botschaft abliefern, weil er sie nicht im Flugzeug nach Belgien transportieren konnte. Er rief seinen Kontaktmann noch einmal an und bestellte eine komplette neue Ausstattung nach Brüssel.
Jo Anne hatte alle seine Vorbereitungen stumm verfolgt. Travers stellte seinen leichten Koffer an der Tür ab und ging zu ihr. Er beugte sich zu ihr hinab, hob ihr Gesicht und küsste sie.
»Ich komme wieder, Baby. Dann machen wir einen drauf. Einverstanden?«
Jo Anne nickte. »Mach's gut, Großer. Und schreib mal 'ne Karte. Und grüß Gorjanow von mir.«
»Tu ich«, versprach Travers. »Ganz bestimmt ... Und wenn ich dafür extra zurückkommen muss.« Er wandte sich der Tür zu.
Als das Telefon summte, blieb er stehen. Jo Anne nahm den Hörer ab und winkte Travers.
Chuck war am Apparat. »Es wird Sie interessieren, Mac«, sagte er, »dass unser Freund G. vor einer halben Stunde nach Paris abgeflogen ist.«
»Danke.«
»Okay, Mac. Ich habe übrigens alles veranlasst. Die Leichen werden morgen geborgen. Den Hubschrauber habe ich bezahlt. Laguiole hält die Schnauze, wenn die Sache als normaler Unfall hingestellt wird.«
Travers legte auf. Er nickte Jo Anne noch einmal zu und verließ das Hotel.
Er gab den Renault am Flughafen zurück, wo der Verleiher ein Büro unterhielt. Er kaufte ein Ticket nach Zürich. Von Zürich aus gab es einen direkten Anschluss nach Brüssel.
Bis zum Abflug hatte Travers noch eine gute Stunde Zeit. Er vertrieb sich einen Teil der Zeit mit dem Studium verschiedener Flugpläne, und er stellte fest, dass die Maschine, mit der Gorjanow nach Paris geflogen war, anschließend nach Brüssel weiterflog.
Travers