Der weite Weg nach Westen. William H. Clark
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Das Gericht befindet den Häftling für schuldig und verurteilt ihn, fünfzig Peitschenhiebe auf den nackten Rücken zu erhalten.
Die befehlshabenden Offiziere billigen das Gerichtsurteil und befehlen, dass die Bestrafung diesen Abend um halb vier Uhr stattfindet, zu welcher Zeit die Truppe zum Appell Aufstellung nehmen wird.
[FLOYD] Ich habe Waffen und Munition inspiziert. Alles in guter Ordnung.
30. Juni [CLARK] An diesem Morgen kam ein riesiger Wolf zum Ufer und beobachtete uns. Wir passierten die Mündung eines Flüsschens zehn Meilen oberhalb des Kansas, das von den Franzosen Petite River Platte genannt wird. Wir ankerten um zwölf Uhr und ruhten uns drei Stunden aus, die Sonne brannte heiß und die Männer wurden sehr schwach, Fahrenheits Thermometer stand um drei Uhr bei 96° über null … Unser Mast brach.
1. Juli [CLARK] letzte Nacht rief einer der Wachhabenden entweder ein menschliches Wesen oder ein Tier an, welches aber wegrannte; alle sind vorbereitet für den Kampf … Einer unserer französischen Männer erzählt mir, dass die Franzosen einst beabsichtigten, sich hier anzusiedeln. Sie brachten Kühe mit und setzten sie auf diese Inseln über. Mr Mackey sagt, das erste Dorf der Kansas befand sich ein wenig oberhalb dieser Insel. Seine Bewohner legten dort Felder an. Keinerlei Spuren davon sind auf den Inseln zurückgeblieben.
2. Juli [CLARK] Wir lagerten nach Einbruch der Dunkelheit auf der Südseite gegenüber dem ersten alten Dorf der Kansas, das in einem Tal zwischen zwei Landzungen gelegen war … Die Franzosen unterhielten früher ein Fort an diesem Ort, um den Handel dieser Nation zu schützen. Die Lage scheint sehr günstig für eine Siedlung zu sein … Wir fertigten einen Mast aus Silberpappelholz.
4. Juli [CLARK] Wir passierten einen etwa 15 Yards breiten Wasserlauf auf der linken Seite, der aus einer ausgedehnten Prärie herausströmt. Da dieser Wasserlauf keinen Namen hat und dieser Tag der 4. Juli ist, nennen wir ihn Unabhängigkeitsfluss …
Die weiten Ebenen dieses Landstrichs sind mit lauchgrünem Gras bedeckt, und es lässt sich vermuten, dass daraus duftendes und nahrhaftes Heu gewonnen werden kann. Verstreut finden sich Hügel mit Bäumen, die ihre hochragenden Äste über Quellen oder Bäche mit gutem Wasser ausbreiten. In jeder Richtung sieht man Gruppen mit Büschen, die die herrlichsten Früchte tragen, und es hat den Anschein, als habe die Natur sich bemüht, die Szenerie noch durch eine Vielzahl unterschiedlichster Blumen zu verschönern, die sich zierlich und wohlduftend über das Gras erheben. Dieser Anblick ergreift und überwältigt die Sinne und erfreut die Seele und gibt Grund, darüber nachzudenken, weshalb sich eine so großartige Szenerie nur in einem Landstrich findet, der so weit von der Zivilisation entfernt ist und an dem sich nur eine große Zahl von Büffeln, Elchen, Rehen und Bären und die wilden Indianer erfreuen können.
[FLOYD] Eine Schlange biss Jo. Fields außen am Fuß, der stark anschwoll. Man wendet Rindenumschläge an.
[GASS] Wir feuerten bei Sonnenaufgang zu Ehren des Tages eine Drehbasse ab … und ehrten den hinscheidenden Tag mit einem weiteren Kanonenschuss.
5. Juli [CLARK] Wir schritten nahe am Ufer, wo das alte Dorf stand, zwei Meilen voran … Der Ursprung dieses alten Dorfes ist unsicher. Mr. de Bourgmont, ein französischer Offizier, der ein Fort in der Nähe der Stadt der Missouris um das Jahr 1724 befehligte, besuchte im Juli des gleichen Jahres dieses Dorf. Zu dieser Zeit war die Nation zahlreich und den Franzosen wohlgesinnt … Sie muss damals so zahlreich gewesen sein, dass Mr. de B. von 300 Kriegern, 500 jungen Leuten und 300 Lastenhunden aus dieser Ortschaft begleitet werden konnte. Die Ursache dafür, dass diese Indianer hinüber zum Kansas River zogen, habe ich nie erfahren … Ich beobachte große Mengen von Sommer- und Herbsttrauben, Beeren und Wildrosen entlang der Uferzonen. Rotwild kommt nicht so zahlreich wie üblich vor, sehr viele Wapitihirschspuren.
6. Juli [CLARK] Ungewöhnlich, dass das Wasser dieses Flusses oder irgendeine andere Ursache starken Schweiß verursacht. Männer, die überhaupt nicht arbeiten, schwitzen ein Hemd in einigen Minuten durch und denjenigen, die arbeiten, fließt der Schweiß in Strömen.
[ORDWAY] Eine Viper war einen kurzen Augenblick auf dem Boot.
7. Juli [CLARK] Die Prärien am Fluss sehen vom Missouri betrachtet aus wie Farmen, geteilt durch schmale bewaldete Streifen, die an den zum Fluss führenden Wasserläufen liegen … Ich sah eine große Ratte am Ufer. Tötete einen Wolf … Ein Mann ist sehr krank, er hat wohl einen Sonnenstich. Captain Lewis ließ ihn zur Ader und gab Kaliumnitrat, das hat ihm sehr gutgetan.
[ORDWAY] Ich ging am Nachmittag am Ufer an der Nordseite entlang mit den Pferden, überquerte abends einen Wasserlauf zwei Meilen aufwärts. Da dieser Wasserlauf ohne Namen ist und ich ihn für meinen Captain beschrieben habe, nannte er ihn Ordway Creek.
8. Juli [LEWIS und CLARK, Abkommandierungsbefehle] Die befehlshabenden Offiziere bestimmen die folgenden Personen, die Vorräte zu empfangen, die von Zeit zu Zeit für ihre jeweiligen Gruppen ausgegeben werden, zu kochen und die Verantwortung für sie zu übernehmen, nämlich John B. Thompson für Sergeant Floyds Gruppe, William Warner für Sergeant Ordways Gruppe und John Collins für Sergeant Pryors Gruppe. Diese Vorratsverwalter sind den befehlshabenden Offizieren unmittelbar verantwortlich für einen umsichtigen Verbrauch der Lebensmittel, die sie erhalten, sie sollen das Gleiche für ihre verschiedenen Gruppen in angemessener Zeit kochen, und zwar so, dass es höchst zuträglich und geeignet ist, das Beste aus den Nahrungsmitteln zu machen; sie sollen auch darlegen, welcher Bestandteil und welche Menge der Gruppenvorräte bei jeder festgesetzten Mahlzeit konsumiert werden soll, (d. h.) morgens, mittags und abends; auch ist keinem Mann zu irgendeiner Zeit erlaubt, irgendeinen Teil der Gruppenvorräte ohne Kenntnis, Wissen und Einverständnis des Verwalters an sich zu nehmen oder zu verzehren. Der Verwalter ist auch für sämtliche Kochutensilien seiner Gruppe verantwortlich. In Anbetracht der somit Thompson, Warner und Collins auferlegten Pflichten werden sie künftig vom Wachdienst entbunden, obwohl sie auf dem Dienstplan noch für diese Pflicht eingeteilt werden sollen, und ihr regelmäßiger Postengang soll von einem Mitglied ihrer jeweiligen Gruppe durchgeführt werden; sie sind ebenfalls vom Aufschlagen der Zelte, dem Brennholzsammeln etc. für das Kochen und das Trocknen von Frischfleisch, das ihnen geliefert werden kann, befreit, diese Aufgaben sollen von den anderen Mitgliedern der Gruppe durchgeführt werden.
9. Juli [CLARK] Wir lagerten bei einer Landzunge auf der Backbordseite gegenüber der Inselspitze, unsere Truppe lagerte auf der gegenüberliegenden Seite. Dass sie unsere Signale nicht beantwortete, ließ uns befürchten, dass die uns gegenüber kampierenden Personen ein Kriegstrupp der Sioux waren. Wir feuerten das Buggeschütz ab, um die Truppe am Ufer zu warnen, sammelten uns, bereiteten alles vor, um uns bei einem Angriff verteidigen zu können.
10. Juli [CLARK] Wir überquerten den Fluss in der Absicht festzustellen, welcher Trupp auf der anderen Seite lagerte, wir erkannten bald, dass es sich um unsere eigenen Männer handelte! Sie erholten sich gerade, aber waren sehr erschöpft.
11. Juli [CLARK] Ich schloss mich dem Trupp auf einer großen Sandinsel unmittelbar gegenüber der Mündung des Nemaha Rivers an, genau dort, wo sie kampiert hatten. Diese Insel besteht aus Sand. Etwa die Hälfte von ihr ist mit zweierlei kleinen Weiden bedeckt, einer schmalblättrigen und einer breitblättrigen.
12. Juli [CLARK] Wir beschlossen, heute hierzubleiben mit der Absicht, Höhenmessungen und Beobachtungen zu machen, sowie unsere Männer, die sehr ermüdet schienen, sich erholen zu lassen. Nach einem zeitigen Frühstück Ruderte ich mit fünf Männern in einer Piroge den Fluss Nemaha entlang, ungefähr zwei Meilen bis zur Mündung eines kleinen Wasserlaufes, hier stieg ich aus