Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag. Ralf Nestmeyer

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Südengland Reiseführer Michael Müller Verlag - Ralf Nestmeyer MM-Reiseführer

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als drei Jahrhunderten gehören Mayfair und das benachbarte St James’s zu den exklusivsten Wohn­gegenden Londons. Hier findet man die teu­ers­ten und luxuriösesten Hotels der Stadt, darunter die Hotellegende Ritz, die Auk­tions­häuser Sotheby’s und Chris­tie’s sowie mehrere Botschaften, zahlreiche Büro­häu­ser und ver­schie­de­ne Vertretungen der großen Fluggesell­schaften. Während Er­ho­lungssuchende nur einen Katzensprung vom St Ja­mes’s Park sowie vom Hyde Park ent­fernt sind, reihen sich links und rechts der Old Bond Street und der New Bond Street, die die Oxford Street mit Pic­ca­dilly verbindet, teure Anti­qui­tä­ten-, Mö­bel- und Modegeschäfte anein­ander.

      Trafalgar Square: Unzählige Tauben wer­den am Trafalgar Square von Tou­risten ge­füttert, und dies alles inmitten des chaotischen Londoner Verkehrs. Auf einer 56 Me­ter hohen Granitsäule thront die Bronzestatue von Lord Horatio Nelson, der am 21. Oktober 1805 in der Schlacht von Trafalgar Napo­le­ons Flotte vernichtend ge­schla­gen und dabei sein Leben verloren hatte. Weni­ge Jahrzehnte nach Nelsons Tod dank­ten die Engländer ihrem National­hel­den mit dem Denkmal für seine glor­reiche Tat, die eine drohende Invasion der Franzosen verhinderte. Flankiert wird die Säule von vier über­dimen­sio­nalen Bronzelöwen, die scheinbar den Klet­ter­ins­tinkt aller Kinder und Ju­gend­lichen dieser Welt herausfordern. Interessant ist die Ge­schichte der vier Reliefs am Sockel der Statue. Aus dem Metall der eroberten fran­zösischen Ka­nonen wurden hier vier bedeutende See­schlachten verewigt. Das Denk­mal zieht den Betrachter so sehr in den Bann, dass die mit Tritonen ver­zier­ten Brunnen von Sir Edwin Lutyen fast übersehen werden.

      National Gallery: Gewissermaßen als Ergänzung zum British Museum plan­ten kunst­interessierte Kreise an der Wen­de zum 19. Jahrhundert die Ein­rich­tung einer na­tionalen Gemälde­ga­le­rie. Der Architekt William Wilkens entwarf direkt am Tra­fal­ger Square einen lang gestreckten klassizistischen Bau, der seither mehrere Er­wei­te­run­gen erfuhr. Architektonisch besonders gelungen ist der sog. „Sainsbury Wing“, ein Anbau, der von 1989 bis 1991 er­rich­tet wurde und seither die Gemälde der italienischen Frührenaissance so­wie ein Restaurant und einen Vortrags­saal be­her­bergt; zudem finden hier Wechselausstellungen statt.

      Zum Fundus der National Gallery ge­hören mehr als 2000 Gemälde aus der Zeit von 1260 bis 1900, darunter Werke von Leonardo da Vinci, van Eyck, Bel­lini, Botticelli, Raf­fael, Hol­bein, Cra­nach, Brueghel, El Greco, Tin­to­retto, Ti­zian, Veronese, Rem­brandt, Vermeer, Rubens, Bosch, Memling, Dü­rer, Pous­sin, Claude, Velázquez, Ca­ra­vag­gio, Lor­rain, Turner, Caspar David Fried­rich, Tie­polo, Hogarth, Goya, Re­noir, Mo­net, Manet, Seurat, Degas, van Gogh, Cé­zan­ne und Picasso. Mit an­de­ren Wor­ten: Es gibt kaum einen be­deu­tenden west­euro­pä­ischen Maler, der hier nicht mit min­des­tens einem Bild vertreten wäre.

      ♦ Trafalgar Square, WC2, (U) Char­ing Cross. Tgl. 10-18 Uhr, Fr bis 21 Uhr. Ein­tritt frei, Sonderausstellungen ab £ 10, erm. ab £ 5. www.nationalgallery.org.uk. Es em­pfiehlt sich, einen Audioguide auszuleihen, der für £ 4 die Kunstwerke sehr detailliert kommentiert - am besten die englischsprachige Ver­sion, da diese im Gegensatz zur deutschen alle Kunst­werke vor­stellt. Ein genauer Lageplan ist am Ein­gang erhältlich.

      Blick vom Trafalgar Square auf Big Ben

      National Portrait Gallery: In un­mit­tel­barer Nähe der National Gallery ge­le­gen, spie­gelt sich in der 1856 gegrün­deten Galerie die englische Geschichte in be­deu­ten­den Portraitstudien wider. Von den Tudors - sehenswert ist Hans Holbeins Por­trait Hein­rich VIII. - über Elizabeth I. und Shakespeare bis hin zu Oliver Cromwell und Ho­ratio Nelson sind hier die wichtigsten Persön­lich­keiten des Königreichs vereint. Be­son­ders wertvoll ist das Portrait von Shakes­peare, da es als das einzige au­the­n­ti­sche Bildzeugnis des großen Schrif­t­stellers gilt. Was das 20. Jahr­hun­dert be­trifft, dür­fen Elizabeth II., Mar­garet Thatcher und Lady Diana selbst­verständlich auch nicht fehlen. Ende der 1960er-Jahre wurden auch Fo­to­grafien bekannter zeit­ge­nös­si­scher Per­sönlichkeiten aufgenommen.

      ♦ St Martin’s Place, Trafalgar Square, WC2. (U) Charing Cross oder Leicester Square. Tgl. 10-18 Uhr, Fr bis 21 Uhr. Eintritt frei! www.npg.org.uk.

      St James’s Palace: Im Mittelalter stand hier noch ein Spital für Leprakranke, das Hein­rich VIII. abreißen ließ, um sich stattdessen eine neue prachtvolle Residenz er­rich­ten zu lassen. Der Zie­gel­bau im Tudor-Stil wurde 1698 zur offiziellen Haupt­re­si­denz, nachdem der Whitehall Palace einem Brand zum Opfer gefallen war. Dies än­derte sich erst, als es Königin Victoria 1837 vor­zog, im nahen Buckingham Pa­lace zu residieren. Der St James’s Palace wurde aber dennoch weiterhin von Mit­glie­dern der Königsfamilie bewohnt, der­zeit beispielsweise von Prince Charles, der sich nach seiner Trennung von Diana hier häuslich eingerichtet hat.

      ♦ W1. (U) Piccadilly Circus.

      St James’s Park: Der St James’s Park ist der älteste und zugleich kleinste der könig­li­chen Parks in London. Hein­rich VIII. veranlasste die Trocken­le­gung des einstigen Sumpf­gebietes so­wie die Umgestaltung zu einem Park, den Jakob I. um eine Me­na­ge­rie und Vogelvolieren erweiterte. Da die Dow­ning Street No. 10 gleich ums Eck liegt, ver­sammeln sich hier auch gelegent­lich hochrangige Staatsgäste zum Foto­ter­min. Zusammen mit dem an­gren­zen­den Green Park ist der St James’s Park für die An­gestellten aus den umliegenden Büros im Som­mer ein belieb­tes Ziel, um die Mit­tags­pause zu ver­brin­gen.

      So wie sich in der City of London alles um das Geld dreht, so steht in Westminster die hohe Politik im Mittelpunkt des Geschehens: Die Ministerien haben an der White­hall ihren Sitz, der Premierminister wohnt in der Downing Street No. 10, die Queen im Buckingham Palace und das Ober- sowie das Unterhaus tagen in den Hou­ses of Parliament.

      Die Keimzelle von Westminster ist die gleichnamige Abtei, die Benedik­tiner­mönche auf einer ehemals sumpfigen Insel im Westen von London er­rich­teten. Eduard der Bekenner, der große Förderer des Benediktinerklosters, ver­legte im 11. Jahrhundert seine Haupt­residenz aus der City in die Nähe des „westlichen Münsters“ direkt an die Themse, um den Baufortschritt besser mit­ver­folgen zu können. Als Residenz ließ er sich einen Palast erbauen, der Ende des 12. Jahrhunderts unter Wil­helm II. erweitert wurde und heute als Westminster Hall be­kannt ist. Sie ge­hört heute zu den Houses of Parlia­ment, also zum Sitz des eng­li­schen Ober- und Unterhauses. Westminster Abbey, Big Ben und die Houses of Par­lia­ment bilden ein Dreieck, das Be­sucher geradezu magisch anzuziehen scheint. Nörd­lich von Westminster er­streckt sich entlang der Whitehall das Lon­doner Re­gie­rungsviertel. Adminis­tra­tiv umfasst der Stadtteil West­mins­ter einen gro­ßen Teil des West End. Die Grenzen der City of Westminster bilden die Themse und die Chelsea Bridge im Süden, Kensington im Wes­ten, Regent’s Park im Norden und Soho beziehungsweise Covent Garden im Nordosten.

      Downing Street No. 10: Downing Street No. 10 - wer kennt die Dienstwohnung des englischen Premierministers (Prime Minister), ein von außen un­scheinbares Häus­chen, nicht. Die Stra­ße selbst wurde von Sir Georg Downing im späten 17. Jahrhundert entworfen. Im Jahre 1732 schenkte König Georg II. das Haus mit der Nummer 10 dem damaligen Premierminister Sir Robert Walpole, der es wie­derum an seinen Nach­folger abtrat. Dem jeweils aktuel­len Amtsinhaber kommt man aller­dings nicht nahe, da die Stra­ße nur von dem 1989 angebrachten Eisengatter ein­gesehen werden kann.

      ♦ Downing Street, SW1. (U) Westminster.

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