Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer

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Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer MM-Reiseführer

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Stadt­palast der Hertfords unter­ge­bracht und bietet einen guten Einblick in die eu­ro­päische Malerei. Ausgestellt sind Werke von Rembrandt, Rubens, Tizian, Fra­go­nard, Boucher, Watteau, Dela­croix, Veláz­quez, Murillo und Tur­ner. Ab­ge­run­det wird die Sammlung durch wert­volle Möbel, Porzellan, Ke­ra­mik, Me­dail­len und Uh­ren. Für Kinder ist si­cher­lich die Waffensammlung mit zahl­rei­chen Rüs­tungen aus dem Orient und Ok­zi­dent am interessantesten. Im Jahr 2000 wur­de das Museum für 10,5 Millionen Pfund um­gebaut. Die Aus­stel­lungs­flä­che wur­de vergrößert, der In­nen­hof mit einem Glas­dach ge­schlos­sen, wodurch Platz für einen Skulp­tu­rengarten, ein Res­taurant, eine Buch­hand­lung und ei­nen Vor­trags­saal ent­stand.

      ♦ Manchester Square, NW1. (U) Bond Street. Tgl. 10-17 Uhr. Eintritt frei! www.wallace­collection.org.

      Soho und Covent Garden - das ist Nachtleben pur. Auf einer Qua­d­rat­meile drän­gen sich Kinos, Kneipen, Theater und Res­taurants. Bis spät in der Nacht stehen Men­schentrauben auf der Straße; es wird gelacht, getrunken und musiziert, gerade so, als befände man sich in Florenz oder Siena.

       Chinatown

      Londons Chinatown ist eine eigene Welt, die man durch drei, mit viel Gold und Rot dekorierte Torbögen betritt. In den Schau­fens­tern der Restaurants glän­zen lackierte Enten, zweisprachige Stra­ßenschilder und Telefonzellen mit asiatischen Plastikdächern las­sen keinen Zweifel daran, dass man sich auf chinesischem „Ter­ri­torium“ befindet. Bereits im 19. Jahrhundert gab es in London eine kleine chinesische Gemeinde. Chinatown entstand jedoch erst in den 1950er-Jahren, als sich zahlreiche Hong-Kong-Chinesen in der Lisle Street und der Gerrard Street niederließen. Die Neu­ankömm­lin­ge eröffneten Restaurants, Ein­zel­handelsgeschäfte, kleine Su­per­märkte und - so wird jedenfalls behauptet - mehrere illegale Spiel­höl­len in dunklen Keller­gewöl­ben. Selbstverständlich wohnt in Chinatown nur ein Bruchteil der 60.000 Londoner Chinesen, doch sind die Straßenzüge am Süd­rand von London der Mittel­punkt der chinese community. Die meisten Be­sucher kommen aus kulinarischen Gründen nach Chinatown. Allerdings ist Vorsicht geboten: Die All-you-can-eat-Angebote der Restaurants sind für Lon­doner Verhältnisse mit £ 6 oder £ 8 zwar erstaunlich günstig, doch lässt die Qualität der Selbstbedienungsbüfetts meist sehr zu wünschen übrig. Wer chi­nesisch essen möchte, sollte daher besser nicht an der falschen Stelle sparen.

      Angeblich leitet sich der Name Soho von einem Jagdruf ab. Mit so ho! soll man ehedem in den königlichen Waid­gründen, die hier lagen, die Hunde an­ge­trieben haben. Nachdem Karl II. 1675 Soho zur Be­bau­ung freigegeben hatte, entwickelte sich das Areal schnell zu einer beliebten, nicht allzu vornehmen Wohngegend, in der sich auch viele Hu­genotten nieder­lie­ßen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts war Soho der am dichtesten besiedelte Stadt­teil Lon­dons. Prostitution und Kleinkri­minali­tät hielten ihren Einzug und schu­fen ein Klima, das Literaten und Bohe­miens magisch anzog. Rimbaud und Ver­lain lebten und amüsierten sich ge­nauso in Soho wie Francis Bacon. In den 1970er-Jah­ren drohte Soho zu einer wahren Lasterhöhle zu verkommen, doch konnte die Pros­titution glück­li­cher­weise eingedämmt werden. Der Red Light District be­schränkt sich heu­te nur noch auf wenige Straßen mit ein paar Stripteaselokalen, Peep­shows und Sexshops, die ihren Umsatz mit Soft­pornomagazinen und diversen „Spiel­geräten“ bestreiten.

      Während der Thatcher-Jahre ent­wi­ckelte sich Soho zu ei­nem Brennpunkt der Medien-, Film- und Modewelt. Vie­le Yuppies sind der Sohoi­tis verfallen, einer Art Krankheit, bei der sich der In­fizierte regelmäßig in dem Ge­wirr von So­hos Straßen und Kneipen ver­liert. Sich zu infizieren ist nicht schwer: Man­che Coffeebars haben rund um die Uhr geöffnet. Angesichts der pul­sie­ren­den Glitzer­welt übersieht man allzu leicht, dass neben den Musicalpalästen die Ob­dach­losen unter Pappkartons liegen.

      Covent Garden: Bis in das 16. Jahr­hundert hinein wurde diese Gegend als Convent Gar­den („Klostergarten“) von den Mönchen der Westminster Abbey genutzt. Nach der Auflösung der Klös­ter durch Heinrich VIII. gelangte der Be­sitz in die Hände der Earls of Bed­ford. Im 17. Jahrhundert verwandelte der Architekt Inigo Jones den Gar­ten in eine Piazza nach ita­lie­ni­schem Vor­bild. Es entstand der be­rühm­te Co­vent Gar­den Market, ein Obst-, Ge­mü­se- und Blumenmarkt. Im frü­hen 19. Jahrhun­dert wurde dann ein klassizistisches Ge­bäude errichtet, um die einzelnen Markt­stände unterzu­brin­gen. Das Cen­tral Mar­ket Building er­hielt 1889 eine Dach­kons­truktion aus Glas und Eisen. Sorg­fäl­tig erneuert und in ei­ne obere und untere Pas­sage un­ter­teilt, er­strahlt das Herzstück des Co­vent Gar­den Mar­ket heute wieder in sei­nem alten Glanz. Draußen sorgen Clowns, Akro­ba­ten und Artisten für Ab­wechs­lung. Der Ge­müsemarkt zog 1974 in die Nine Elms Lane (Battersea) und er­hielt den Na­men New Covent Gar­den Market.

      London Transport Museum: Ein Lob vor­weg: Das London Transport Mu­seum setzt sich in geradezu mus­ter­gül­ti­ger Wei­se mit der Geschichte des öffent­li­chen Nah­verkehrs auseinander. Von den ers­ten Pfer­debahnen bis zu den ro­ten Dop­pel­deckerbussen ver­schie­dener Mo­dell­reihen und der un­ter­irdischen Tube ist alles ver­tre­ten. In­te­ressant sind auch die Wer­be­plakate, an­hand de­rer sich die Weiter­ent­wick­lung und Ver­änderung der Pla­kat­kunst an­schau­lich nachvollziehen lässt. Für Kin­der wur­den nicht nur spezielle „Kid Zo­nes“ ein­gerichtet, sie kön­nen das Mu­seum auch mit einer Lauf­karte er­kun­den und die­se ab­ste­m­peln lassen.

      ♦ Covent Garden Piazza, WC2. (U) Covent Gar­den. Tgl. 10-18 Uhr. Eintritt £ 18, erm. £ 17, Kin­der unter 17 Jahren frei! www.ltmuseum.co.uk.

      Photographer’s Gallery: Seit Jahr­zehn­ten ist Photographer’s Gallery die aller­ers­te Lon­doner Adresse für Freunde anspruchs­voller Fotokunst und so­zial­kri­ti­scher Fotoreportagen. Im Jahre 2009 er­folgte der Umzug in ein neues Gebäude nahe dem Oxford Circus. Gezeigt wer­den ab­solut hochkarätige Wechsel­aus­stel­lun­gen, in den letzten Jahren bei­spielsweise von Robert Capa, Jürgen Teller, Andreas Gurs­ky oder Martin Parr. Zur Ga­lerie gehören noch ein gut sortierter Bookshop und ein sehr ansprechendes Café.

      ♦ 16-18 Ramilies Street, W1. (U) Oxford Circus. Tgl. 10-18 Uhr, Do bis 20 Uhr, So erst ab 11 Uhr. Ein­tritt £ 5, erm. £ 2,50, Do ab 17 Uhr frei. thephotographersgallery.org.uk.

      In Mayfair und St James’s zeigt sich London von seiner vornehms­ten Seite. Die Her­ren der Londoner „High Society“ treffen sich in den distinguierten Clubs, wäh­rend sich ihre Ehefrauen in den edlen Geschäften der Bond Street wie im Paradies füh­len.

      Mayfair verdankt seinen Namen einer Frühjahrsmesse, die über

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