Western Sammelband 4 Romane: Wo die Wölfe warten und andere Western. Alfred Bekker

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Western Sammelband 4 Romane: Wo die Wölfe warten und andere Western - Alfred Bekker

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braucht nicht Ihre Sorge zu sein“, erwiderte Grainger.

      Garrett nickte. „Wir werden uns hoffentlich nicht wieder sehen, Mister Grainger. Leben Sie wohl.“

      16

      Grainger trat ins Freie, löste die Zügel seines Schimmels vom Hitchrack und schwang sich in den Sattel. Man konnte kaum die Hand vor Augen sehen, so dicht fiel der Schnee inzwischen. Der Mann von der U.S. Government Squad ritt die Main Street entlang bis zum Mietstall.

      Bear River City hatte etwa dreißig Saloons; eine Stadt, die einem erweiterten Rotlichtbezirk für Cowboys und Bahnarbeiter glich. Gleich neben dem Mietstall gab es einen Saloon, bei dem sich offenbar niemand die Mühe gemacht hatte, ihm einen Namen zu geben.

      Grainger sorgte dafür, dass sein Schimmel im Stall versorgt wurde, hängte sich die Satteltaschen über die Schulter und nahm seine Winchester in die Rechte. Als er den Stall verließ, sah er eine Gruppe die Main Street herauf reiten und vor dem Saloon neben dem Mietstall stoppen. Die Männer stiegen aus den Sätteln.

      Einen von ihnen erkannte er, obwohl er seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte. Es war Clayton! Der frisch gebackene Town Marshal von Ogden. Insgesamt ein Dutzend Mann begleitete ihn.

      Einer von ihnen fiel Grainger besonders auf. Er trug eine Felljacke und besaß außerdem noch ein langes Bowiemesser und einen indianischen Tomahawk.

      Clayton hatte Grainger zunächst in der Dunkelheit nicht erkannt. Aber das änderte sich, als er sein Pferd angebunden hatte und sich umsah. Er erstarrte, als er den großen Mann hinter dem Schneeschleier entdeckte.

      „Guten Abend, Clayton.“ Grainger trat näher.

      Clayton verzog das Gesicht zu einer Grimasse. „Grainger – sieh an!“

      „Du kennst den Typ?“, fragte der Tomahawk-Mann.

      „Der ist nicht weiter wichtig“, meinte Clayton. Er wandte sich an Grainger und fügte noch hinzu: „Lass dir nur nicht einfallen, deinen Whisky hier zu trinken!“ Dabei deutete er auf die Schwingtüren des namenlosen Saloons.

      „Keine Sorge!“, versicherte Grainger. Er wartete, bis Clayton und seine Begleiter in dem namenlosen Saloon verschwunden waren. Dann kehrte er zu Rossita zurück, um die Nacht in ihrem Zimmer im Saloon The Longest Branch zu verbringen.

      „Kennst du einen Mann, der einen Tomahawk trägt?“, fragte Grainger die Hure.

      „Pawnees und Crowes tragen Tomahawks, aber von denen hat sich noch keiner zu mir verirrt“, erwiderte sie halb im Scherz.

      Grainger blieb ernst. „Ich spreche von einem Weißen.“

      „Nein, der wäre mir aufgefallen.“ Sie sah ihn herausfordernd an. „Was ist? Die Nacht ist noch lang und nicht nur zum Schlafen da...“

      17

      Es war nach Mitternacht, als das Dutzend schwer bewaffneter Männer den namenlosen Saloon neben dem Mietstall verließ. „Ein blaues Haus am Ende der Main Street hat der Barkeeper gesagt!“, zischte der Tomahawk-Mann. „Das müsste doch zu finden sein!“

      Er schwang sich in den Sattel. Die anderen folgten seinem Beispiel. Der Tomahawk-Mann holte die Winchester aus dem Scubbard und lud die Waffe durch. „Endlich. Wir haben Aaron Garretts Spur lang genug verfolgt. Jetzt bekommt er, was ein Verräter verdient!“ Er wandte sich an Clayton, der ebenfalls Anstalten machte, in den Sattel zu steigen. „Bleib du besser hier!“, bestimmte der Tomahawk-Mann.

      „Weshalb?“

      „Weil du der neue Town Marshal von Ogden bist und so am unauffälligsten unser Spion bleiben kannst.“ Der Tomahawk-Mann grinste schief. „Bin gespannt, was der Sternträger von Bear River City dir Neues zu berichten hat!“

      Gelächter brach unter den anderen Männern aus. „Also gut“, sagte Clayton. „Ich bleibe hier.“

      „Und in zwei Tagen bist du wieder zurück in Ogden und spielst dort den biederen Marshal!“, lachte der Tomahawk-Mann. Die Männer ritten die Main Street entlang. Nur Clayton blieb zurück.

      Nirgends im Ort war jetzt noch jemand auf den Beinen. Selbst in Saloons war die Musik verstummt. Die Männer erreichten das blau gestrichene Haus am Rande der Main Street. Sie zogen ihre Waffen. Einige entzündeten Fackeln.

      „Diesmal entkommt er nicht“, murmelte der Tomahawk-Mann.

      Er stieg vom Pferd und ging als erster zur Tür. Mit einem Tritt stieß er die Tür auf.

      18

      Schüsse rissen Grainger aus dem Schlaf. Er war sofort hellwach und sprang auf. Rossita räkelte sich schlaftrunken. Grainger stieg in Hose und Stiefel und griff nach der Winchester. Hufschlag unten auf der Straße. Grainger stürzte ans Fenster: Reiter preschten über die Main Street. An ihrer Spitze erkannte Grainger den Tomahawk-Mann. Er schob das Fenster hoch und feuerte mit der Winchester auf ihn.

      Der Tomahawk-Mann schoss mit seinem Revolver zurück, auch einige seiner Begleiter feuerten in Graingers Richtung. Die Scheibe ging zu Bruch. Scherben regneten auf den Boden.

      „Grainger! Was ist los?“ Rossita saß zitternd im Bett.

      „Eine

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